Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 4. Riga, 1794.jetzt andre Gaben aus ihrem Füllhorn wirft, Denn es scheint so wohl geistige als Offenbar ists die Anlage der Natur, C 2
jetzt andre Gaben aus ihrem Fuͤllhorn wirft, Denn es ſcheint ſo wohl geiſtige als Offenbar iſts die Anlage der Natur, C 2
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jetzt andre Gaben aus ihrem Fuͤllhorn wirft,
und allmaͤlich die Menſchheit von allen Sei-
ten bearbeitet.
Denn es ſcheint ſo wohl geiſtige als
phyſiſche Nothwendigkeit zu ſeyn, daß aus
der Menſchen-Natur mit der immer veraͤn-
derten Zeitfolge alles hervorgelockt werde,
was ſich aus ihr hervorlocken laͤßt. Mit-
hin muͤſſen mit der Zeit Contrarietaͤten
ans Licht kommen, die ſich endlich doch
auch in Harmonie aufloͤſen.
Offenbar iſts die Anlage der Natur,
daß wie Ein Menſch, ſo auch Ein Geſchlecht,
alſo auch Ein Volk von und mit dem an-
dern lerne, unaufhoͤrlich lerne, bis alle
endlich die ſchwere Lection gefaßt haben:
„kein Volk ſei von Gott einzig auser-
waͤhltes Volk der Erde; die Wahrheit
muͤſſe von allen geſucht, der Garte des
gemeinen Beſtens von allen gebauet wer-
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Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 4. Riga, 1794, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet04_1794/40>, abgerufen am 03.07.2024. |