[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.XV. Wie blinkend sie von eurem Ruder triefe, Die Perle stammt doch oft aus dunkler Quelle, Klar scheint in flacher Hand so manche Welle, Die doch geschöpft aus grauenvoller Tiefe. Schließt, wie's auch einer Welt zuwiderliefe, Auf's Heiligthum nie von der blanken Schwelle, Das Einzelwort mag faßlich sein und helle, Der ganze Geist bleibt eine Hieroglife. O denket immer bei des Dichters Pracht, Bei allen seinen funkelnden Gesteinen, Daß ihre Mutter ist die heil'ge Nacht! Sein Rauschen mögt ihr zu verstehen meinen; Er selbst birgt sich ein See im Felsenschacht, Der ewig sieht des Himmels Sterne scheinen. 10
XV. Wie blinkend ſie von eurem Ruder triefe, Die Perle ſtammt doch oft aus dunkler Quelle, Klar ſcheint in flacher Hand ſo manche Welle, Die doch geſchöpft aus grauenvoller Tiefe. Schließt, wie's auch einer Welt zuwiderliefe, Auf's Heiligthum nie von der blanken Schwelle, Das Einzelwort mag faßlich ſein und helle, Der ganze Geiſt bleibt eine Hieroglife. O denket immer bei des Dichters Pracht, Bei allen ſeinen funkelnden Geſteinen, Daß ihre Mutter iſt die heil'ge Nacht! Sein Rauſchen mögt ihr zu verſtehen meinen; Er ſelbſt birgt ſich ein See im Felſenſchacht, Der ewig ſieht des Himmels Sterne ſcheinen. 10
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XV.
Wie blinkend ſie von eurem Ruder triefe,
Die Perle ſtammt doch oft aus dunkler Quelle,
Klar ſcheint in flacher Hand ſo manche Welle,
Die doch geſchöpft aus grauenvoller Tiefe.
Schließt, wie's auch einer Welt zuwiderliefe,
Auf's Heiligthum nie von der blanken Schwelle,
Das Einzelwort mag faßlich ſein und helle,
Der ganze Geiſt bleibt eine Hieroglife.
O denket immer bei des Dichters Pracht,
Bei allen ſeinen funkelnden Geſteinen,
Daß ihre Mutter iſt die heil'ge Nacht!
Sein Rauſchen mögt ihr zu verſtehen meinen;
Er ſelbſt birgt ſich ein See im Felſenſchacht,
Der ewig ſieht des Himmels Sterne ſcheinen.
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