und in Bewegung zu erhalten: aber übrigens so viel, als Müßiggang.
Jch habe in dem ersten Stück dieser Sammlung den Gedanken mit dem Ausdruck zusammen gepasset: dies ist die beste Seite, um an die schlüpfrige Materie zu tasten, die Klopstock wider seinen Willen darstellte. Er sagt, in seiner dritten Art über Gott zu denken:* "Sich der obersten Stufe nähern, "nenne ich, wenn die ganze Seele von dem, "den sie denkt, so erfüllt ist, daß alle ihre "übrigen Kräfte von der Anstrengung ihres "Denkens in eine solche Bewegung gebracht "sind, daß sie zugleich und zu einem Endzwe- "cke würken: wenn wir uns nicht enthalten "können, unser Nachdenken durch irgend ei- "nige kurze Ausrufungen der Anbetung zu un- "terbrechen; wenn, wofern wir darauf kä- "men, das, was wir denken, durch Worte aus- "zudrücken, die Sprache zu wenige und zu "schwache Worte dazu haben würde. Wofern
"man
* Nord. Aufs. Th. 1. St. 25.
und in Bewegung zu erhalten: aber uͤbrigens ſo viel, als Muͤßiggang.
Jch habe in dem erſten Stuͤck dieſer Sammlung den Gedanken mit dem Ausdruck zuſammen gepaſſet: dies iſt die beſte Seite, um an die ſchluͤpfrige Materie zu taſten, die Klopſtock wider ſeinen Willen darſtellte. Er ſagt, in ſeiner dritten Art uͤber Gott zu denken:* „Sich der oberſten Stufe naͤhern, „nenne ich, wenn die ganze Seele von dem, „den ſie denkt, ſo erfuͤllt iſt, daß alle ihre „uͤbrigen Kraͤfte von der Anſtrengung ihres „Denkens in eine ſolche Bewegung gebracht „ſind, daß ſie zugleich und zu einem Endzwe- „cke wuͤrken: wenn wir uns nicht enthalten „koͤnnen, unſer Nachdenken durch irgend ei- „nige kurze Ausrufungen der Anbetung zu un- „terbrechen; wenn, wofern wir darauf kaͤ- „men, das, was wir denken, durch Worte aus- „zudruͤcken, die Sprache zu wenige und zu „ſchwache Worte dazu haben wuͤrde. Wofern
„man
* Nord. Aufſ. Th. 1. St. 25.
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und in Bewegung zu erhalten: aber uͤbrigens
ſo viel, als Muͤßiggang.
Jch habe in dem erſten Stuͤck dieſer
Sammlung den Gedanken mit dem Ausdruck
zuſammen gepaſſet: dies iſt die beſte Seite,
um an die ſchluͤpfrige Materie zu taſten, die
Klopſtock wider ſeinen Willen darſtellte. Er
ſagt, in ſeiner dritten Art uͤber Gott zu
denken: * „Sich der oberſten Stufe naͤhern,
„nenne ich, wenn die ganze Seele von dem,
„den ſie denkt, ſo erfuͤllt iſt, daß alle ihre
„uͤbrigen Kraͤfte von der Anſtrengung ihres
„Denkens in eine ſolche Bewegung gebracht
„ſind, daß ſie zugleich und zu einem Endzwe-
„cke wuͤrken: wenn wir uns nicht enthalten
„koͤnnen, unſer Nachdenken durch irgend ei-
„nige kurze Ausrufungen der Anbetung zu un-
„terbrechen; wenn, wofern wir darauf kaͤ-
„men, das, was wir denken, durch Worte aus-
„zudruͤcken, die Sprache zu wenige und zu
„ſchwache Worte dazu haben wuͤrde. Wofern
„man
* Nord. Aufſ. Th. 1. St. 25.
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Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur03_1767/314>, abgerufen am 24.11.2024.
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