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Hesshus, Tilemann: Sechs Hundert Irthumb, lügen und Gotteslesterung, welche die Römische Päpstliche Kirche ... verthediget. Erfurt, 1588.

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dre Freywille sey ein vermügen / der vernunfft vnd des willens / dadurch der Mensch mit beystandt Götlicher hülff vnd gnaden / das gute könne erwelen / Oder zum bösen schreiten / wo fern jm Gott mit seiner Gnad nicht beystehet. Oder sey ein vormögen im menschen / dadurch er sich zur Gnad schicken könne. Petrus Lomb. lib. 2. dist. 24.

Das der Freye wille in Geistlichen2. sachen nicht gentzlich durch die Sünde außgeleschet noch vertilget sey / sondern nur allein geschwecht vnd zerschlagen. Trident. Concil. sess. 6. cap. 1. Wiewol im Menschen der Freye will mit nichten gar außgeleschet / Ob er schon zerschlagen vnd sehr geschwecht worden. Vnd abermahl / im 5. Capit: So jemandt sagt / das der Freye wille des menschen nach dem fall Adae gantz vnd gar verlorn vnd außgetilget sey / Oder nur ein blosser Tittel sey / do nichts darhinder: Vnd das es letzlich ein Getichte sey vom Sathan in die Kirche eingefüret / der sey verflucht.

Das der Mensch anß seinen lauter3. natürlichen krefften / Gott den Herrn

dre Freywille sey ein vermügen / der vernunfft vnd des willens / dadurch der Mensch mit beystandt Götlicher hülff vnd gnaden / das gute könne erwelen / Oder zum bösen schreiten / wo fern jm Gott mit seiner Gnad nicht beystehet. Oder sey ein vormögen im menschen / dadurch er sich zur Gnad schicken könne. Petrus Lomb. lib. 2. dist. 24.

Das der Freye wille in Geistlichen2. sachen nicht gentzlich durch die Sünde außgeleschet noch vertilget sey / sondern nur allein geschwecht vñ zerschlagen. Trident. Concil. sess. 6. cap. 1. Wiewol im Menschen der Freye will mit nichten gar außgeleschet / Ob er schon zerschlagen vnd sehr geschwecht worden. Vnd abermahl / im 5. Capit: So jemandt sagt / das der Freye wille des menschen nach dem fall Adae gantz vnd gar verlorn vnd außgetilget sey / Oder nur ein blosser Tittel sey / do nichts darhinder: Vnd das es letzlich ein Getichte sey vom Sathan in die Kirche eingefüret / der sey verflucht.

Das der Mensch anß seinen lauter3. natürlichen krefften / Gott den Herrn

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[0133] dre Freywille sey ein vermügen / der vernunfft vnd des willens / dadurch der Mensch mit beystandt Götlicher hülff vnd gnaden / das gute könne erwelen / Oder zum bösen schreiten / wo fern jm Gott mit seiner Gnad nicht beystehet. Oder sey ein vormögen im menschen / dadurch er sich zur Gnad schicken könne. Petrus Lomb. lib. 2. dist. 24. Das der Freye wille in Geistlichen sachen nicht gentzlich durch die Sünde außgeleschet noch vertilget sey / sondern nur allein geschwecht vñ zerschlagen. Trident. Concil. sess. 6. cap. 1. Wiewol im Menschen der Freye will mit nichten gar außgeleschet / Ob er schon zerschlagen vnd sehr geschwecht worden. Vnd abermahl / im 5. Capit: So jemandt sagt / das der Freye wille des menschen nach dem fall Adae gantz vnd gar verlorn vnd außgetilget sey / Oder nur ein blosser Tittel sey / do nichts darhinder: Vnd das es letzlich ein Getichte sey vom Sathan in die Kirche eingefüret / der sey verflucht. 2. Das der Mensch anß seinen lauter natürlichen krefften / Gott den Herrn 3.

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Zitationshilfe: Hesshus, Tilemann: Sechs Hundert Irthumb, lügen und Gotteslesterung, welche die Römische Päpstliche Kirche ... verthediget. Erfurt, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_irthumb_1588/133>, abgerufen am 02.05.2024.