[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.Gebet. Brause, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille, Gib ein Trauerspiel der Freiheit für der Sklaverei Idylle; Laß das Herz doch wieder schlagen in der Brust der kalten Welt, Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held! Wenn sie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen,
Schaff' uns eine grüne Insel, wo wir frei noch sterben können, Sterben können froh und freudig in der frischen freien Luft Und uns selbst die Rosen träufeln aus den Wunden auf die Gruft! Gebet. Brauſe, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille, Gib ein Trauerſpiel der Freiheit für der Sklaverei Idylle; Laß das Herz doch wieder ſchlagen in der Bruſt der kalten Welt, Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held! Wenn ſie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen,
Schaff' uns eine grüne Inſel, wo wir frei noch ſterben können, Sterben können froh und freudig in der friſchen freien Luft Und uns ſelbſt die Roſen träufeln aus den Wunden auf die Gruft! <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0032" n="[26]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Gebet.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Brauſe, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille,</l><lb/> <l>Gib ein Trauerſpiel der Freiheit für der Sklaverei Idylle;</l><lb/> <l>Laß das Herz doch wieder ſchlagen in der Bruſt der kalten Welt,</l><lb/> <l>Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Wenn ſie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen,</l><lb/> <l>Schaff' uns eine grüne Inſel, wo wir frei noch <hi rendition="#g">ſterben</hi> können,</l><lb/> <l>Sterben können froh und freudig in der friſchen freien Luft</l><lb/> <l>Und uns ſelbſt die Roſen träufeln aus den Wunden auf die Gruft!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [[26]/0032]
Gebet.
Brauſe, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille,
Gib ein Trauerſpiel der Freiheit für der Sklaverei Idylle;
Laß das Herz doch wieder ſchlagen in der Bruſt der kalten Welt,
Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held!
Wenn ſie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen,
Schaff' uns eine grüne Inſel, wo wir frei noch ſterben können,
Sterben können froh und freudig in der friſchen freien Luft
Und uns ſelbſt die Roſen träufeln aus den Wunden auf die Gruft!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |