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Hesshus, Tilemann: Sechs Hundert Irthumb, lügen und Gotteslesterung, welche die Römische Päpstliche Kirche ... verthediget. Erfurt, 1588.

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leisten können. Habe vns aber daneben mit angezeigt / wonach wir vornemblich streben vnd verlangen haben / vnd wohin wirs endtlich bringen mögen. Vnd baldt darauff sagt er / daher ist offenbar / wie fern sich die liebe gegen Gott erstrecken solle / von gantzem Hertzen / von gantzer Seele / von gantzem Gemüt / nemblich so fern ein jeder in diesem leben kommen / vnd so viel er thun kan vnd mag. Also mutwilligs verspotten vnd verlachen die Bäbstler das hohe heilige Gesetz Gottes / weil sie offentlich sagen dörffen / wir sindt in diesem leben nicht pflichtig noch schuldig / Gott von gantzem hertzen zu lieben.

II.

Geben sie stracks vor / das die Gebot Gottes / du solt nicht begeren / oder du solt dich nicht lassen gelüsten / gehe vns in diesem leben nicht an. Dann also schreibt Lindanus lib. 3. Cap. 19. Das gebot: Du solt dich nicht lassen gelüsten / ob es schon der gerecht durch den Geist erfüllet / so volbringet ers doch nicht im fleisch / welchs hier in diesem sterblichen leibe allezeit gelüstet wider den Geist: Vnd sol jhn derwegen

leisten können. Habe vns aber daneben mit angezeigt / wonach wir vornemblich streben vñ verlangen haben / vnd wohin wirs endtlich bringen mögen. Vnd baldt darauff sagt er / daher ist offenbar / wie fern sich die liebe gegen Gott erstrecken solle / von gantzem Hertzen / von gantzer Seele / von gantzem Gemüt / nemblich so fern ein jeder in diesem leben kommen / vnd so viel er thun kan vnd mag. Also mutwilligs verspotten vnd verlachen die Bäbstler das hohe heilige Gesetz Gottes / weil sie offentlich sagen dörffen / wir sindt in diesem leben nicht pflichtig noch schuldig / Gott võ gantzem hertzen zu lieben.

II.

Geben sie stracks vor / das die Gebot Gottes / du solt nicht begeren / oder du solt dich nicht lassen gelüsten / gehe vns in diesem leben nicht an. Dann also schreibt Lindanus lib. 3. Cap. 19. Das gebot: Du solt dich nicht lassen gelüsten / ob es schon der gerecht durch den Geist erfüllet / so volbringet ers doch nicht im fleisch / welchs hier in diesem sterblichen leibe allezeit gelüstet wider den Geist: Vnd sol jhn derwegen

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[0102] leisten können. Habe vns aber daneben mit angezeigt / wonach wir vornemblich streben vñ verlangen haben / vnd wohin wirs endtlich bringen mögen. Vnd baldt darauff sagt er / daher ist offenbar / wie fern sich die liebe gegen Gott erstrecken solle / von gantzem Hertzen / von gantzer Seele / von gantzem Gemüt / nemblich so fern ein jeder in diesem leben kommen / vnd so viel er thun kan vnd mag. Also mutwilligs verspotten vnd verlachen die Bäbstler das hohe heilige Gesetz Gottes / weil sie offentlich sagen dörffen / wir sindt in diesem leben nicht pflichtig noch schuldig / Gott võ gantzem hertzen zu lieben. Geben sie stracks vor / das die Gebot Gottes / du solt nicht begeren / oder du solt dich nicht lassen gelüsten / gehe vns in diesem leben nicht an. Dann also schreibt Lindanus lib. 3. Cap. 19. Das gebot: Du solt dich nicht lassen gelüsten / ob es schon der gerecht durch den Geist erfüllet / so volbringet ers doch nicht im fleisch / welchs hier in diesem sterblichen leibe allezeit gelüstet wider den Geist: Vnd sol jhn derwegen

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Zitationshilfe: Hesshus, Tilemann: Sechs Hundert Irthumb, lügen und Gotteslesterung, welche die Römische Päpstliche Kirche ... verthediget. Erfurt, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_irthumb_1588/102>, abgerufen am 01.05.2024.