schmecken, wie wohl uns bekommen! -- Ein solch naifes Buch wär noch nicht in der Welt. -- Es könnte nur blos vom Himmel fallen, -- um menschlich zu re- den. Gott müßt es aus seinem himmli- schen Archiv herausgeben. Es wäre das beste Lehrbuch für Priester und Leviten, die vor Gelehrsamkeit nicht zu Gott kom- men können. -- In Wahrheit, man kann von den meisten Gelehrten sagen, daß vor Rauch nicht Feur zu sehen ist! Meine Wünsche werden indessen Wünsche bleiben, weil Herzensgebete durchaus ins Kämmerlein zu Hause gehören. --
Es fielen außer diesem piissimo desiderio noch mancherley pia desideria vor. Es ward stück- weise von Bitte, Gebet, Fürbitte und Dank- sagung gehandelt -- wovon ich aber vor jetzt nachzuhandeln bedenklich finde. --
An den geneigten Leser, und an den ungeneigten Kunstrichter.
Dies Gespräch ist über Pausch und Bo- gen, wie mir alles war, was bey meiner
An-
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ſchmecken, wie wohl uns bekommen! — Ein ſolch naifes Buch waͤr noch nicht in der Welt. — Es koͤnnte nur blos vom Himmel fallen, — um menſchlich zu re- den. Gott muͤßt es aus ſeinem himmli- ſchen Archiv herausgeben. Es waͤre das beſte Lehrbuch fuͤr Prieſter und Leviten, die vor Gelehrſamkeit nicht zu Gott kom- men koͤnnen. — In Wahrheit, man kann von den meiſten Gelehrten ſagen, daß vor Rauch nicht Feur zu ſehen iſt! Meine Wuͤnſche werden indeſſen Wuͤnſche bleiben, weil Herzensgebete durchaus ins Kaͤmmerlein zu Hauſe gehoͤren. —
Es fielen außer dieſem piiſſimo deſiderio noch mancherley pia deſideria vor. Es ward ſtuͤck- weiſe von Bitte, Gebet, Fuͤrbitte und Dank- ſagung gehandelt — wovon ich aber vor jetzt nachzuhandeln bedenklich finde. —
An den geneigten Leſer, und an den ungeneigten Kunſtrichter.
Dies Geſpraͤch iſt uͤber Pauſch und Bo- gen, wie mir alles war, was bey meiner
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ſchmecken, wie wohl uns bekommen! —
Ein ſolch naifes Buch waͤr noch nicht in
der Welt. — Es koͤnnte nur blos vom
Himmel fallen, — um menſchlich zu re-
den. Gott muͤßt es aus ſeinem himmli-
ſchen Archiv herausgeben. Es waͤre das
beſte Lehrbuch fuͤr Prieſter und Leviten,
die vor Gelehrſamkeit nicht zu Gott kom-
men koͤnnen. — In Wahrheit, man kann
von den meiſten Gelehrten ſagen, daß vor
Rauch nicht Feur zu ſehen iſt!
Meine Wuͤnſche werden indeſſen Wuͤnſche
bleiben, weil Herzensgebete durchaus ins
Kaͤmmerlein zu Hauſe gehoͤren. —
Es fielen außer dieſem piiſſimo deſiderio noch
mancherley pia deſideria vor. Es ward ſtuͤck-
weiſe von Bitte, Gebet, Fuͤrbitte und Dank-
ſagung gehandelt — wovon ich aber vor
jetzt nachzuhandeln bedenklich finde. —
An den geneigten Leſer,
und an den
ungeneigten Kunſtrichter.
Dies Geſpraͤch iſt uͤber Pauſch und Bo-
gen, wie mir alles war, was bey meiner
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/153>, abgerufen am 28.11.2024.
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