Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

1) Sind m, und m,, zwei magnetische Massenelemente,
deren Einheit diejenige ist, welche eine gleiche in der Ent-
fernung = 1 mit der Kraft = 1 abstösst, werden entgegen-
gesetzte Magnetismen mit entgegengesetzten Vorzeichen der
Massen bezeichnet, und ist r die Entfernung zwischen m,
und m,,, so ist die Intensität ihrer Centralkraft
[Formel 1] .
Der Gewinn an lebendiger Kraft beim Uebergange aus un-
endlicher Entfernung in die r ist [Formel 2] .

2) Bezeichnen wir diese Grösse als Potential der bei-
den Elemente, und übertragen wir die Benennung Poten-
tial auf magnetische Körper wie bei den Electricitäten, so
erhalten wir den Gewinn an lebendiger Kraft bei der Be-
wegung zweier Körper, deren Magnetismus sich nicht än-
dert, also von Stahlmagneten, wenn wir von dem Werth
des Potentials am Ende der Bewegung den zu Anfang der
Bewegung abziehen. Dagegen wird wie bei den Electrici-
täten der Gewinn an lebendiger Kraft bei der Bewegung
magnetischer Körper, deren Vertheilung sich ändert, ge-
messen durch die Veränderungen der Summe
[Formel 3] wo V das Potential der Körper gegen einander, Wa und Wb
das derselben auf sich selbst ist. Ist der Körper B ein un-
veränderlicher Stahlmagnet, so erzeugt die Annäherung ei-
nes Körpers von veränderlichem Magnetismus eine lebendige
Kraft, gleich der Zunahme der Summe V + 1/2Wa.

3) Es ist bekannt, dass die Wirkungen eines Magneten
nach aussen stets durch eine gewisse Vertheilung der magne-

Helmholtz üb. Erhalt. d. Kraft. 5

1) Sind und m͵͵ zwei magnetische Massenelemente,
deren Einheit diejenige ist, welche eine gleiche in der Ent-
fernung = 1 mit der Kraft = 1 abstösst, werden entgegen-
gesetzte Magnetismen mit entgegengesetzten Vorzeichen der
Massen bezeichnet, und ist r die Entfernung zwischen
und m͵͵, so ist die Intensität ihrer Centralkraft
[Formel 1] .
Der Gewinn an lebendiger Kraft beim Uebergange aus un-
endlicher Entfernung in die r ist [Formel 2] .

2) Bezeichnen wir diese Grösse als Potential der bei-
den Elemente, und übertragen wir die Benennung Poten-
tial auf magnetische Körper wie bei den Electricitäten, so
erhalten wir den Gewinn an lebendiger Kraft bei der Be-
wegung zweier Körper, deren Magnetismus sich nicht än-
dert, also von Stahlmagneten, wenn wir von dem Werth
des Potentials am Ende der Bewegung den zu Anfang der
Bewegung abziehen. Dagegen wird wie bei den Electrici-
täten der Gewinn an lebendiger Kraft bei der Bewegung
magnetischer Körper, deren Vertheilung sich ändert, ge-
messen durch die Veränderungen der Summe
[Formel 3] wo V das Potential der Körper gegen einander, Wa und Wb
das derselben auf sich selbst ist. Ist der Körper B ein un-
veränderlicher Stahlmagnet, so erzeugt die Annäherung ei-
nes Körpers von veränderlichem Magnetismus eine lebendige
Kraft, gleich der Zunahme der Summe V + ½Wa.

3) Es ist bekannt, dass die Wirkungen eines Magneten
nach aussen stets durch eine gewisse Vertheilung der magne-

Helmholtz üb. Erhalt. d. Kraft. 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0071" n="61"/>
        <p>1) Sind <hi rendition="#i">m&#x0375;</hi> und <hi rendition="#i">m&#x0375;&#x0375;</hi> zwei magnetische Massenelemente,<lb/>
deren Einheit diejenige ist, welche eine gleiche in der Ent-<lb/>
fernung = 1 mit der Kraft = 1 abstösst, werden entgegen-<lb/>
gesetzte Magnetismen mit entgegengesetzten Vorzeichen der<lb/>
Massen bezeichnet, und ist <hi rendition="#i">r</hi> die Entfernung zwischen <hi rendition="#i">m&#x0375;</hi><lb/>
und <hi rendition="#i">m&#x0375;&#x0375;</hi>, so ist die Intensität ihrer Centralkraft<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/>
Der Gewinn an lebendiger Kraft beim Uebergange aus un-<lb/>
endlicher Entfernung in die <hi rendition="#i">r</hi> ist <formula/>.</p><lb/>
        <p>2) Bezeichnen wir diese Grösse als Potential der bei-<lb/>
den Elemente, und übertragen wir die Benennung Poten-<lb/>
tial auf magnetische Körper wie bei den Electricitäten, so<lb/>
erhalten wir den Gewinn an lebendiger Kraft bei der Be-<lb/>
wegung zweier Körper, deren Magnetismus sich nicht än-<lb/>
dert, also von Stahlmagneten, wenn wir von dem Werth<lb/>
des Potentials am Ende der Bewegung den zu Anfang der<lb/>
Bewegung abziehen. Dagegen wird wie bei den Electrici-<lb/>
täten der Gewinn an lebendiger Kraft bei der Bewegung<lb/>
magnetischer Körper, deren Vertheilung sich ändert, ge-<lb/>
messen durch die Veränderungen der Summe<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> wo <hi rendition="#i">V</hi> das Potential der Körper gegen einander, <hi rendition="#i">W<hi rendition="#sub">a</hi></hi> und <hi rendition="#i">W<hi rendition="#sub">b</hi></hi><lb/>
das derselben auf sich selbst ist. Ist der Körper <hi rendition="#i">B</hi> ein un-<lb/>
veränderlicher Stahlmagnet, so erzeugt die Annäherung ei-<lb/>
nes Körpers von veränderlichem Magnetismus eine lebendige<lb/>
Kraft, gleich der Zunahme der Summe <hi rendition="#i">V</hi> + ½<hi rendition="#i">W<hi rendition="#sub">a</hi></hi>.</p><lb/>
        <p>3) Es ist bekannt, dass die Wirkungen eines Magneten<lb/>
nach aussen stets durch eine gewisse Vertheilung der magne-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">Helmholtz</hi> üb. Erhalt. d. Kraft. 5</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0071] 1) Sind m͵ und m͵͵ zwei magnetische Massenelemente, deren Einheit diejenige ist, welche eine gleiche in der Ent- fernung = 1 mit der Kraft = 1 abstösst, werden entgegen- gesetzte Magnetismen mit entgegengesetzten Vorzeichen der Massen bezeichnet, und ist r die Entfernung zwischen m͵ und m͵͵, so ist die Intensität ihrer Centralkraft [FORMEL]. Der Gewinn an lebendiger Kraft beim Uebergange aus un- endlicher Entfernung in die r ist [FORMEL]. 2) Bezeichnen wir diese Grösse als Potential der bei- den Elemente, und übertragen wir die Benennung Poten- tial auf magnetische Körper wie bei den Electricitäten, so erhalten wir den Gewinn an lebendiger Kraft bei der Be- wegung zweier Körper, deren Magnetismus sich nicht än- dert, also von Stahlmagneten, wenn wir von dem Werth des Potentials am Ende der Bewegung den zu Anfang der Bewegung abziehen. Dagegen wird wie bei den Electrici- täten der Gewinn an lebendiger Kraft bei der Bewegung magnetischer Körper, deren Vertheilung sich ändert, ge- messen durch die Veränderungen der Summe [FORMEL] wo V das Potential der Körper gegen einander, Wa und Wb das derselben auf sich selbst ist. Ist der Körper B ein un- veränderlicher Stahlmagnet, so erzeugt die Annäherung ei- nes Körpers von veränderlichem Magnetismus eine lebendige Kraft, gleich der Zunahme der Summe V + ½Wa. 3) Es ist bekannt, dass die Wirkungen eines Magneten nach aussen stets durch eine gewisse Vertheilung der magne- Helmholtz üb. Erhalt. d. Kraft. 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_erhaltung_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_erhaltung_1847/71
Zitationshilfe: Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_erhaltung_1847/71>, abgerufen am 02.05.2024.