Hilscher, Paul Christian: Nachricht von der aus ihrem Grabe wieder auferstandenen Goldschmids-Frau in Dreßden. Dresden, 1723.kehret lebendig nach Hause. mit Erstaunen diese Zeitung dem Hauß-Herrn,als vermeinten Wittber/ erzehlten. Dieser ge- rieth hierüber gleichfalls nicht in geringen Schre- cken, der gäntzlichen Meynung: Der Teuffel wolte in dem Gespenst seiner verstorbenen Ehe- Frauen ihn äffen, und betrügen. Doch als er endlich an der Sprache, und Geberden sie wieder erkennte, ließ er sie ein. Sie ward desto freund- licher, je unverhoffter, von ihrem lieben Ehewirth empfangen, hat auch nach diesem Wunder- Fall noch viele Jahre mit ihm gehauset, und drey Kinder, nicht ohne iedermanns Ver- wunderung annoch gebohren. kehret lebendig nach Hauſe. mit Erſtaunen dieſe Zeitung dem Hauß-Herrn,als vermeinten Wittber/ erzehlten. Dieſer ge- rieth hieruͤber gleichfalls nicht in geringen Schre- cken, der gaͤntzlichen Meynung: Der Teuffel wolte in dem Geſpenſt ſeiner verſtorbenen Ehe- Frauen ihn aͤffen, und betruͤgen. Doch als er endlich an der Sprache, und Geberden ſie wieder erkennte, ließ er ſie ein. Sie ward deſto freund- licher, je unverhoffter, von ihrem lieben Ehewirth empfangen, hat auch nach dieſem Wunder- Fall noch viele Jahre mit ihm gehauſet, und drey Kinder, nicht ohne iedermanns Ver- wunderung annoch gebohren. <TEI> <text> <back> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="28"/><fw place="top" type="header">kehret lebendig nach Hauſe.</fw><lb/> mit Erſtaunen dieſe Zeitung dem Hauß-Herrn,<lb/> als vermeinten Wittber/ erzehlten. Dieſer ge-<lb/> rieth hieruͤber gleichfalls nicht in geringen Schre-<lb/> cken, der gaͤntzlichen Meynung: Der Teuffel<lb/> wolte in dem Geſpenſt ſeiner verſtorbenen Ehe-<lb/> Frauen ihn aͤffen, und betruͤgen. Doch als er<lb/> endlich an der Sprache, und Geberden ſie wieder<lb/> erkennte, ließ er ſie ein. Sie ward deſto freund-<lb/> licher, je unverhoffter, von ihrem lieben Ehewirth<lb/> empfangen, <hi rendition="#fr">hat auch nach dieſem Wunder-</hi><lb/><hi rendition="#c">F<hi rendition="#fr">all noch viele Jahre mit ihm gehauſet, und<lb/> drey Kinder,</hi> nicht ohne iedermanns Ver-<lb/> wunderung annoch <hi rendition="#fr">gebohren.</hi></hi></p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </back> </text> </TEI> [28/0034]
kehret lebendig nach Hauſe.
mit Erſtaunen dieſe Zeitung dem Hauß-Herrn,
als vermeinten Wittber/ erzehlten. Dieſer ge-
rieth hieruͤber gleichfalls nicht in geringen Schre-
cken, der gaͤntzlichen Meynung: Der Teuffel
wolte in dem Geſpenſt ſeiner verſtorbenen Ehe-
Frauen ihn aͤffen, und betruͤgen. Doch als er
endlich an der Sprache, und Geberden ſie wieder
erkennte, ließ er ſie ein. Sie ward deſto freund-
licher, je unverhoffter, von ihrem lieben Ehewirth
empfangen, hat auch nach dieſem Wunder-
Fall noch viele Jahre mit ihm gehauſet, und
drey Kinder, nicht ohne iedermanns Ver-
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Zitationshilfe: | Hilscher, Paul Christian: Nachricht von der aus ihrem Grabe wieder auferstandenen Goldschmids-Frau in Dreßden. Dresden, 1723, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hilscher_nachricht_1723/34>, abgerufen am 27.07.2024. |