Hermann, Johann: Ein new Gebetbuch/ Deßgleichen vormals im Druck nie außgegangen. 2. Aufl. Leipzig, 1603.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Gebet vnd Bekentniß eines Ehebrechers

HErr ewiger GOtt/ dem
nichts verborgen ist/ vnnd der du
a
Ierem: 20
Iohan. 2.aller Menschen a Gedancken weist/
Du wilt/ daß wir keusch vnd züch-
tig leben sollen in Gedancken/ worten vnd wer-
cken/ vnd ein jeglicher sein Gemahl lieben vnd
ehren/ Ich habs vernommen/ aber darnach
nicht gethan/ Denn ich hab mich nicht settigen
b
Prov. 5.lassen an der Liebe des Weibes meiner b ju-
gend/ bin andern Weibern nachgangen/ vnd
hab mich jhrer nicht enthalten können/ Denn
c
Ezech. 22ich war in Lieb c entzündet/ vnd brandte für lust
gegen sie/ Ich gieng in der Brunst wie die Esel
d
Iere: 2.vnd Hengste/ vnd kundte mir nicht d steuren.
Ach HErr/ meine Sinne haben mich bethöret/
vnd die reitzende Lust hat mein Hertz verkehret/
Mein Hertz hat meinen Augen nachgefolget/
daß ich dein Gebot vbergangen/ inn meinem
Hertzen vnd in der That die Ehe gebrochen/
e
Nume. 5.einem andern sein Weib geschendet vnd e fleisch-
lich beschlaffen. Diese meine Sünde hab ich
f
Esa. 29.im f finstern gehalten/ vnd niemand wissen las-
g
Psal. 59.sen/ Aber du HErr weissest meine g Thorheit/
vnd meine Sünde sind dir nicht verborgen/ Ich
schewe vnd scheme mich meine Augen auffzu-

heben

Gebet vnd Bekentniß eines Ehebrechers

HErr ewiger GOtt/ dem
nichts verborgen iſt/ vnnd der du
a
Ierem: 20
Iohan. 2.aller Menſchen a Gedancken weiſt/
Du wilt/ daß wir keuſch vnd züch-
tig leben ſollen in Gedancken/ worten vnd wer-
cken/ vnd ein jeglicher ſein Gemahl lieben vnd
ehren/ Ich habs vernommen/ aber darnach
nicht gethan/ Denn ich hab mich nicht ſettigen
b
Prov. 5.laſſen an der Liebe des Weibes meiner b ju-
gend/ bin andern Weibern nachgangen/ vnd
hab mich jhrer nicht enthalten können/ Denn
c
Ezech. 22ich war in Lieb c entzündet/ vnd brandte für luſt
gegen ſie/ Ich gieng in der Brunſt wie die Eſel
d
Iere: 2.vnd Hengſte/ vnd kundte mir nicht d ſteuren.
Ach HErr/ meine Sinne haben mich bethöret/
vnd die reitzende Luſt hat mein Hertz verkehret/
Mein Hertz hat meinen Augen nachgefolget/
daß ich dein Gebot vbergangen/ inn meinem
Hertzen vnd in der That die Ehe gebrochen/
e
Nume. 5.einem andern ſein Weib geſchendet vnd e fleiſch-
lich beſchlaffen. Dieſe meine Sünde hab ich
f
Eſa. 29.im f finſtern gehalten/ vnd niemand wiſſen laſ-
g
Pſal. 59.ſen/ Aber du HErr weiſſeſt meine g Thorheit/
vnd meine Sünde ſind dir nicht verborgen/ Ich
ſchewe vnd ſcheme mich meine Augen auffzu-

heben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0335" n="302"/>
        <fw place="top" type="header">Gebet vnd Bekentniß eines Ehebrechers</fw><lb/>
        <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">H</hi><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Err</hi></hi> ewiger GOtt/ dem</hi><lb/>
nichts verborgen i&#x017F;t/ vnnd der du<lb/><note place="left">a<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ierem:</hi> 20<lb/><hi rendition="#i">Iohan.</hi></hi> 2.</note>aller Men&#x017F;chen <hi rendition="#sup">a</hi> Gedancken wei&#x017F;t/<lb/>
Du wilt/ daß wir keu&#x017F;ch vnd züch-<lb/>
tig leben &#x017F;ollen in Gedancken/ worten vnd wer-<lb/>
cken/ vnd ein jeglicher &#x017F;ein Gemahl lieben vnd<lb/>
ehren/ Ich habs vernommen/ aber darnach<lb/>
nicht gethan/ Denn ich hab mich nicht &#x017F;ettigen<lb/><note place="left">b<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Prov.</hi></hi> 5.</note>la&#x017F;&#x017F;en an der Liebe des Weibes meiner <hi rendition="#sup">b</hi> ju-<lb/>
gend/ bin andern Weibern nachgangen/ vnd<lb/>
hab mich jhrer nicht enthalten können/ Denn<lb/><note place="left">c<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ezech.</hi></hi> 22</note>ich war in Lieb <hi rendition="#sup">c</hi> entzündet/ vnd brandte für lu&#x017F;t<lb/>
gegen &#x017F;ie/ Ich gieng in der Brun&#x017F;t wie die E&#x017F;el<lb/><note place="left">d<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iere:</hi></hi> 2.</note>vnd Heng&#x017F;te/ vnd kundte mir nicht <hi rendition="#sup">d</hi> &#x017F;teuren.<lb/>
Ach HErr/ meine Sinne haben mich bethöret/<lb/>
vnd die reitzende Lu&#x017F;t hat mein Hertz verkehret/<lb/>
Mein Hertz hat meinen Augen nachgefolget/<lb/>
daß ich dein Gebot vbergangen/ inn meinem<lb/>
Hertzen vnd in der That die Ehe gebrochen/<lb/><note place="left">e<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nume.</hi></hi> 5.</note>einem andern &#x017F;ein Weib ge&#x017F;chendet vnd <hi rendition="#sup">e</hi> flei&#x017F;ch-<lb/>
lich be&#x017F;chlaffen. Die&#x017F;e meine Sünde hab ich<lb/><note place="left">f<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E&#x017F;a.</hi></hi> 29.</note>im <hi rendition="#sup">f</hi> fin&#x017F;tern gehalten/ vnd niemand wi&#x017F;&#x017F;en la&#x017F;-<lb/><note place="left">g<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P&#x017F;al.</hi></hi> 59.</note>&#x017F;en/ Aber du HErr wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t meine <hi rendition="#sup">g</hi> Thorheit/<lb/>
vnd meine Sünde &#x017F;ind dir nicht verborgen/ Ich<lb/>
&#x017F;chewe vnd &#x017F;cheme mich meine Augen auffzu-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">heben</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[302/0335] Gebet vnd Bekentniß eines Ehebrechers HErr ewiger GOtt/ dem nichts verborgen iſt/ vnnd der du aller Menſchen a Gedancken weiſt/ Du wilt/ daß wir keuſch vnd züch- tig leben ſollen in Gedancken/ worten vnd wer- cken/ vnd ein jeglicher ſein Gemahl lieben vnd ehren/ Ich habs vernommen/ aber darnach nicht gethan/ Denn ich hab mich nicht ſettigen laſſen an der Liebe des Weibes meiner b ju- gend/ bin andern Weibern nachgangen/ vnd hab mich jhrer nicht enthalten können/ Denn ich war in Lieb c entzündet/ vnd brandte für luſt gegen ſie/ Ich gieng in der Brunſt wie die Eſel vnd Hengſte/ vnd kundte mir nicht d ſteuren. Ach HErr/ meine Sinne haben mich bethöret/ vnd die reitzende Luſt hat mein Hertz verkehret/ Mein Hertz hat meinen Augen nachgefolget/ daß ich dein Gebot vbergangen/ inn meinem Hertzen vnd in der That die Ehe gebrochen/ einem andern ſein Weib geſchendet vnd e fleiſch- lich beſchlaffen. Dieſe meine Sünde hab ich im f finſtern gehalten/ vnd niemand wiſſen laſ- ſen/ Aber du HErr weiſſeſt meine g Thorheit/ vnd meine Sünde ſind dir nicht verborgen/ Ich ſchewe vnd ſcheme mich meine Augen auffzu- heben a Ierem: 20 Iohan. 2. b Prov. 5. c Ezech. 22 d Iere: 2. e Nume. 5. f Eſa. 29. g Pſal. 59.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 License.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription

Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/hermanus_gebetbuch_1603
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/hermanus_gebetbuch_1603/335
Zitationshilfe:	Hermann, Johann: Ein new Gebetbuch/ Deßgleichen vormals im Druck nie außgegangen. 2. Aufl. Leipzig, 1603, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hermanus_gebetbuch_1603/335>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.