Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.
Und Dir, Natur, im Hain und am Meer- Und werd' ihn kränzen, weil eine Nerve mir Noch zucket! werd' ihn kosten mit zitternder Und blauer Lippe, wenn des Todes Hand mir ihn reichet in hehrer Stunde. Nun wind' ich junge Blumen im Kranze
Dir, O Jüngling, weil du früh es nicht achtetest Zu herrschen über Sklaven, weil du Forschetest, hörtest, beschloßest, thatest! Das
Und Dir, Natur, im Hain und am Meer- Und werd' ihn kraͤnzen, weil eine Nerve mir Noch zucket! werd' ihn koſten mit zitternder Und blauer Lippe, wenn des Todes Hand mir ihn reichet in hehrer Stunde. Nun wind' ich junge Blumen im Kranze
Dir, O Juͤngling, weil du fruͤh es nicht achteteſt Zu herrſchen uͤber Sklaven, weil du Forſcheteſt, hoͤrteſt, beſchloßeſt, thateſt! Das
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Und Dir, Natur, im Hain und am Meer-
geſtad',
Und Dir, o Freiheit! Freiheit, du Hochgefuͤhl
Der reinen Seelen! Deinen Becher
Kraͤnzt' ich mit Blumen des kuͤhnen
Liedes.
Und werd' ihn kraͤnzen, weil eine Nerve
mir
Noch zucket! werd' ihn koſten mit zitternder
Und blauer Lippe, wenn des Todes
Hand mir ihn reichet in hehrer
Stunde.
Nun wind' ich junge Blumen im Kranze
Dir,
O Juͤngling, weil du fruͤh es nicht achteteſt
Zu herrſchen uͤber Sklaven, weil du
Forſcheteſt, hoͤrteſt, beſchloßeſt,
thateſt!
Das
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Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet01_1793/183>, abgerufen am 16.02.2025. |