Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 3. Riga, 1769.Kritische Wälder. auch unter uns durch zwo oder drei Uebersetzungenbekannt sind. Nun kommt ein wohlbekannter Au- tor, Christ. Ad. Klotz, der die Gespräche des Engländers so artig in seine Deklamationen ver- pflanzen kann, daß es eine Freude ist. Er sagt selbst: Er könne nicht dafür, wenn er sich mit die- sem Autor manchmal begegne: ich glaube wohl; aber wer kann denn dafür? -- -- Wir wollen uns das Vergnügen machen, die beiden Wandrer neben einander traben zu sehen: aber keine Natio- nalwette! der Deutsche kommt gewiß vor. Addison, oder vielmehr sein Philander, giebts "zwei a) [Spaltenumbruch]
S. 34. 35. 36. b) [Spaltenumbruch]
S. 30.
Kritiſche Waͤlder. auch unter uns durch zwo oder drei Ueberſetzungenbekannt ſind. Nun kommt ein wohlbekannter Au- tor, Chriſt. Ad. Klotz, der die Geſpraͤche des Englaͤnders ſo artig in ſeine Deklamationen ver- pflanzen kann, daß es eine Freude iſt. Er ſagt ſelbſt: Er koͤnne nicht dafuͤr, wenn er ſich mit die- ſem Autor manchmal begegne: ich glaube wohl; aber wer kann denn dafuͤr? — — Wir wollen uns das Vergnuͤgen machen, die beiden Wandrer neben einander traben zu ſehen: aber keine Natio- nalwette! der Deutſche kommt gewiß vor. Addiſon, oder vielmehr ſein Philander, giebts „zwei a) [Spaltenumbruch]
S. 34. 35. 36. b) [Spaltenumbruch]
S. 30.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0042" n="36"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kritiſche Waͤlder.</hi></fw><lb/> auch unter uns durch zwo oder drei Ueberſetzungen<lb/> bekannt ſind. Nun kommt ein wohlbekannter Au-<lb/> tor, <hi rendition="#fr">Chriſt. Ad. Klotz,</hi> der die Geſpraͤche des<lb/> Englaͤnders ſo artig in ſeine Deklamationen ver-<lb/> pflanzen kann, daß es eine Freude iſt. Er ſagt<lb/> ſelbſt: Er koͤnne nicht dafuͤr, wenn er ſich mit die-<lb/> ſem Autor manchmal begegne: ich glaube wohl;<lb/> aber wer kann denn dafuͤr? — — Wir wollen<lb/> uns das Vergnuͤgen machen, die beiden Wandrer<lb/> neben einander traben zu ſehen: aber keine Natio-<lb/> nalwette! der Deutſche kommt gewiß vor.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Addiſon,</hi> oder vielmehr ſein Philander, giebts<lb/> als Unterſchied zwiſchen alten und neuen Muͤnzen,<lb/> „daß er ſich auf jenen keiner Bilder von Einnehmung<lb/> „der Staͤdte erinnere, weil damals noch kein Pul-<lb/> „ver und Blei im Gebrauche geweſen; unſre hin-<lb/> „gegen ſtelleten Belagerungen, Riſſe von Veſtun-<lb/> „gen u. ſ. w. mit allen ihren Theilen vor. — —<lb/> So Philander, und ſein Mitſprecher Eugen zeigts<lb/> ironiſch als ſehr recht und billig an, daß ein Fuͤrſt<lb/> Modelle von dem Platze hinterlaſſe, den er verwuͤ-<lb/> ſtet. — — <hi rendition="#fr">Addiſon der zweite</hi> trift hier ſo un-<lb/> vermuthet auf das Paar, als faͤnde ers vornehm<lb/> und unverhofft ſelbſt als einen beſondern Einfall, auf<lb/> neuern Muͤnzen ganze Plane abzuzeichnen u. ſ. w. <note place="foot" n="a)"><cb/> S. 34. 35. 36.</note><lb/> — —„Kein Wunder, ſagt Hr. Klotz, <note place="foot" n="b)"><cb/> S. 30.</note> denn wenn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„zwei</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0042]
Kritiſche Waͤlder.
auch unter uns durch zwo oder drei Ueberſetzungen
bekannt ſind. Nun kommt ein wohlbekannter Au-
tor, Chriſt. Ad. Klotz, der die Geſpraͤche des
Englaͤnders ſo artig in ſeine Deklamationen ver-
pflanzen kann, daß es eine Freude iſt. Er ſagt
ſelbſt: Er koͤnne nicht dafuͤr, wenn er ſich mit die-
ſem Autor manchmal begegne: ich glaube wohl;
aber wer kann denn dafuͤr? — — Wir wollen
uns das Vergnuͤgen machen, die beiden Wandrer
neben einander traben zu ſehen: aber keine Natio-
nalwette! der Deutſche kommt gewiß vor.
Addiſon, oder vielmehr ſein Philander, giebts
als Unterſchied zwiſchen alten und neuen Muͤnzen,
„daß er ſich auf jenen keiner Bilder von Einnehmung
„der Staͤdte erinnere, weil damals noch kein Pul-
„ver und Blei im Gebrauche geweſen; unſre hin-
„gegen ſtelleten Belagerungen, Riſſe von Veſtun-
„gen u. ſ. w. mit allen ihren Theilen vor. — —
So Philander, und ſein Mitſprecher Eugen zeigts
ironiſch als ſehr recht und billig an, daß ein Fuͤrſt
Modelle von dem Platze hinterlaſſe, den er verwuͤ-
ſtet. — — Addiſon der zweite trift hier ſo un-
vermuthet auf das Paar, als faͤnde ers vornehm
und unverhofft ſelbſt als einen beſondern Einfall, auf
neuern Muͤnzen ganze Plane abzuzeichnen u. ſ. w. a)
— —„Kein Wunder, ſagt Hr. Klotz, b) denn wenn
„zwei
a)
S. 34. 35. 36.
b)
S. 30.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/herder_kritische03_1769 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/herder_kritische03_1769/42 |
Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 3. Riga, 1769, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_kritische03_1769/42>, abgerufen am 16.07.2024. |