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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

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Den Degen, den er treu geführt,
Der in die Scheide nie gekommen,
Bis ihn der letzte Schlag gerührt
Und von der Welt genommen.
Er war der Welt, sie seiner satt --
Zu Zwölfen in der engen Stube! --
Weh' ihm ein überflüssig Blatt,
O Lenz, in seine Grube!
Als hätt' er Großes nie gethan,
Ist rasch der Glückliche vergessen,
Kein Dichter stimmt ihm Psalmen an,
Kein Pfaffe liest ihm Messen.
Die Heller, die man in den Sand
Ihm warf aus schimmernden Karossen,
Sind Alles, was vom Vaterland
Der arme Mann genossen.
Den Degen, den er treu geführt,
Der in die Scheide nie gekommen,
Bis ihn der letzte Schlag gerührt
Und von der Welt genommen.
Er war der Welt, ſie ſeiner ſatt —
Zu Zwölfen in der engen Stube! —
Weh' ihm ein überflüſſig Blatt,
O Lenz, in ſeine Grube!
Als hätt' er Großes nie gethan,
Iſt raſch der Glückliche vergeſſen,
Kein Dichter ſtimmt ihm Pſalmen an,
Kein Pfaffe lieſt ihm Meſſen.
Die Heller, die man in den Sand
Ihm warf aus ſchimmernden Karoſſen,
Sind Alles, was vom Vaterland
Der arme Mann genoſſen.
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[150/0160] Den Degen, den er treu geführt, Der in die Scheide nie gekommen, Bis ihn der letzte Schlag gerührt Und von der Welt genommen. Er war der Welt, ſie ſeiner ſatt — Zu Zwölfen in der engen Stube! — Weh' ihm ein überflüſſig Blatt, O Lenz, in ſeine Grube! Als hätt' er Großes nie gethan, Iſt raſch der Glückliche vergeſſen, Kein Dichter ſtimmt ihm Pſalmen an, Kein Pfaffe lieſt ihm Meſſen. Die Heller, die man in den Sand Ihm warf aus ſchimmernden Karoſſen, Sind Alles, was vom Vaterland Der arme Mann genoſſen.

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/160>, abgerufen am 21.11.2024.