Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Anhang einiger Artzeney-Mittel kleine Fliegen oder Mücken in die Ohren der jungenGänse kommen/ beissen sie solche offt/ daß sie sterben; solchem vorzukommen/ schmiere man ihnen die Ohren vorher mit Lein- oder Baum-Oel/ so kommt keine Mü- cke nein. Wider die Kranckheiten der Tauben. Giebet man ihnen fleißig Aniß-Saamen zu fres- Ein Stückgen wider die Erd-Flöhe. Die Erd-Flöhe fressen öffters die Pflantzen rein Was vor die Bienen schädlich. Zum Ersten eine Art von Motten/ so man den Bie-
Anhang einiger Artzeney-Mittel kleine Fliegen oder Muͤcken in die Ohren der jungenGänſe kommen/ beiſſen ſie ſolche offt/ daß ſie ſterben; ſolchem vorzukom̃en/ ſchmiere man ihnen die Ohren vorher mit Lein- oder Baum-Oel/ ſo kom̃t keine Muͤ- cke nein. Wider die Kranckheiten der Tauben. Giebet man ihnen fleißig Aniß-Saamen zu freſ- Ein Stuͤckgen wider die Erd-Floͤhe. Die Erd-Floͤhe freſſen oͤffters die Pflantzen rein Was vor die Bienen ſchaͤdlich. Zum Erſten eine Art von Motten/ ſo man den Bie-
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Anhang einiger Artzeney-Mittel
kleine Fliegen oder Muͤcken in die Ohren der jungen
Gänſe kommen/ beiſſen ſie ſolche offt/ daß ſie ſterben;
ſolchem vorzukom̃en/ ſchmiere man ihnen die Ohren
vorher mit Lein- oder Baum-Oel/ ſo kom̃t keine Muͤ-
cke nein.
Wider die Kranckheiten der Tauben.
Giebet man ihnen fleißig Aniß-Saamen zu freſ-
ſen/ und Waſſer/ darinnen Aniß-Saamen geſotten
worden/ zu ſauffen.
Ein Stuͤckgen wider die Erd-Floͤhe.
Die Erd-Floͤhe freſſen oͤffters die Pflantzen rein
hinweg; Dieſem Ungezieffer iſt alſo zu ſteuren: Man
hohlet in einem Sacke Roß-Ameiſſen/ ſtreuet ſolche
mit dem Gemelde auf den Beeten herum/ ſo freſ-
ſen die Roß-Ameiſſen die Erd-Floͤhe rein auf/ bevor-
ab/ wenn man 2. oder 3. Tage nacheinander die
Ameiſſen auf die Beete ſtreuet.
Was vor die Bienen ſchaͤdlich.
Zum Erſten eine Art von Motten/ ſo man den
Wolff nennet; Dieſer ſind etliche klein/ wie Rau-
pen/ und beſpinnen das Honig-Gewerbe/ verwan-
deln ſich hernach in Molcken-Diebe oder Zweyfal-
ter. Solche nun zu vertreiben/ nimmt man ein ei-
ſern Drath/ ohngefehr 2. Spannen lang/ macht ſol-
ches an einem Ende platt und ſcharff/ und beugt ihn
krum̃ wie eine Krätze oder Kricke/ am andern Ende
macht mans ſpitzig wie eine Pfrieme/ und beugts
auch krum/ und damit kan man die Wuͤrme alle aus-
ziehen. Daferne aber die Wuͤrmer im Honig-Ge-
webe ſitzen/ ſoll mans rund herum ausſchneiden/ daß
ſichs nicht vermehre. (2.) Ameiſſen verderben den
Bie-
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