Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 10. Riga, 1797.wir zu bestimmen nicht vermögen, die Ver- 5. Und wäre diese Zeit undenkbar? *) Unter vielen andern erinnere ich hier aber-
mals an le Vaillants neuere Reise. Der Unterschied, den er zwischen Nationen, die von Europäern verderbt sind oder mißhandelt wir zu beſtimmen nicht vermoͤgen, die Ver- 5. Und waͤre dieſe Zeit undenkbar? *) Unter vielen andern erinnere ich hier aber-
mals an le Vaillants neuere Reiſe. Der Unterſchied, den er zwiſchen Nationen, die von Europaͤern verderbt ſind oder mißhandelt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0188" n="181"/> wir zu beſtimmen nicht vermoͤgen, die Ver-<lb/> nunft einmal ſo viel Werth gewinnen, daß<lb/> ſie ſich mit Menſchenguͤte vereinigte: <hi rendition="#g">welch<lb/> eine ſchoͤne Jahrszeit fuͤr die Glie</hi>-<lb/><hi rendition="#g">der der Geſellſchaft unſres gan</hi>-<lb/><hi rendition="#g">zen Geſchlechtes</hi>! Alle Nationen wuͤr-<lb/> den daran Theil nehmen und ſich dieſes<lb/><hi rendition="#g">Herbſtes der Beſonnenheit</hi> freuen.<lb/> Sobald im Handel und Wandel das Ge-<lb/> ſetz der Billigkeit allenthalben auf Erden<lb/> herrſchet, ſind alle Nationen Bruͤder; der<lb/> juͤngere wird dem aͤlteren, das Kind dem<lb/> verſtaͤndigen Greiſe mit dem was es hat<lb/> und kann, willig dienen. <note xml:id="note-0188" next="#note-0189" place="foot" n="*)">Unter vielen andern erinnere ich hier aber-<lb/> mals an <hi rendition="#g">le Vaillants</hi> neuere Reiſe. Der<lb/> Unterſchied, den er zwiſchen Nationen, die<lb/> von Europaͤern verderbt ſind oder mißhandelt</note></p><lb/> <p>5. Und waͤre dieſe Zeit undenkbar?<lb/> Mich duͤnkt, <hi rendition="#g">ſie muͤſſe ſelbſt auf dem<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [181/0188]
wir zu beſtimmen nicht vermoͤgen, die Ver-
nunft einmal ſo viel Werth gewinnen, daß
ſie ſich mit Menſchenguͤte vereinigte: welch
eine ſchoͤne Jahrszeit fuͤr die Glie-
der der Geſellſchaft unſres gan-
zen Geſchlechtes! Alle Nationen wuͤr-
den daran Theil nehmen und ſich dieſes
Herbſtes der Beſonnenheit freuen.
Sobald im Handel und Wandel das Ge-
ſetz der Billigkeit allenthalben auf Erden
herrſchet, ſind alle Nationen Bruͤder; der
juͤngere wird dem aͤlteren, das Kind dem
verſtaͤndigen Greiſe mit dem was es hat
und kann, willig dienen. *)
5. Und waͤre dieſe Zeit undenkbar?
Mich duͤnkt, ſie muͤſſe ſelbſt auf dem
*) Unter vielen andern erinnere ich hier aber-
mals an le Vaillants neuere Reiſe. Der
Unterſchied, den er zwiſchen Nationen, die
von Europaͤern verderbt ſind oder mißhandelt
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