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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.

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Schlüssel seyn! So wäre denn, Trotz al-
ler unschuldigen Leiden in und ausser der

ob es gleich, was das Buch betrifft, in die
Wolke eines leisen Zweifels gehüllt scheinet.
Gebe mir das gute Glück Raum und Zeit-
umstände, jene Ideen, zu denen diese Briefe
vorbereitend mit gehören, zu vollenden. Oh-
ne ein Newton zu seyn, wußte ich den
Charakter unsres Geschlechts, seine Anlagen
und Kräfte, seine offenbare Tendenz, mithin
auch den Zweck, wozu es hienieden bestimmt
ist, in kein simpleres Wort zu fassen, als
Humanität, Menschheit. Andre vor-
trefliche Denker sind mir seitdem hierinn ge-
folget; (wobei es einem Jeden überlassen
bleibt, sich den Begrif der Humanität en-
ger zu denken) unter denen ich nur Eine
neuere Gedankenreiche Schrift anführe: Ue-
ber Humanität, Leipz. 1793. deren Ver-
fasser ich nicht kenne. Im folgenden Theil
dieser Briefe werden einige Blätter über
die Kräfte der menschlichen Intel
-
ligenz eingerückt werden, die der bezweifel
ten Aufgabe ein großes Licht geben.
A. d. H.

Schluͤſſel ſeyn! So waͤre denn, Trotz al-
ler unſchuldigen Leiden in und auſſer der

ob es gleich, was das Buch betrifft, in die
Wolke eines leiſen Zweifels gehuͤllt ſcheinet.
Gebe mir das gute Gluͤck Raum und Zeit-
umſtaͤnde, jene Ideen, zu denen dieſe Briefe
vorbereitend mit gehoͤren, zu vollenden. Oh-
ne ein Newton zu ſeyn, wußte ich den
Charakter unſres Geſchlechts, ſeine Anlagen
und Kraͤfte, ſeine offenbare Tendenz, mithin
auch den Zweck, wozu es hienieden beſtimmt
iſt, in kein ſimpleres Wort zu faſſen, als
Humanitaͤt, Menſchheit. Andre vor-
trefliche Denker ſind mir ſeitdem hierinn ge-
folget; (wobei es einem Jeden uͤberlaſſen
bleibt, ſich den Begrif der Humanitaͤt en-
ger zu denken) unter denen ich nur Eine
neuere Gedankenreiche Schrift anfuͤhre: Ue-
ber Humanitaͤt, Leipz. 1793. deren Ver-
faſſer ich nicht kenne. Im folgenden Theil
dieſer Briefe werden einige Blaͤtter uͤber
die Kraͤfte der menſchlichen Intel
-
ligenz eingeruͤckt werden, die der bezweifel
ten Aufgabe ein großes Licht geben.
A. d. H.
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[181/0196] Schluͤſſel ſeyn! So waͤre denn, Trotz al- ler unſchuldigen Leiden in und auſſer der *) *) ob es gleich, was das Buch betrifft, in die Wolke eines leiſen Zweifels gehuͤllt ſcheinet. Gebe mir das gute Gluͤck Raum und Zeit- umſtaͤnde, jene Ideen, zu denen dieſe Briefe vorbereitend mit gehoͤren, zu vollenden. Oh- ne ein Newton zu ſeyn, wußte ich den Charakter unſres Geſchlechts, ſeine Anlagen und Kraͤfte, ſeine offenbare Tendenz, mithin auch den Zweck, wozu es hienieden beſtimmt iſt, in kein ſimpleres Wort zu faſſen, als Humanitaͤt, Menſchheit. Andre vor- trefliche Denker ſind mir ſeitdem hierinn ge- folget; (wobei es einem Jeden uͤberlaſſen bleibt, ſich den Begrif der Humanitaͤt en- ger zu denken) unter denen ich nur Eine neuere Gedankenreiche Schrift anfuͤhre: Ue- ber Humanitaͤt, Leipz. 1793. deren Ver- faſſer ich nicht kenne. Im folgenden Theil dieſer Briefe werden einige Blaͤtter uͤber die Kraͤfte der menſchlichen Intel- ligenz eingeruͤckt werden, die der bezweifel ten Aufgabe ein großes Licht geben. A. d. H.

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet06_1795/196>, abgerufen am 23.11.2024.