Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 8. Riga, 1796.schmack am Schönen und Guten durch ſchmack am Schoͤnen und Guten durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0175" n="156"/> ſchmack am Schoͤnen und Guten durch<lb/> einen unwuͤrdigen Federkrieg eingefuͤhrt<lb/> werden? That nicht auch <hi rendition="#g">Gottſched</hi> was<lb/> er thun konnte? Die Weiſeſten in dieſem<lb/> Streit, <hi rendition="#g">Haller</hi> und <hi rendition="#g">Hagedorn</hi>, ſchwie-<lb/> gen. Der Erſte hat auch als Proſaiſt ſo<lb/> viel Verdienſt um den beſſern Geſchmack<lb/> im Vortrage der Wiſſenſchaften, daß ihm<lb/> auch die Deutſche Kritik vielleicht den Er-<lb/> ſten Kranz reichet. Mitten unter ſtuͤrmi-<lb/> ſchen Faktionen brachte er ein ſchmales<lb/> Blatt Deutſcher Kritik unter den Schutz<lb/> einer <hi rendition="#g">Societaͤt der Wiſſenſchaften<lb/> ſelbſt</hi> und gruͤndete ihm dadurch nicht<lb/> nur Unpartheilichkeit, Billigkeit und Gleich-<lb/> muth, ſondern auch Theilnahme am Fort-<lb/> gange des menſchlichen Geiſtes in allen<lb/> Weltgegenden und Sprachen. Seitdem<lb/> ſind die <hi rendition="#g">Goͤttingiſchen gelehrten An</hi>-<lb/><hi rendition="#g">zeigen</hi> nicht nur <hi rendition="#g">Annalen</hi>, ſondern auch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0175]
ſchmack am Schoͤnen und Guten durch
einen unwuͤrdigen Federkrieg eingefuͤhrt
werden? That nicht auch Gottſched was
er thun konnte? Die Weiſeſten in dieſem
Streit, Haller und Hagedorn, ſchwie-
gen. Der Erſte hat auch als Proſaiſt ſo
viel Verdienſt um den beſſern Geſchmack
im Vortrage der Wiſſenſchaften, daß ihm
auch die Deutſche Kritik vielleicht den Er-
ſten Kranz reichet. Mitten unter ſtuͤrmi-
ſchen Faktionen brachte er ein ſchmales
Blatt Deutſcher Kritik unter den Schutz
einer Societaͤt der Wiſſenſchaften
ſelbſt und gruͤndete ihm dadurch nicht
nur Unpartheilichkeit, Billigkeit und Gleich-
muth, ſondern auch Theilnahme am Fort-
gange des menſchlichen Geiſtes in allen
Weltgegenden und Sprachen. Seitdem
ſind die Goͤttingiſchen gelehrten An-
zeigen nicht nur Annalen, ſondern auch
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