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[Herder, Johann Gottfried von]: Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit. [Riga], 1774.

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und Nachwelt! Freylich unter allen Entdeckern
und Forschern nur Einer, Ein kleiner Name!
aber für Welt und Nachwelt! und wie hoch!
wie herrlich -- als es Plinius und Aristote-
les
nicht konnten -- Engel Gottes in dei-
ner Zeit!

Was für hundert mehrere Mittel hat Arzt
und Menschennaturkenner jetzt, als Hippo-
krates
und Machaon! in Vergleich dieser ge-
wiß Sohn Jupiters, Gott! Und wie? wenn
ers nun auch mit aller Empfindung jener mensch-
lichern Zeiten würde! Gott, Entdecker und Hei-
land dem Siechen an Leib und Seele! rettend
hier einen Jüngling, der jetzt unter den er-
sten Rosen des Lebens, die er zu brechen glaub-
te, eine Feuerschlange fand -- ihn (er kanns
vielleicht allein!) ihm selbst, Aeltern, der
Nachkommenschaft, die durch Uns leben- oder
todvolles Daseyn erwartet, der Welt, der
Tugend wiedergebe! Unterstützte hier den Mann,
der ein Opfer seiner Verdienste durch Arbeit
oder Gram ward, schenkte ihm die süßeste Be-
lohnung, die er jetzt doch nur oft als ganzen Dank
für sein Leben genießen konnte, ein heitres
Alter!
Rettet ihn -- vielleicht die Einzige
Säule
gegen hundert Unfälle der Menschheit,

die
L



und Nachwelt! Freylich unter allen Entdeckern
und Forſchern nur Einer, Ein kleiner Name!
aber fuͤr Welt und Nachwelt! und wie hoch!
wie herrlich — als es Plinius und Ariſtote-
les
nicht konnten — Engel Gottes in dei-
ner Zeit!

Was fuͤr hundert mehrere Mittel hat Arzt
und Menſchennaturkenner jetzt, als Hippo-
krates
und Machaon! in Vergleich dieſer ge-
wiß Sohn Jupiters, Gott! Und wie? wenn
ers nun auch mit aller Empfindung jener menſch-
lichern Zeiten wuͤrde! Gott, Entdecker und Hei-
land dem Siechen an Leib und Seele! rettend
hier einen Juͤngling, der jetzt unter den er-
ſten Roſen des Lebens, die er zu brechen glaub-
te, eine Feuerſchlange fand — ihn (er kanns
vielleicht allein!) ihm ſelbſt, Aeltern, der
Nachkommenſchaft, die durch Uns leben- oder
todvolles Daſeyn erwartet, der Welt, der
Tugend wiedergebe! Unterſtuͤtzte hier den Mann,
der ein Opfer ſeiner Verdienſte durch Arbeit
oder Gram ward, ſchenkte ihm die ſuͤßeſte Be-
lohnung, die er jetzt doch nur oft als ganzen Dank
fuͤr ſein Leben genießen konnte, ein heitres
Alter!
Rettet ihn — vielleicht die Einzige
Saͤule
gegen hundert Unfaͤlle der Menſchheit,

die
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[161/0165] und Nachwelt! Freylich unter allen Entdeckern und Forſchern nur Einer, Ein kleiner Name! aber fuͤr Welt und Nachwelt! und wie hoch! wie herrlich — als es Plinius und Ariſtote- les nicht konnten — Engel Gottes in dei- ner Zeit! Was fuͤr hundert mehrere Mittel hat Arzt und Menſchennaturkenner jetzt, als Hippo- krates und Machaon! in Vergleich dieſer ge- wiß Sohn Jupiters, Gott! Und wie? wenn ers nun auch mit aller Empfindung jener menſch- lichern Zeiten wuͤrde! Gott, Entdecker und Hei- land dem Siechen an Leib und Seele! rettend hier einen Juͤngling, der jetzt unter den er- ſten Roſen des Lebens, die er zu brechen glaub- te, eine Feuerſchlange fand — ihn (er kanns vielleicht allein!) ihm ſelbſt, Aeltern, der Nachkommenſchaft, die durch Uns leben- oder todvolles Daſeyn erwartet, der Welt, der Tugend wiedergebe! Unterſtuͤtzte hier den Mann, der ein Opfer ſeiner Verdienſte durch Arbeit oder Gram ward, ſchenkte ihm die ſuͤßeſte Be- lohnung, die er jetzt doch nur oft als ganzen Dank fuͤr ſein Leben genießen konnte, ein heitres Alter! Rettet ihn — vielleicht die Einzige Saͤule gegen hundert Unfaͤlle der Menſchheit, die L

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Zitationshilfe: [Herder, Johann Gottfried von]: Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit. [Riga], 1774, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_philosophie_1774/165>, abgerufen am 22.11.2024.