ckung? Ja blos für eine kleine Schadlos- haltung gegen die Kürze des Phädrus?
Und dann? Dörfte Klozz, wenigstens in einigen spätern Schriften und Streitigkeiten, völlig frei vom Zorn des Juvenals, der ho- razischen Laune immer getreu bleiben, die ihm freilich eigner läßt. Jch sage dies nicht, um ihn zu tadeln: denn freilich, zu unsrer Zeit, muß man oft sagen, nicht blos aus Juvenal, sondern auch mit seinem eifernden Tone: difficile est, satyram non scribere! -- -- und in den meisten Stücken geben wir der Klozzischen Freimüthigkeit unser geheimes und herzliches Plaudite. Ein Mann, wie er, der das Mark der lateinischen Denkart, und Sprache, insonderheit der horazischen Laune, in sich gesogen, der durch seine Abhandlungen und Gedichte, durch Ausgaben und Beurthei- lungen, die in Deutschland so seltnen lateini- schen Musen, bekannter und nutzender zu ma- chen sucht: sein Name beschließe diese Frag- mente von lateinischen Dichtern.
5. Ha-
ckung? Ja blos fuͤr eine kleine Schadlos- haltung gegen die Kuͤrze des Phaͤdrus?
Und dann? Doͤrfte Klozz, wenigſtens in einigen ſpaͤtern Schriften und Streitigkeiten, voͤllig frei vom Zorn des Juvenals, der ho- raziſchen Laune immer getreu bleiben, die ihm freilich eigner laͤßt. Jch ſage dies nicht, um ihn zu tadeln: denn freilich, zu unſrer Zeit, muß man oft ſagen, nicht blos aus Juvenal, ſondern auch mit ſeinem eifernden Tone: difficile eſt, ſatyram non ſcribere! — — und in den meiſten Stuͤcken geben wir der Klozziſchen Freimuͤthigkeit unſer geheimes und herzliches Plaudite. Ein Mann, wie er, der das Mark der lateiniſchen Denkart, und Sprache, inſonderheit der horaziſchen Laune, in ſich geſogen, der durch ſeine Abhandlungen und Gedichte, durch Ausgaben und Beurthei- lungen, die in Deutſchland ſo ſeltnen lateini- ſchen Muſen, bekannter und nutzender zu ma- chen ſucht: ſein Name beſchließe dieſe Frag- mente von lateiniſchen Dichtern.
5. Ha-
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ckung? Ja blos fuͤr eine kleine Schadlos-
haltung gegen die Kuͤrze des Phaͤdrus?
Und dann? Doͤrfte Klozz, wenigſtens in
einigen ſpaͤtern Schriften und Streitigkeiten,
voͤllig frei vom Zorn des Juvenals, der ho-
raziſchen Laune immer getreu bleiben, die ihm
freilich eigner laͤßt. Jch ſage dies nicht, um
ihn zu tadeln: denn freilich, zu unſrer Zeit,
muß man oft ſagen, nicht blos aus Juvenal,
ſondern auch mit ſeinem eifernden Tone:
difficile eſt, ſatyram non ſcribere! — —
und in den meiſten Stuͤcken geben wir der
Klozziſchen Freimuͤthigkeit unſer geheimes
und herzliches Plaudite. Ein Mann, wie er,
der das Mark der lateiniſchen Denkart, und
Sprache, inſonderheit der horaziſchen Laune,
in ſich geſogen, der durch ſeine Abhandlungen
und Gedichte, durch Ausgaben und Beurthei-
lungen, die in Deutſchland ſo ſeltnen lateini-
ſchen Muſen, bekannter und nutzender zu ma-
chen ſucht: ſein Name beſchließe dieſe Frag-
mente von lateiniſchen Dichtern.
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Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur03_1767/270>, abgerufen am 25.11.2024.
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