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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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verdarb, unter denen einige waren bei denen
mein Vater unmöglich den andern Diskant
singen konnte.

Das Lied Ich bin ein Gast auf Erden
schien für meinen Vater gemacht zu seyn und
fast ward kein Glas gebrochen, ohne daß
meine Mutter nicht anstimmte

Die Herberg ist zu böse
der Trübsal ist zu viel.
Ach komm mein Gott und löse
mein Herz, wenn dein Herz will;
komm mach ein feelges Ende
mit meiner Wanderschaft
und was mich kränkt das wende
durch deinen Arm und Kraft.

Ich wette, wenn meine Mutter mit diesem
Liede meinen Vater gleich zu Anfange besto-
chen hätte, sie würde nichts auf einen Vers
begränzt worden seyn. Kaum hatte einer
der zwoen Streiter über die Namen von
Curland Lettland und Semgallen Abschied
genommen, und gleich sang ihm meine Mut-
ter nach

Wo ich bisher gesessen
ist nicht mein rechtes Haus;
wenn mein Ziel ausgemessen
so tret ich frey heraus,
und

verdarb, unter denen einige waren bei denen
mein Vater unmoͤglich den andern Diskant
ſingen konnte.

Das Lied Ich bin ein Gaſt auf Erden
ſchien fuͤr meinen Vater gemacht zu ſeyn und
faſt ward kein Glas gebrochen, ohne daß
meine Mutter nicht anſtimmte

Die Herberg iſt zu boͤſe
der Truͤbſal iſt zu viel.
Ach komm mein Gott und loͤſe
mein Herz, wenn dein Herz will;
komm mach ein feelges Ende
mit meiner Wanderſchaft
und was mich kraͤnkt das wende
durch deinen Arm und Kraft.

Ich wette, wenn meine Mutter mit dieſem
Liede meinen Vater gleich zu Anfange beſto-
chen haͤtte, ſie wuͤrde nichts auf einen Vers
begraͤnzt worden ſeyn. Kaum hatte einer
der zwoen Streiter uͤber die Namen von
Curland Lettland und Semgallen Abſchied
genommen, und gleich ſang ihm meine Mut-
ter nach

Wo ich bisher geſeſſen
iſt nicht mein rechtes Haus;
wenn mein Ziel ausgemeſſen
ſo tret ich frey heraus,
und
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[32/0040] verdarb, unter denen einige waren bei denen mein Vater unmoͤglich den andern Diskant ſingen konnte. Das Lied Ich bin ein Gaſt auf Erden ſchien fuͤr meinen Vater gemacht zu ſeyn und faſt ward kein Glas gebrochen, ohne daß meine Mutter nicht anſtimmte Die Herberg iſt zu boͤſe der Truͤbſal iſt zu viel. Ach komm mein Gott und loͤſe mein Herz, wenn dein Herz will; komm mach ein feelges Ende mit meiner Wanderſchaft und was mich kraͤnkt das wende durch deinen Arm und Kraft. Ich wette, wenn meine Mutter mit dieſem Liede meinen Vater gleich zu Anfange beſto- chen haͤtte, ſie wuͤrde nichts auf einen Vers begraͤnzt worden ſeyn. Kaum hatte einer der zwoen Streiter uͤber die Namen von Curland Lettland und Semgallen Abſchied genommen, und gleich ſang ihm meine Mut- ter nach Wo ich bisher geſeſſen iſt nicht mein rechtes Haus; wenn mein Ziel ausgemeſſen ſo tret ich frey heraus, und

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/40>, abgerufen am 22.11.2024.