[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.O Traubenblut, o adlig Blut! Wer schafft wie du so kühnen Muth, So frisch und froh Gedeihn? Der Meister, der den Plan gemacht, Hat sicher ihn beim Wein erdacht, Den Dom zu Köln am Rhein. Dir, deutscher Strom, den zweiten Gruß! Von freien Alpen kommt der Fluß Um deutsches Land zu frein; Kann ich sein Rauschen recht verstehn, So heißt's: Ich will ihn fertig sehn, Den Dom zu Köln am Rhein. Ja, wie der Meister dich erschaut,
Bis zu den Sternen auferbaut Sollst du, o Tempel, sein! Damit man einst am jüngsten Tag Noch singen und noch sagen mag Vom Dom zu Köln am Rhein. O Traubenblut, o adlig Blut! Wer ſchafft wie du ſo kühnen Muth, So friſch und froh Gedeihn? Der Meiſter, der den Plan gemacht, Hat ſicher ihn beim Wein erdacht, Den Dom zu Köln am Rhein. Dir, deutſcher Strom, den zweiten Gruß! Von freien Alpen kommt der Fluß Um deutſches Land zu frein; Kann ich ſein Rauſchen recht verſtehn, So heißt's: Ich will ihn fertig ſehn, Den Dom zu Köln am Rhein. Ja, wie der Meiſter dich erſchaut,
Bis zu den Sternen auferbaut Sollſt du, o Tempel, ſein! Damit man einſt am jüngſten Tag Noch ſingen und noch ſagen mag Vom Dom zu Köln am Rhein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0029" n="19"/> <lg n="2"> <l>O Traubenblut, o adlig Blut!</l><lb/> <l>Wer ſchafft wie du ſo kühnen Muth,</l><lb/> <l>So friſch und froh Gedeihn?</l><lb/> <l>Der Meiſter, der den Plan gemacht,</l><lb/> <l>Hat ſicher ihn beim Wein erdacht,</l><lb/> <l>Den Dom zu Köln am Rhein.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Dir, deutſcher Strom, den zweiten Gruß!</l><lb/> <l>Von freien Alpen kommt der Fluß</l><lb/> <l>Um deutſches Land zu <hi rendition="#g">frein</hi>;</l><lb/> <l>Kann ich ſein Rauſchen recht verſtehn,</l><lb/> <l>So heißt's: Ich will ihn fertig ſehn,</l><lb/> <l>Den Dom zu Köln am Rhein.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Ja, wie der Meiſter dich erſchaut,</l><lb/> <l>Bis zu den Sternen auferbaut</l><lb/> <l>Sollſt du, o Tempel, ſein!</l><lb/> <l>Damit man einſt am jüngſten Tag</l><lb/> <l>Noch ſingen und noch ſagen mag</l><lb/> <l>Vom Dom zu Köln am Rhein.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [19/0029]
O Traubenblut, o adlig Blut!
Wer ſchafft wie du ſo kühnen Muth,
So friſch und froh Gedeihn?
Der Meiſter, der den Plan gemacht,
Hat ſicher ihn beim Wein erdacht,
Den Dom zu Köln am Rhein.
Dir, deutſcher Strom, den zweiten Gruß!
Von freien Alpen kommt der Fluß
Um deutſches Land zu frein;
Kann ich ſein Rauſchen recht verſtehn,
So heißt's: Ich will ihn fertig ſehn,
Den Dom zu Köln am Rhein.
Ja, wie der Meiſter dich erſchaut,
Bis zu den Sternen auferbaut
Sollſt du, o Tempel, ſein!
Damit man einſt am jüngſten Tag
Noch ſingen und noch ſagen mag
Vom Dom zu Köln am Rhein.
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/29>, abgerufen am 16.07.2024. |