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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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Einwand, allein nur ein scheinbarer, denn
der Mensch hat Verstand.

"Nur nicht in seiner Kindheit; selbst
"wenn er älter wird verdirbt er sich den
"Magens"

Dafür hat ein Kind Vater und Mutter.
Der Eltern Verstand ist der seinige. Ist er
erwachsen und übertritt sein bescheiden Theil;
triffts meine Regel nicht.

"Aber wenn Vater und Mutter schon
"krank sind ehe sie ein Kind in diese Hütten
"Kedars setzen, ich sag's nicht, von uns
"beiden"

Du hast Recht. Gott lob! aber wir sind
frisch gesund und stark wie du gesungen hast.

"Indessen Etwas fehlt einem jeden und
"wenn er ein Gesicht wie ein Stettinerapfel
"hätte. Wir haben alle einen Schaden und
"der kommt von Adam her, du magst sagen
"was du willst. Siehst du wie ich durch
"die offene Thür, beym betrübten Sünden-
"fall bin. Hast du nicht selbst gesagt, Thoren!
"sie wollen das Fleischessen auf einmal
"abbringen! das Kind kommt schon mit
"Fleischhunger und Bischofsdurst auf
"die Welt. Allmählig und durch fünf Ge-

"nera-

Einwand, allein nur ein ſcheinbarer, denn
der Menſch hat Verſtand.

„Nur nicht in ſeiner Kindheit; ſelbſt
„wenn er aͤlter wird verdirbt er ſich den
„Magens„

Dafuͤr hat ein Kind Vater und Mutter.
Der Eltern Verſtand iſt der ſeinige. Iſt er
erwachſen und uͤbertritt ſein beſcheiden Theil;
triffts meine Regel nicht.

„Aber wenn Vater und Mutter ſchon
„krank ſind ehe ſie ein Kind in dieſe Huͤtten
„Kedars ſetzen, ich ſag’s nicht, von uns
„beiden„

Du haſt Recht. Gott lob! aber wir ſind
friſch geſund und ſtark wie du geſungen haſt.

„Indeſſen Etwas fehlt einem jeden und
„wenn er ein Geſicht wie ein Stettinerapfel
„haͤtte. Wir haben alle einen Schaden und
„der kommt von Adam her, du magſt ſagen
„was du willſt. Siehſt du wie ich durch
„die offene Thuͤr, beym betruͤbten Suͤnden-
„fall bin. Haſt du nicht ſelbſt geſagt, Thoren!
„ſie wollen das Fleiſcheſſen auf einmal
„abbringen! das Kind kommt ſchon mit
„Fleiſchhunger und Biſchofsdurſt auf
„die Welt. Allmaͤhlig und durch fuͤnf Ge-

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[123/0131] Einwand, allein nur ein ſcheinbarer, denn der Menſch hat Verſtand. „Nur nicht in ſeiner Kindheit; ſelbſt „wenn er aͤlter wird verdirbt er ſich den „Magens„ Dafuͤr hat ein Kind Vater und Mutter. Der Eltern Verſtand iſt der ſeinige. Iſt er erwachſen und uͤbertritt ſein beſcheiden Theil; triffts meine Regel nicht. „Aber wenn Vater und Mutter ſchon „krank ſind ehe ſie ein Kind in dieſe Huͤtten „Kedars ſetzen, ich ſag’s nicht, von uns „beiden„ Du haſt Recht. Gott lob! aber wir ſind friſch geſund und ſtark wie du geſungen haſt. „Indeſſen Etwas fehlt einem jeden und „wenn er ein Geſicht wie ein Stettinerapfel „haͤtte. Wir haben alle einen Schaden und „der kommt von Adam her, du magſt ſagen „was du willſt. Siehſt du wie ich durch „die offene Thuͤr, beym betruͤbten Suͤnden- „fall bin. Haſt du nicht ſelbſt geſagt, Thoren! „ſie wollen das Fleiſcheſſen auf einmal „abbringen! das Kind kommt ſchon mit „Fleiſchhunger und Biſchofsdurſt auf „die Welt. Allmaͤhlig und durch fuͤnf Ge- „nera-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/131>, abgerufen am 22.11.2024.