[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843. Partei! Partei! Wer sollte sie nicht nehmen, Die noch die Mutter aller Siege war! Wie mag ein Dichter solch ein Wort verfehmen, Ein Wort, das alles Herrliche gebar? Nur offen wie ein Mann: Für oder wider? Und die Parole: Sklave oder frei? Selbst Götter stiegen vom Olymp hernieder Und kämpften auf der Zinne der Partei! Sieh hin! dein Volk will neue Bahnen wandeln,
Nur des Signales harrt ein stattlich Heer; Die Fürsten träumen, laßt die Dichter handeln! Spielt Saul die Harfe, werfen wir den Speer! Den Panzer um -- geöffnet sind die Schranken, Brecht immer euer Saitenspiel entzwei, Und führt ein Fähnlein ewiger Gedanken Zur starken, stolzen Fahne der Partei! Partei! Partei! Wer ſollte ſie nicht nehmen, Die noch die Mutter aller Siege war! Wie mag ein Dichter ſolch ein Wort verfehmen, Ein Wort, das alles Herrliche gebar? Nur offen wie ein Mann: Für oder wider? Und die Parole: Sklave oder frei? Selbſt Götter ſtiegen vom Olymp hernieder Und kämpften auf der Zinne der Partei! Sieh hin! dein Volk will neue Bahnen wandeln,
Nur des Signales harrt ein ſtattlich Heer; Die Fürſten träumen, laßt die Dichter handeln! Spielt Saul die Harfe, werfen wir den Speer! Den Panzer um — geöffnet ſind die Schranken, Brecht immer euer Saitenſpiel entzwei, Und führt ein Fähnlein ewiger Gedanken Zur ſtarken, ſtolzen Fahne der Partei! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0072" n="62"/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#g">Partei</hi>! <hi rendition="#g">Partei</hi>! Wer ſollte ſie nicht nehmen,</l><lb/> <l>Die noch die Mutter aller Siege war!</l><lb/> <l>Wie mag ein Dichter ſolch ein Wort verfehmen,</l><lb/> <l>Ein Wort, das alles Herrliche gebar?</l><lb/> <l>Nur offen wie ein Mann: Für oder wider?</l><lb/> <l>Und die Parole: Sklave oder frei?</l><lb/> <l>Selbſt Götter ſtiegen vom Olymp hernieder</l><lb/> <l>Und kämpften auf der Zinne der Partei!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Sieh hin! dein Volk will neue Bahnen wandeln,</l><lb/> <l>Nur des Signales harrt ein ſtattlich Heer;</l><lb/> <l>Die Fürſten träumen, laßt die Dichter handeln!</l><lb/> <l>Spielt Saul die Harfe, werfen <hi rendition="#g">wir</hi> den Speer!</l><lb/> <l>Den Panzer um — geöffnet ſind die Schranken,</l><lb/> <l>Brecht immer euer Saitenſpiel entzwei,</l><lb/> <l>Und führt ein Fähnlein ewiger Gedanken</l><lb/> <l>Zur ſtarken, ſtolzen Fahne der <hi rendition="#g">Partei</hi>!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
Partei! Partei! Wer ſollte ſie nicht nehmen,
Die noch die Mutter aller Siege war!
Wie mag ein Dichter ſolch ein Wort verfehmen,
Ein Wort, das alles Herrliche gebar?
Nur offen wie ein Mann: Für oder wider?
Und die Parole: Sklave oder frei?
Selbſt Götter ſtiegen vom Olymp hernieder
Und kämpften auf der Zinne der Partei!
Sieh hin! dein Volk will neue Bahnen wandeln,
Nur des Signales harrt ein ſtattlich Heer;
Die Fürſten träumen, laßt die Dichter handeln!
Spielt Saul die Harfe, werfen wir den Speer!
Den Panzer um — geöffnet ſind die Schranken,
Brecht immer euer Saitenſpiel entzwei,
Und führt ein Fähnlein ewiger Gedanken
Zur ſtarken, ſtolzen Fahne der Partei!
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/72>, abgerufen am 03.07.2024. |