Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.als es irgend auf Erden gebea). "Sie baden sich, sobald Gehen wir südlich in die ungezählten Völkerschaften neue a) Fermins Beschreib. von Surinam Th. 1. S. 39. 41. b) Bankrofts Naturgesch. von Guiana Br. 3.
als es irgend auf Erden gebea). „Sie baden ſich, ſobald Gehen wir ſuͤdlich in die ungezaͤhlten Voͤlkerſchaften neue a) Fermins Beſchreib. von Surinam Th. 1. S. 39. 41. b) Bankrofts Naturgeſch. von Guiana Br. 3.
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als es irgend auf Erden gebe a). „Sie baden ſich, ſobald
ſie aufſtehn und ihre Weiber reiben ſich mit Oel, theils zur
Erhaltung der Haut, theils gegen den Stich der Moskitos.
Sie ſind von einer Zimmerfarbe. welche ins Roͤthliche faͤllt;
werden aber ſo weiß als wir gebohren. Kein Hinkender oder
Verwachsner iſt unter ihnen. Jhre langen pechſchwarzen
Haare werden erſt im hoͤchſten Alter weiß. Sie haben
ſchwarze Augen, ein ſcharfes Geſicht, wenig oder keinen
Bart, deſſen geringſtem Merkmal ſie durch Ausreißen zu-
vorkommen. Jhre weißen ſchoͤnen Zaͤhne bleiben bis ins
hoͤchſte Alter geſund und auch ihre Weiber, ſo zaͤrtlich ſie
zu ſeyn ſcheinen, ſind von ſtarker Geſundheit.“ Man leſe
Bankrofts Beſchreibung b) von den tapfern Caribben, den
traͤgen Worrows, den ernſthaften Accawaws, den geſelligen
Arrowauks u. f.; mich duͤnkt, ſo wird man die Vorurtheile
von der ſchwachen Geſtalt und dem nichtswuͤrdigen Charak-
ter dieſer Jndianer ſelbſt in der heißeſten Weltgegend aufgeben.
Gehen wir ſuͤdlich in die ungezaͤhlten Voͤlkerſchaften
Braſiliens hinunter, welche Menge von Nationen, Spra-
chen und Charakteren findet man hier! die indeß alte und
neue
a) Fermins Beſchreib. von Surinam Th. 1. S. 39. 41.
b) Bankrofts Naturgeſch. von Guiana Br. 3.
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