Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795.dies Publicum ist gerade das Mittel, Es sei mir erlaubt, mich hierüber zu lomo's
dies Publicum iſt gerade das Mittel, Es ſei mir erlaubt, mich hieruͤber zu lomo's
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0127" n="112"/> dies Publicum iſt gerade das Mittel,<lb/> ſelbſt einem unnuͤtzen Wort Anſehen, Ge-<lb/> wicht und Aufmerkſamkeit zu geben. Und<lb/> welcher beſcheidne Mann wird ein Vor-<lb/> mund des geſammten Menſchenverſtandes,<lb/> des <hi rendition="#g">Publicums aller Zeiten und<lb/> Laͤnder</hi> zu ſeyn wagen? Laß jeden Wei-<lb/> ſen und Thoren ſchreiben nach ſeiner Wei-<lb/> ſe, <hi rendition="#g">wenn er in zweifelhaften Faͤl</hi>-<lb/><hi rendition="#g">len nur ſich nennet</hi>, <hi rendition="#g">und niemand<lb/> perſoͤnlich beleidiget</hi>.</p><lb/> <p>Es ſei mir erlaubt, mich hieruͤber zu<lb/> erklaͤren. Der weiſeſte Cenſor, wenn er<lb/> auch die Stimme eines ganzen, ja des<lb/> aufgeklaͤrteſten Staates vorſtellt, kann in<lb/> Dem, was Lehre und Meinung betrifft,<lb/> ſchwerlich die Stimme <hi rendition="#g">des</hi> Publicums,<lb/> der ſich ein Schriftſteller freiwillig unter-<lb/> wirſt, auf- oder uͤberwiegen wollen.<lb/> Wenn ſein Urtheil auch die Weisheit Sa-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lomo's</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0127]
dies Publicum iſt gerade das Mittel,
ſelbſt einem unnuͤtzen Wort Anſehen, Ge-
wicht und Aufmerkſamkeit zu geben. Und
welcher beſcheidne Mann wird ein Vor-
mund des geſammten Menſchenverſtandes,
des Publicums aller Zeiten und
Laͤnder zu ſeyn wagen? Laß jeden Wei-
ſen und Thoren ſchreiben nach ſeiner Wei-
ſe, wenn er in zweifelhaften Faͤl-
len nur ſich nennet, und niemand
perſoͤnlich beleidiget.
Es ſei mir erlaubt, mich hieruͤber zu
erklaͤren. Der weiſeſte Cenſor, wenn er
auch die Stimme eines ganzen, ja des
aufgeklaͤrteſten Staates vorſtellt, kann in
Dem, was Lehre und Meinung betrifft,
ſchwerlich die Stimme des Publicums,
der ſich ein Schriftſteller freiwillig unter-
wirſt, auf- oder uͤberwiegen wollen.
Wenn ſein Urtheil auch die Weisheit Sa-
lomo's
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |