Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 4. Riga, 1794.men. Menschenfreundliche Genien sangen Flora, wo Deine Hand mit hymenäischem Bande Nicht im Lenz vermählte der Tellus zahllose Kinder, Trauret umher die Natur in Nahrung-ent- behrender Oede. Wein- und Gesanglos schleicht Autumnus; es darbet Pomona; Nichtiges Stroh entfaltet der Fackel des Si- rius Ceres; Traurig stehet der Hain, der chaonischen Ei- cheln entbehrend: Denn es ergrauete schon im April die Hoff- nung des Jahres. Glücklich ist der Hirte, der durch gesicherte Habe, Der durch leitende Weisheit und Güte des Staates veredelt, men. Menſchenfreundliche Genien ſangen Flora, wo Deine Hand mit hymenaͤiſchem Bande Nicht im Lenz vermaͤhlte der Tellus zahlloſe Kinder, Trauret umher die Natur in Nahrung-ent- behrender Oede. Wein- und Geſanglos ſchleicht Autumnus; es darbet Pomona; Nichtiges Stroh entfaltet der Fackel des Si- rius Ceres; Traurig ſtehet der Hain, der chaoniſchen Ei- cheln entbehrend: Denn es ergrauete ſchon im April die Hoff- nung des Jahres. Gluͤcklich iſt der Hirte, der durch geſicherte Habe, Der durch leitende Weisheit und Guͤte des Staates veredelt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0050" n="45"/> men. Menſchenfreundliche Genien ſangen<lb/> alſo:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Flora, wo Deine Hand mit hymenaͤiſchem</l><lb/> <l>Bande</l><lb/> <l>Nicht im Lenz vermaͤhlte der Tellus zahlloſe</l><lb/> <l>Kinder,</l><lb/> <l>Trauret umher die Natur in Nahrung-ent-</l><lb/> <l>behrender Oede.</l><lb/> <l>Wein- und Geſanglos ſchleicht Autumnus; es</l><lb/> <l>darbet Pomona;</l><lb/> <l>Nichtiges Stroh entfaltet der Fackel des Si-</l><lb/> <l>rius Ceres;</l><lb/> <l>Traurig ſtehet der Hain, der chaoniſchen Ei-</l><lb/> <l>cheln entbehrend:</l><lb/> <l>Denn es ergrauete ſchon im April die Hoff-</l><lb/> <l>nung des Jahres.</l><lb/> <l>Gluͤcklich iſt der Hirte, der durch geſicherte</l><lb/> <l>Habe,</l><lb/> <l>Der durch leitende Weisheit und Guͤte des</l><lb/> <l>Staates veredelt,</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [45/0050]
men. Menſchenfreundliche Genien ſangen
alſo:
Flora, wo Deine Hand mit hymenaͤiſchem
Bande
Nicht im Lenz vermaͤhlte der Tellus zahlloſe
Kinder,
Trauret umher die Natur in Nahrung-ent-
behrender Oede.
Wein- und Geſanglos ſchleicht Autumnus; es
darbet Pomona;
Nichtiges Stroh entfaltet der Fackel des Si-
rius Ceres;
Traurig ſtehet der Hain, der chaoniſchen Ei-
cheln entbehrend:
Denn es ergrauete ſchon im April die Hoff-
nung des Jahres.
Gluͤcklich iſt der Hirte, der durch geſicherte
Habe,
Der durch leitende Weisheit und Guͤte des
Staates veredelt,
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