Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 8. Riga, 1796.dem Richtmaas der Alten mehr werth, Wollten wir die goldnen philosophischen Aken-
dem Richtmaas der Alten mehr werth, Wollten wir die goldnen philoſophiſchen Aken-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0147" n="128"/> dem Richtmaas der Alten mehr werth,<lb/> als ſaͤmmtliche hochaufgethuͤrmte Brittiſche<lb/> Odengebaͤude. — Daß <hi rendition="#g">Klopſtock</hi> zu ſei-<lb/> nem <hi rendition="#g">Hermann</hi> einen <hi rendition="#g">Gluck</hi> fand, daß<lb/> er durch ſeine Geſaͤnge ihn und andre<lb/> ſeines Geiſtes zu dieſer Gattung einfacher<lb/> Muſik weckte, gehoͤret mit zu den gluͤckli-<lb/> chen Begegniſſen ſeines Lebens; dem blin-<lb/> den Barden in Britannien ward mit ſei-<lb/> nem <hi rendition="#g">Lycidas</hi> und <hi rendition="#g">Samſon</hi> dies Gluͤck<lb/> nicht. Wenn uͤberhaupt die Muſe der Ton-<lb/> kunſt in der Einfalt und Wuͤrde, die ihr<lb/> gebuͤhret, zu uns zuruͤckzukehren wuͤrdigte;<lb/> weſſen Worte wuͤrden ſie freundlicher her-<lb/> nieder zaubern, als <hi rendition="#g">Klopſtocks</hi>? —</p><lb/> <p>Wollten wir die goldnen philoſophiſchen<lb/> Oden unſres <hi rendition="#g">Uz</hi> gegen die Oden des <hi rendition="#g">Cow</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ley</hi>; <hi rendition="#g">Hagedorn</hi> gegen <hi rendition="#g">Waller</hi>; <hi rendition="#g">Cro</hi>-<lb/><hi rendition="#g">negks</hi> beſſere Gedichte gegen <hi rendition="#g">Prior</hi>;<lb/><hi rendition="#g">Witthof</hi> (in ſeiner erſten Ausgabe) gegen<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">Aken</hi>-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [128/0147]
dem Richtmaas der Alten mehr werth,
als ſaͤmmtliche hochaufgethuͤrmte Brittiſche
Odengebaͤude. — Daß Klopſtock zu ſei-
nem Hermann einen Gluck fand, daß
er durch ſeine Geſaͤnge ihn und andre
ſeines Geiſtes zu dieſer Gattung einfacher
Muſik weckte, gehoͤret mit zu den gluͤckli-
chen Begegniſſen ſeines Lebens; dem blin-
den Barden in Britannien ward mit ſei-
nem Lycidas und Samſon dies Gluͤck
nicht. Wenn uͤberhaupt die Muſe der Ton-
kunſt in der Einfalt und Wuͤrde, die ihr
gebuͤhret, zu uns zuruͤckzukehren wuͤrdigte;
weſſen Worte wuͤrden ſie freundlicher her-
nieder zaubern, als Klopſtocks? —
Wollten wir die goldnen philoſophiſchen
Oden unſres Uz gegen die Oden des Cow-
ley; Hagedorn gegen Waller; Cro-
negks beſſere Gedichte gegen Prior;
Witthof (in ſeiner erſten Ausgabe) gegen
Aken-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |