Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.Stadt sind wie die Lilien auf dem Felde; Der Verfasser geht mehrere gute Ge- Arbeit und Geduld führen zum "Die neuen Erzieher, sagt er, suchen Stadt ſind wie die Lilien auf dem Felde; Der Verfaſſer geht mehrere gute Ge- Arbeit und Geduld fuͤhren zum „Die neuen Erzieher, ſagt er, ſuchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0172" n="157"/> Stadt ſind wie die Lilien auf dem Felde;<lb/> ſie ſpinnen nicht, aber — ſie ſtricken. Al-<lb/> les von der arbeitſamſten Hand bis zur<lb/> ſchoͤnſten ſtrickt, auch bei freundſchaftlichen<lb/> Beſuchen, und bei groͤßern Zuſammenkuͤnf-<lb/> ten. Bringt dieſe geſellſchaftliche Hand-<lb/> arbeit, die hier in Ehren iſt, in Verach-<lb/> tung; (dies iſt das Mittel, Gebraͤuche ab-<lb/> zuſchaffen;) wieviel Tugend und Wohl-<lb/> ſtand gingen zugleich verlohren.“</p><lb/> <p>Der Verfaſſer geht mehrere gute Ge-<lb/> braͤuche ſeiner Stadt mit ſeinen Bemer-<lb/> kungen durch, und kommt zu einem andern<lb/> Satze:</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Arbeit und Geduld fuͤhren zum<lb/> Wohlſtande</hi>.</hi> </p><lb/> <p>„Die neuen Erzieher, ſagt er, ſuchen<lb/> den Schulweg <hi rendition="#g">ebner</hi> zu machen; ſie duͤrf-<lb/> ten ihn nur fuͤr die Jugend zu ihrer prak-<lb/> tiſchen Beſtimmung <hi rendition="#g">gerade</hi> ziehen. In<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [157/0172]
Stadt ſind wie die Lilien auf dem Felde;
ſie ſpinnen nicht, aber — ſie ſtricken. Al-
les von der arbeitſamſten Hand bis zur
ſchoͤnſten ſtrickt, auch bei freundſchaftlichen
Beſuchen, und bei groͤßern Zuſammenkuͤnf-
ten. Bringt dieſe geſellſchaftliche Hand-
arbeit, die hier in Ehren iſt, in Verach-
tung; (dies iſt das Mittel, Gebraͤuche ab-
zuſchaffen;) wieviel Tugend und Wohl-
ſtand gingen zugleich verlohren.“
Der Verfaſſer geht mehrere gute Ge-
braͤuche ſeiner Stadt mit ſeinen Bemer-
kungen durch, und kommt zu einem andern
Satze:
Arbeit und Geduld fuͤhren zum
Wohlſtande.
„Die neuen Erzieher, ſagt er, ſuchen
den Schulweg ebner zu machen; ſie duͤrf-
ten ihn nur fuͤr die Jugend zu ihrer prak-
tiſchen Beſtimmung gerade ziehen. In
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