in -- -- geblieben und ihnen all diese Tage meines Aufenthalts -- -- eben so langwei- lig wie bisher erzählen werde; so will ich nur kurz und gut bemerken, daß der folgende Tag zu unserm Aufbruch bestimmt war. -- Hof- fentlich wird ihnen diese Anzeige eine fröli- che Botschaft seyn. --
Der junge Herr v. G. nahm mich we- gen der Jagd in Anspruch. Ich hatt' ihm darüber mein Wort gegeben und sogar den Commandostab hiebey anvertrauet. Ohne Murren nahm ich also seinen Antrag als eine Ordre an, Vormittage diese Jagd anzustel- len. Die Wahrheit zu sagen: ich wolt' ihn auf der Jagd wo möglich von der Jagd ab- bringen, und diesen Jägertrieb beschrän- ken. --
Ich war in dieser ritterlichen Uebung we- nig erfahren, obgleich ich ein Auge zum Ziel- schuß auf ein Haar hatte, ohne mir durch Puf, Paf, und durch das Exercitium mit der Tobakspfeife, diese Geschicklichkeit erzielt, oder ihr auch nur nachgeholfen zu haben. -- Warum willst du, sagt' ich, ein so blutiges Andenken zurücklassen, eben da du von hin- nen ziehst? Mein Recht nicht zu vergeben, erwiedert' er. Du glaubst es nicht, man
muß
D 3
in — — geblieben und ihnen all dieſe Tage meines Aufenthalts — — eben ſo langwei- lig wie bisher erzaͤhlen werde; ſo will ich nur kurz und gut bemerken, daß der folgende Tag zu unſerm Aufbruch beſtimmt war. — Hof- fentlich wird ihnen dieſe Anzeige eine froͤli- che Botſchaft ſeyn. —
Der junge Herr v. G. nahm mich we- gen der Jagd in Anſpruch. Ich hatt’ ihm daruͤber mein Wort gegeben und ſogar den Commandoſtab hiebey anvertrauet. Ohne Murren nahm ich alſo ſeinen Antrag als eine Ordre an, Vormittage dieſe Jagd anzuſtel- len. Die Wahrheit zu ſagen: ich wolt’ ihn auf der Jagd wo moͤglich von der Jagd ab- bringen, und dieſen Jaͤgertrieb beſchraͤn- ken. —
Ich war in dieſer ritterlichen Uebung we- nig erfahren, obgleich ich ein Auge zum Ziel- ſchuß auf ein Haar hatte, ohne mir durch Puf, Paf, und durch das Exercitium mit der Tobakspfeife, dieſe Geſchicklichkeit erzielt, oder ihr auch nur nachgeholfen zu haben. — Warum willſt du, ſagt’ ich, ein ſo blutiges Andenken zuruͤcklaſſen, eben da du von hin- nen ziehſt? Mein Recht nicht zu vergeben, erwiedert’ er. Du glaubſt es nicht, man
muß
D 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0059"n="53"/>
in —— geblieben und ihnen all dieſe Tage<lb/>
meines Aufenthalts —— eben ſo langwei-<lb/>
lig wie bisher erzaͤhlen werde; ſo will ich nur<lb/>
kurz und gut bemerken, daß der folgende Tag<lb/>
zu unſerm Aufbruch beſtimmt war. — Hof-<lb/>
fentlich wird ihnen dieſe Anzeige eine froͤli-<lb/>
che Botſchaft ſeyn. —</p><lb/><p>Der junge Herr v. G. nahm mich we-<lb/>
gen der Jagd in Anſpruch. Ich hatt’ ihm<lb/>
daruͤber mein Wort gegeben und ſogar den<lb/>
Commandoſtab hiebey anvertrauet. Ohne<lb/>
Murren nahm ich alſo ſeinen Antrag als eine<lb/>
Ordre an, Vormittage dieſe Jagd anzuſtel-<lb/>
len. Die Wahrheit zu ſagen: ich wolt’ ihn<lb/>
auf der Jagd wo moͤglich von der Jagd ab-<lb/>
bringen, und dieſen Jaͤgertrieb beſchraͤn-<lb/>
ken. —</p><lb/><p>Ich war in dieſer ritterlichen Uebung we-<lb/>
nig erfahren, obgleich ich ein Auge zum Ziel-<lb/>ſchuß auf ein Haar hatte, ohne mir durch<lb/>
Puf, Paf, und durch das Exercitium mit der<lb/>
Tobakspfeife, dieſe Geſchicklichkeit erzielt, oder<lb/>
ihr auch nur nachgeholfen zu haben. —<lb/>
Warum willſt du, ſagt’ ich, ein ſo blutiges<lb/>
Andenken zuruͤcklaſſen, eben da du von hin-<lb/>
nen ziehſt? Mein Recht nicht zu vergeben,<lb/>
erwiedert’ er. Du glaubſt es nicht, man<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">muß</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[53/0059]
in — — geblieben und ihnen all dieſe Tage
meines Aufenthalts — — eben ſo langwei-
lig wie bisher erzaͤhlen werde; ſo will ich nur
kurz und gut bemerken, daß der folgende Tag
zu unſerm Aufbruch beſtimmt war. — Hof-
fentlich wird ihnen dieſe Anzeige eine froͤli-
che Botſchaft ſeyn. —
Der junge Herr v. G. nahm mich we-
gen der Jagd in Anſpruch. Ich hatt’ ihm
daruͤber mein Wort gegeben und ſogar den
Commandoſtab hiebey anvertrauet. Ohne
Murren nahm ich alſo ſeinen Antrag als eine
Ordre an, Vormittage dieſe Jagd anzuſtel-
len. Die Wahrheit zu ſagen: ich wolt’ ihn
auf der Jagd wo moͤglich von der Jagd ab-
bringen, und dieſen Jaͤgertrieb beſchraͤn-
ken. —
Ich war in dieſer ritterlichen Uebung we-
nig erfahren, obgleich ich ein Auge zum Ziel-
ſchuß auf ein Haar hatte, ohne mir durch
Puf, Paf, und durch das Exercitium mit der
Tobakspfeife, dieſe Geſchicklichkeit erzielt, oder
ihr auch nur nachgeholfen zu haben. —
Warum willſt du, ſagt’ ich, ein ſo blutiges
Andenken zuruͤcklaſſen, eben da du von hin-
nen ziehſt? Mein Recht nicht zu vergeben,
erwiedert’ er. Du glaubſt es nicht, man
muß
D 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/59>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.