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Heyden, Friedrich von: Der graue John. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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schäftes wegen London früh zu erreichen. Sie vermutheten das ganze Haus, besonders das neue Ehepaar, noch im tiefen Schlafe und schlichen sich, kaum von dem getreuen Haushunde angebellt, durch die Hinterthüre, den Garten, um von dort die Straße zu erreichen. Sie hatten diese indeß noch nicht erlangt, als eine Stimme ihnen nachrief und sie zu warten ersuchte. Es war Williams, der sich zu ihnen gesellte und sie freundlich zur Rechenschaft darüber aufforderte, weßhalb sie diesmal seine Begleitung nach London, die sie bisher an jedem Montage angenommen hätten, verschmähen wollten?

Weil wir als gewiß annahmen, Sie würden nun Ihre junge Gattin nicht verlassen und Ihr Verschwinden in den Wochentagen aufgeben, erwiderte Heinrich gespannt.

Im Geringsten nicht. Fürs Erste bleibt Alles beim Alten antwortete Williams, und das Gespräch stockte. Man erreichte stumm den Ort der Trennung und schied dort mit nicht vielen Worten.

Williams führte wirklich seinen Vorsatz mit der bisherigen Pünktlichkeit aus, und Betty schien sich willig in diese Sonderbarkeit zu fügen, da die Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit ihres Mannes an den Tagen ihrer Vereinigung sie für die Entbehrungen so gut als möglich entschädigte, und weil der Ueberfluß, in dem sie lebte, sie zur Nachgiebigkeit stimmte gegen den Stifter ihres Glückes. Später hat sie gestanden,

schäftes wegen London früh zu erreichen. Sie vermutheten das ganze Haus, besonders das neue Ehepaar, noch im tiefen Schlafe und schlichen sich, kaum von dem getreuen Haushunde angebellt, durch die Hinterthüre, den Garten, um von dort die Straße zu erreichen. Sie hatten diese indeß noch nicht erlangt, als eine Stimme ihnen nachrief und sie zu warten ersuchte. Es war Williams, der sich zu ihnen gesellte und sie freundlich zur Rechenschaft darüber aufforderte, weßhalb sie diesmal seine Begleitung nach London, die sie bisher an jedem Montage angenommen hätten, verschmähen wollten?

Weil wir als gewiß annahmen, Sie würden nun Ihre junge Gattin nicht verlassen und Ihr Verschwinden in den Wochentagen aufgeben, erwiderte Heinrich gespannt.

Im Geringsten nicht. Fürs Erste bleibt Alles beim Alten antwortete Williams, und das Gespräch stockte. Man erreichte stumm den Ort der Trennung und schied dort mit nicht vielen Worten.

Williams führte wirklich seinen Vorsatz mit der bisherigen Pünktlichkeit aus, und Betty schien sich willig in diese Sonderbarkeit zu fügen, da die Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit ihres Mannes an den Tagen ihrer Vereinigung sie für die Entbehrungen so gut als möglich entschädigte, und weil der Ueberfluß, in dem sie lebte, sie zur Nachgiebigkeit stimmte gegen den Stifter ihres Glückes. Später hat sie gestanden,

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[0044] schäftes wegen London früh zu erreichen. Sie vermutheten das ganze Haus, besonders das neue Ehepaar, noch im tiefen Schlafe und schlichen sich, kaum von dem getreuen Haushunde angebellt, durch die Hinterthüre, den Garten, um von dort die Straße zu erreichen. Sie hatten diese indeß noch nicht erlangt, als eine Stimme ihnen nachrief und sie zu warten ersuchte. Es war Williams, der sich zu ihnen gesellte und sie freundlich zur Rechenschaft darüber aufforderte, weßhalb sie diesmal seine Begleitung nach London, die sie bisher an jedem Montage angenommen hätten, verschmähen wollten? Weil wir als gewiß annahmen, Sie würden nun Ihre junge Gattin nicht verlassen und Ihr Verschwinden in den Wochentagen aufgeben, erwiderte Heinrich gespannt. Im Geringsten nicht. Fürs Erste bleibt Alles beim Alten antwortete Williams, und das Gespräch stockte. Man erreichte stumm den Ort der Trennung und schied dort mit nicht vielen Worten. Williams führte wirklich seinen Vorsatz mit der bisherigen Pünktlichkeit aus, und Betty schien sich willig in diese Sonderbarkeit zu fügen, da die Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit ihres Mannes an den Tagen ihrer Vereinigung sie für die Entbehrungen so gut als möglich entschädigte, und weil der Ueberfluß, in dem sie lebte, sie zur Nachgiebigkeit stimmte gegen den Stifter ihres Glückes. Später hat sie gestanden,

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:12:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T11:12:58Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Heyden, Friedrich von: Der graue John. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heyden_john_1910/44>, abgerufen am 04.12.2024.