Heyse, Paul: Novellen. Berlin, 1855.Worauf warten wir? fragte der Pfarrer. Es kommt da noch Jemand auf die Barke zu, In diesem Augenblick trat das Mädchen hinter Antonino zuckte die Achseln. -- Das Mädchen kam Guten Tag, la Rabbiata! riefen einige von den Guten Tag, Laurella, rief nun auch der Pfarrer. Wenn's erlaubt ist, Padre! Frage den Antonino, der ist der Patron der Da ist ein halber Carlin, sagte Laurella, ohne Du kannst's besser brauchen, als ich, brummte Worauf warten wir? fragte der Pfarrer. Es kommt da noch Jemand auf die Barke zu, In dieſem Augenblick trat das Mädchen hinter Antonino zuckte die Achſeln. — Das Mädchen kam Guten Tag, la Rabbiata! riefen einige von den Guten Tag, Laurella, rief nun auch der Pfarrer. Wenn's erlaubt iſt, Padre! Frage den Antonino, der iſt der Patron der Da iſt ein halber Carlin, ſagte Laurella, ohne Du kannſt's beſſer brauchen, als ich, brummte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0106" n="94"/> <p>Worauf warten wir? fragte der Pfarrer.</p><lb/> <p>Es kommt da noch Jemand auf die Barke zu,<lb/> der auch wohl nach Capri will. Wenn Ihr erlaubt,<lb/> Padre — es geht darum nicht langſamer, denn 's iſt<lb/> nur ein junges Ding von kaum 18 Jahr.</p><lb/> <p>In dieſem Augenblick trat das Mädchen hinter<lb/> der Mauer hervor, die den gewundenen Weg ein¬<lb/> faßt. Laurella! ſagte der Pfarrer. Was hat ſie in<lb/> Capri zu thun?</p><lb/> <p>Antonino zuckte die Achſeln. — Das Mädchen kam<lb/> mit haſtigen Schritten heran und ſah vor ſich hin.</p><lb/> <p>Guten Tag, la Rabbiata! riefen einige von den<lb/> jungen Schiffern. Sie hätten wohl noch mehr ge¬<lb/> ſagt, wenn die Gegenwart des Curato ſie nicht in<lb/> Reſpect gehalten hätte; denn die trotzige ſtumme Art,<lb/> in der das Mädchen ihren Gruß hinnahm, ſchien die<lb/> Uebermüthigen zu reizen.</p><lb/> <p>Guten Tag, Laurella, rief nun auch der Pfarrer.<lb/> Wie ſteht's? Willſt du mit nach Capri?</p><lb/> <p>Wenn's erlaubt iſt, Padre!</p><lb/> <p>Frage den Antonino, der iſt der Patron der<lb/> Barke. Iſt jeder doch Herr ſeines Eigenthums und<lb/> Gott Herr über uns Alle.</p><lb/> <p>Da iſt ein halber Carlin, ſagte Laurella, ohne<lb/> den jungen Schiffer anzuſehn. Wenn ich dafür<lb/> mitkann.</p><lb/> <p>Du kannſt's beſſer brauchen, als ich, brummte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0106]
Worauf warten wir? fragte der Pfarrer.
Es kommt da noch Jemand auf die Barke zu,
der auch wohl nach Capri will. Wenn Ihr erlaubt,
Padre — es geht darum nicht langſamer, denn 's iſt
nur ein junges Ding von kaum 18 Jahr.
In dieſem Augenblick trat das Mädchen hinter
der Mauer hervor, die den gewundenen Weg ein¬
faßt. Laurella! ſagte der Pfarrer. Was hat ſie in
Capri zu thun?
Antonino zuckte die Achſeln. — Das Mädchen kam
mit haſtigen Schritten heran und ſah vor ſich hin.
Guten Tag, la Rabbiata! riefen einige von den
jungen Schiffern. Sie hätten wohl noch mehr ge¬
ſagt, wenn die Gegenwart des Curato ſie nicht in
Reſpect gehalten hätte; denn die trotzige ſtumme Art,
in der das Mädchen ihren Gruß hinnahm, ſchien die
Uebermüthigen zu reizen.
Guten Tag, Laurella, rief nun auch der Pfarrer.
Wie ſteht's? Willſt du mit nach Capri?
Wenn's erlaubt iſt, Padre!
Frage den Antonino, der iſt der Patron der
Barke. Iſt jeder doch Herr ſeines Eigenthums und
Gott Herr über uns Alle.
Da iſt ein halber Carlin, ſagte Laurella, ohne
den jungen Schiffer anzuſehn. Wenn ich dafür
mitkann.
Du kannſt's beſſer brauchen, als ich, brummte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |