Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585.

Bild:
<< vorherige Seite

eigenschafften Menschlicher Natur der Gottheit zugeschrieben / welchs nicht sein mus / auff das wir den vnterscheid der Naturn nicht verliehren.

Auch ist die art zu reden nicht recht / noch der gesunden Lehr gemes / Christus ist verwundet / gecreutziget / gestorben nach beiden Naturn / denn die Gottheit leidet vnd stirbet nicht. Petrus spricht Christus ist getödtet nach dem Fleisch. 1. Petri. 3. Spricht nicht nach beiden Naturn / vnd 1. Pet. 4. Weil nun Christus im Fleisch für vns gelitten hat.

Hie solt nun wol ein Einfeltiger vnd vnerfarner in der heiligen schrifft / jm die gedancken machen / es were eine vergebliche subtilitet, das man also die wort Gott vnd Gottheit / Mensch vnd Menscheit / vnterscheidet: Aber verstendige / vnd in der Schrifft geübte Christen wissen / das wir dessen gar hohe vrsachen haben / nemlich auff das wir die Persönliche Vereinigung beider Naturn in Christo wol verwaren / vnd vns so wol für Nestorij Ketzerey als für des Eutychetis Lesterung zu hüten wissen / vnd gebüret frommen vnd Gottseligen Christen / auff einerley weise mit der Kirchen Gottes zureden.

Diß ist von den eigenschafften der Naturn in Christo geredt / vnd wie man recht reden möge / das man die Person nicht trenne / noch die Naturn in einander vermenge / denn eines so gefehrlich als das ander / vnd ist hieuon meins Wissens jtziger zeit in der gemeine GOttes vnter den gelerten kein öffentlicher streit / vber diß aber fellet ein streit für / zwischen vns Luterischen vnnd Caluinisten / von der Maiestet des Fleisches Ihesu Christi.

Die Caluinisten geben wol nach / das Christus nach seiner Menscheit grössere Gaben / Maiestet vnnd herrligkeit empfangen hab / denn alle andere Heiligen. Das aber gestehen sie nicht / das Christus nach seiner Menscheit Allmechtig vnnd Allwissend sey / vnnd mit seinem Leib an allen Orthen

eigenschafften Menschlicher Natur der Gottheit zugeschrieben / welchs nicht sein mus / auff das wir den vnterscheid der Naturn nicht verliehren.

Auch ist die art zu reden nicht recht / noch der gesunden Lehr gemes / Christus ist verwundet / gecreutziget / gestorben nach beiden Naturn / denn die Gottheit leidet vnd stirbet nicht. Petrus spricht Christus ist getödtet nach dem Fleisch. 1. Petri. 3. Spricht nicht nach beiden Naturn / vnd 1. Pet. 4. Weil nun Christus im Fleisch für vns gelitten hat.

Hie solt nun wol ein Einfeltiger vnd vnerfarner in der heiligen schrifft / jm die gedancken machen / es were eine vergebliche subtilitet, das man also die wort Gott vñ Gottheit / Mensch vnd Menscheit / vnterscheidet: Aber verstendige / vnd in der Schrifft geübte Christen wissen / das wir dessen gar hohe vrsachen haben / nemlich auff das wir die Persönliche Vereinigung beider Naturn in Christo wol verwaren / vnd vns so wol für Nestorij Ketzerey als für des Eutychetis Lesterung zu hüten wissen / vnd gebüret frommen vnd Gottseligen Christen / auff einerley weise mit der Kirchen Gottes zureden.

Diß ist von den eigenschafften der Naturn in Christo geredt / vnd wie man recht reden möge / das man die Person nicht trenne / noch die Naturn in einander vermenge / denn eines so gefehrlich als das ander / vnd ist hieuon meins Wissens jtziger zeit in der gemeine GOttes vnter den gelerten kein öffentlicher streit / vber diß aber fellet ein streit für / zwischen vns Luterischen vnnd Caluinisten / von der Maiestet des Fleisches Ihesu Christi.

Die Caluinisten geben wol nach / das Christus nach seiner Menscheit grössere Gaben / Maiestet vnnd herrligkeit empfangen hab / denn alle andere Heiligen. Das aber gestehen sie nicht / das Christus nach seiner Menscheit Allmechtig vnnd Allwissend sey / vnnd mit seinem Leib an allen Orthen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0019"/>
eigenschafften Menschlicher Natur der Gottheit zugeschrieben / welchs nicht                          sein mus / auff das wir den vnterscheid der Naturn nicht verliehren.</p>
        <p>Auch ist die art zu reden nicht recht / noch der gesunden Lehr gemes /                          Christus ist verwundet / gecreutziget / gestorben nach beiden Naturn / denn                          die Gottheit leidet vnd stirbet nicht. Petrus spricht Christus ist getödtet                          nach dem Fleisch. <hi rendition="#i">1</hi>. Petri. 3. Spricht nicht nach                          beiden Naturn / vnd 1. Pet. 4. Weil nun Christus im Fleisch für vns gelitten                          hat.</p>
        <p>Hie solt nun wol ein Einfeltiger vnd vnerfarner in der heiligen schrifft / jm                          die gedancken machen / es were eine vergebliche <hi rendition="#i">subtilitet</hi>, das man also die wort Gott vn&#x0303; Gottheit                          / Mensch vnd Menscheit / vnterscheidet: Aber verstendige / vnd in der                          Schrifft geübte Christen wissen / das wir dessen gar hohe vrsachen haben /                          nemlich auff das wir die Persönliche Vereinigung beider Naturn in Christo                          wol verwaren / vnd vns so wol für Nestorij Ketzerey als für des Eutychetis                          Lesterung zu hüten wissen / vnd gebüret frommen vnd Gottseligen Christen /                          auff einerley weise mit der Kirchen Gottes zureden.</p>
        <p>Diß ist von den eigenschafften der Naturn in Christo geredt / vnd wie man                          recht reden möge / das man die Person nicht trenne / noch die Naturn in                          einander vermenge / denn eines so gefehrlich als das ander / vnd ist hieuon                          meins Wissens jtziger zeit in der gemeine GOttes vnter den gelerten kein                          öffentlicher streit / vber diß aber fellet ein streit für / zwischen vns                          Luterischen vnnd Caluinisten / von der Maiestet des Fleisches Ihesu                          Christi.</p>
        <p>Die Caluinisten geben wol nach / das Christus nach seiner Menscheit grössere                          Gaben / Maiestet vnnd herrligkeit empfangen hab / denn alle andere Heiligen.                          Das aber gestehen sie nicht / das Christus nach seiner Menscheit Allmechtig                          vnnd Allwissend sey / vnnd mit seinem Leib an allen Orthen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0019] eigenschafften Menschlicher Natur der Gottheit zugeschrieben / welchs nicht sein mus / auff das wir den vnterscheid der Naturn nicht verliehren. Auch ist die art zu reden nicht recht / noch der gesunden Lehr gemes / Christus ist verwundet / gecreutziget / gestorben nach beiden Naturn / denn die Gottheit leidet vnd stirbet nicht. Petrus spricht Christus ist getödtet nach dem Fleisch. 1. Petri. 3. Spricht nicht nach beiden Naturn / vnd 1. Pet. 4. Weil nun Christus im Fleisch für vns gelitten hat. Hie solt nun wol ein Einfeltiger vnd vnerfarner in der heiligen schrifft / jm die gedancken machen / es were eine vergebliche subtilitet, das man also die wort Gott vñ Gottheit / Mensch vnd Menscheit / vnterscheidet: Aber verstendige / vnd in der Schrifft geübte Christen wissen / das wir dessen gar hohe vrsachen haben / nemlich auff das wir die Persönliche Vereinigung beider Naturn in Christo wol verwaren / vnd vns so wol für Nestorij Ketzerey als für des Eutychetis Lesterung zu hüten wissen / vnd gebüret frommen vnd Gottseligen Christen / auff einerley weise mit der Kirchen Gottes zureden. Diß ist von den eigenschafften der Naturn in Christo geredt / vnd wie man recht reden möge / das man die Person nicht trenne / noch die Naturn in einander vermenge / denn eines so gefehrlich als das ander / vnd ist hieuon meins Wissens jtziger zeit in der gemeine GOttes vnter den gelerten kein öffentlicher streit / vber diß aber fellet ein streit für / zwischen vns Luterischen vnnd Caluinisten / von der Maiestet des Fleisches Ihesu Christi. Die Caluinisten geben wol nach / das Christus nach seiner Menscheit grössere Gaben / Maiestet vnnd herrligkeit empfangen hab / denn alle andere Heiligen. Das aber gestehen sie nicht / das Christus nach seiner Menscheit Allmechtig vnnd Allwissend sey / vnnd mit seinem Leib an allen Orthen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585/19
Zitationshilfe: Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585/19>, abgerufen am 23.11.2024.