Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.stes für ihr Vaterland, für ihre Freunde ſtes fuͤr ihr Vaterland, fuͤr ihre Freunde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0141" n="126"/> ſtes fuͤr ihr Vaterland, fuͤr ihre Freunde<lb/> und Geſellen in Stellungen vor uns, wie<lb/> ſie die Muſe verkuͤndigt, und ihnen den<lb/> Kranz der Unſterblichkeit darreicht. Ohne<lb/> dieſes Gefuͤhl der Ehre waͤren keine ſchoͤne<lb/> griechiſche Koͤrper und Seelen, keine Hel-<lb/> den und Goͤtter, auch keine Kunſt, die ſie<lb/> wuͤrdig darſtellete, entſtanden: denn auch<lb/> die griechiſchen Goͤtter und Goͤttinnen ſind<lb/> Helden der Tugend, d. i. einer <hi rendition="#g">Virtuo</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſitaͤt</hi>, jeder in ſeiner Art. So preiſen<lb/> ſie die Hymnen; den <hi rendition="#g">Zevs</hi> als den Maͤch-<lb/> tigſten und Beſten, dem <hi rendition="#g">Themis</hi> zur<lb/> Seite ſitzt, und mit ihm weiſe Geſpraͤche<lb/> pfleget; die <hi rendition="#g">Pallas</hi>, aus ſeinem Haupte<lb/> gebohren, als eine Beſchuͤtzerin der Staͤd-<lb/> te, die Meiſterin des Krieges, die Erfin-<lb/> derin der ſchoͤnſten Kuͤnſte des Friedens;<lb/> ſo den <hi rendition="#g">Hephaͤſtus</hi>, der den Sterblichen<lb/> die nuͤtzlichſten Werkzeuge und Gaben ge-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0141]
ſtes fuͤr ihr Vaterland, fuͤr ihre Freunde
und Geſellen in Stellungen vor uns, wie
ſie die Muſe verkuͤndigt, und ihnen den
Kranz der Unſterblichkeit darreicht. Ohne
dieſes Gefuͤhl der Ehre waͤren keine ſchoͤne
griechiſche Koͤrper und Seelen, keine Hel-
den und Goͤtter, auch keine Kunſt, die ſie
wuͤrdig darſtellete, entſtanden: denn auch
die griechiſchen Goͤtter und Goͤttinnen ſind
Helden der Tugend, d. i. einer Virtuo-
ſitaͤt, jeder in ſeiner Art. So preiſen
ſie die Hymnen; den Zevs als den Maͤch-
tigſten und Beſten, dem Themis zur
Seite ſitzt, und mit ihm weiſe Geſpraͤche
pfleget; die Pallas, aus ſeinem Haupte
gebohren, als eine Beſchuͤtzerin der Staͤd-
te, die Meiſterin des Krieges, die Erfin-
derin der ſchoͤnſten Kuͤnſte des Friedens;
ſo den Hephaͤſtus, der den Sterblichen
die nuͤtzlichſten Werkzeuge und Gaben ge-
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