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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.

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Wir weinten Unmuth, daß uns der Römer
Rom
Zwar nicht beherrschte, aber doch peinigte;
Und blutig ist die andre Thräne,
Daß uns der Römlinge Rom beherr-
schet,
Daß Deutschlands Kaiser Bügel des Zelters
hielt,
Daß Deutschlands Kaiser nackt um die
Teufelsburg
Herging, erfror, wenn nicht Mathildis --
Aber du kommst kaum und siehst, so
siegst Du.
Nun mag der Dreikron-tragende Obermönch
Mit allen seinen Purpurbemäntelten
Mönchlein das Kanonsrecht, wie weit es
Walte, beschielen: denn Du wirst
sehen!
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Wir weinten Unmuth, daß uns der Roͤmer
Rom
Zwar nicht beherrſchte, aber doch peinigte;
Und blutig iſt die andre Thraͤne,
Daß uns der Roͤmlinge Rom beherr-
ſchet,
Daß Deutſchlands Kaiſer Buͤgel des Zelters
hielt,
Daß Deutſchlands Kaiſer nackt um die
Teufelsburg
Herging, erfror, wenn nicht Mathildis —
Aber du kommſt kaum und ſiehſt, ſo
ſiegſt Du.
Nun mag der Dreikron-tragende Obermoͤnch
Mit allen ſeinen Purpurbemaͤntelten
Moͤnchlein das Kanonsrecht, wie weit es
Walte, beſchielen: denn Du wirſt
ſehen!
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[117/0124] Wir weinten Unmuth, daß uns der Roͤmer Rom Zwar nicht beherrſchte, aber doch peinigte; Und blutig iſt die andre Thraͤne, Daß uns der Roͤmlinge Rom beherr- ſchet, Daß Deutſchlands Kaiſer Buͤgel des Zelters hielt, Daß Deutſchlands Kaiſer nackt um die Teufelsburg Herging, erfror, wenn nicht Mathildis — Aber du kommſt kaum und ſiehſt, ſo ſiegſt Du. Nun mag der Dreikron-tragende Obermoͤnch Mit allen ſeinen Purpurbemaͤntelten Moͤnchlein das Kanonsrecht, wie weit es Walte, beſchielen: denn Du wirſt ſehen! H 3

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet01_1793/124>, abgerufen am 03.12.2024.