Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.und zeigten an, daß auch unter dem länd- Aber auch darinn muß der schöne Ver- I 2
und zeigten an, daß auch unter dem laͤnd- Aber auch darinn muß der ſchoͤne Ver- I 2
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und zeigten an, daß auch unter dem laͤnd-
lichen Volk Freude herrſchen ſollte. Wo
dieſe verſtummt, wo kein Pan und Sa-
tyr die Floͤte blaͤſet, keine Nymphen
im Hain und auf den Wieſen laͤndliche
Feſte feiern; da ſtehen freilich ſowohl die
Satyren, als die Goͤtter und Helden am
unrechten Ort; ſie ſind Bedeutungsloſe
Goͤtzenbilder.
Aber auch darinn muß der ſchoͤne Ver-
ſtand der Griechen geprieſen werden, wie
ſie die Denkmahle der Goͤtter geſellten.
Oft ſtanden die verſchiedenſten neben ein-
ander, und Einer milderte des andern
Bedeutung; die Ueberſchrift bemerkte die-
ſes. So fuͤgte die Kunſt nicht etwa nur
den Mars und die Venus, Vulkan
und Pallas, ſondern auch Bacchus
und Pallas, Bacchus und
Herkules, die Hoffnung und die
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Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet06_1795/146>, abgerufen am 16.02.2025. |