Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
vor das Rind-Vieh.
Ein anders.

Schwefel/ Teuffels-Abbiß/ Schieß-Pulver mit
Saltz vermischet/ unter einander gepülvert/ Mor-
gens und Abends und Nachts/ die Zunge oben und
unten/ wohl darmit gerieben.

Noch eins.

Kühnruß/ Schieß-Pulver/ Schwefel/ Saltz
und Wasser untereinander gemischt/ zu einem wei-
chen Teiglein gemacht/ und jedem Vieh des Mor-
gens ein Löffel voll eingegeben/ auch des Abends/ und
die Zunge damit gerieben. Nutzet auch den Pfer-
den.

Wider Gifft und Pestilentz des Viehes;
auch/ wann sie Schweins- oder Hüner-
Koth einbekommen.

Vor allen Dingen sollen die Hüner und Schwei-
ne nicht zu nahe bey den Rind-Vieh-Ställen gelit-
ten werden. So bald ein Rind unter dem Futter
Säu-Koth mit einfrisset/ bekommts leichtlich die Pe-
stilentz. Also bekommet das Vieh vom Hüner-Koth
das Grummen/ lauffen wohl gar auf/ schwellen und
sterben. Darwider nun dienet starcke Lauge/ dem
Viehe warm mit 9. oder 10. Tropffen Scorpion-
Oel eingegeben.

Wider die Pest.

Nimm Hirschzunge/ Nußbaum-Schwamm/ Bir-
cken-Schwamm/ Hasel-Zäpfgen/ eines so viel als des
andern/ stosse es zu Pulver/ misch es wohl unterein-
ander/ und gib dem gesunden und ungesunden Vieh
davon/ 3. Morgen nach einander/ auf einmahl einen

hal-
L 5
vor das Rind-Vieh.
Ein anders.

Schwefel/ Teuffels-Abbiß/ Schieß-Pulver mit
Saltz vermiſchet/ unter einander gepuͤlvert/ Mor-
gens und Abends und Nachts/ die Zunge oben und
unten/ wohl darmit gerieben.

Noch eins.

Kuͤhnruß/ Schieß-Pulver/ Schwefel/ Saltz
und Waſſer untereinander gemiſcht/ zu einem wei-
chen Teiglein gemacht/ und jedem Vieh des Mor-
gens ein Loͤffel voll eingegeben/ auch des Abends/ und
die Zunge damit gerieben. Nutzet auch den Pfer-
den.

Wider Gifft und Peſtilentz des Viehes;
auch/ wann ſie Schweins- oder Huͤner-
Koth einbekommen.

Vor allen Dingen ſollen die Huͤner und Schwei-
ne nicht zu nahe bey den Rind-Vieh-Staͤllen gelit-
ten werden. So bald ein Rind unter dem Futter
Saͤu-Koth mit einfriſſet/ bekommts leichtlich die Pe-
ſtilentz. Alſo bekommet das Vieh vom Huͤner-Koth
das Grummen/ lauffen wohl gar auf/ ſchwellen und
ſterben. Darwider nun dienet ſtarcke Lauge/ dem
Viehe warm mit 9. oder 10. Tropffen Scorpion-
Oel eingegeben.

Wider die Peſt.

Nimm Hirſchzunge/ Nußbaum-Schwam̃/ Bir-
cken-Schwam̃/ Haſel-Zaͤpfgen/ eines ſo viel als des
andern/ ſtoſſe es zu Pulver/ miſch es wohl unterein-
ander/ und gib dem geſunden und ungeſunden Vieh
davon/ 3. Morgen nach einander/ auf einmahl einen

hal-
L 5
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0669" n="9"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vor das Rind-Vieh.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Ein anders.</hi> </head><lb/>
            <p>Schwefel/ Teuffels-Abbiß/ Schieß-Pulver mit<lb/>
Saltz vermi&#x017F;chet/ unter einander gepu&#x0364;lvert/ Mor-<lb/>
gens und Abends und Nachts/ die Zunge oben und<lb/>
unten/ wohl darmit gerieben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Noch eins.</hi> </head><lb/>
            <p>Ku&#x0364;hnruß/ Schieß-Pulver/ Schwefel/ Saltz<lb/>
und Wa&#x017F;&#x017F;er untereinander gemi&#x017F;cht/ zu einem wei-<lb/>
chen Teiglein gemacht/ und jedem Vieh des Mor-<lb/>
gens ein Lo&#x0364;ffel voll eingegeben/ auch des Abends/ und<lb/>
die Zunge damit gerieben. Nutzet auch den Pfer-<lb/>
den.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Wider Gifft und Pe&#x017F;tilentz des Viehes;<lb/>
auch/ wann &#x017F;ie Schweins- oder Hu&#x0364;ner-<lb/>
Koth einbekommen.</hi> </head><lb/>
          <p>Vor allen Dingen &#x017F;ollen die Hu&#x0364;ner und Schwei-<lb/>
ne nicht zu nahe bey den Rind-Vieh-Sta&#x0364;llen gelit-<lb/>
ten werden. So bald ein Rind unter dem Futter<lb/>
Sa&#x0364;u-Koth mit einfri&#x017F;&#x017F;et/ bekommts leichtlich die Pe-<lb/>
&#x017F;tilentz. Al&#x017F;o bekommet das Vieh vom Hu&#x0364;ner-Koth<lb/>
das Grummen/ lauffen wohl gar auf/ &#x017F;chwellen und<lb/>
&#x017F;terben. Darwider nun dienet &#x017F;tarcke Lauge/ dem<lb/>
Viehe warm mit 9. oder 10. Tropffen Scorpion-<lb/>
Oel eingegeben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Wider die Pe&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
          <p>Nimm Hir&#x017F;chzunge/ Nußbaum-Schwam&#x0303;/ Bir-<lb/>
cken-Schwam&#x0303;/ Ha&#x017F;el-Za&#x0364;pfgen/ eines &#x017F;o viel als des<lb/>
andern/ &#x017F;to&#x017F;&#x017F;e es zu Pulver/ mi&#x017F;ch es wohl unterein-<lb/>
ander/ und gib dem ge&#x017F;unden und unge&#x017F;unden Vieh<lb/>
davon/ 3. Morgen nach einander/ auf einmahl einen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">L</hi> 5</fw><fw place="bottom" type="catch">hal-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[9/0669] vor das Rind-Vieh. Ein anders. Schwefel/ Teuffels-Abbiß/ Schieß-Pulver mit Saltz vermiſchet/ unter einander gepuͤlvert/ Mor- gens und Abends und Nachts/ die Zunge oben und unten/ wohl darmit gerieben. Noch eins. Kuͤhnruß/ Schieß-Pulver/ Schwefel/ Saltz und Waſſer untereinander gemiſcht/ zu einem wei- chen Teiglein gemacht/ und jedem Vieh des Mor- gens ein Loͤffel voll eingegeben/ auch des Abends/ und die Zunge damit gerieben. Nutzet auch den Pfer- den. Wider Gifft und Peſtilentz des Viehes; auch/ wann ſie Schweins- oder Huͤner- Koth einbekommen. Vor allen Dingen ſollen die Huͤner und Schwei- ne nicht zu nahe bey den Rind-Vieh-Staͤllen gelit- ten werden. So bald ein Rind unter dem Futter Saͤu-Koth mit einfriſſet/ bekommts leichtlich die Pe- ſtilentz. Alſo bekommet das Vieh vom Huͤner-Koth das Grummen/ lauffen wohl gar auf/ ſchwellen und ſterben. Darwider nun dienet ſtarcke Lauge/ dem Viehe warm mit 9. oder 10. Tropffen Scorpion- Oel eingegeben. Wider die Peſt. Nimm Hirſchzunge/ Nußbaum-Schwam̃/ Bir- cken-Schwam̃/ Haſel-Zaͤpfgen/ eines ſo viel als des andern/ ſtoſſe es zu Pulver/ miſch es wohl unterein- ander/ und gib dem geſunden und ungeſunden Vieh davon/ 3. Morgen nach einander/ auf einmahl einen hal- L 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/669
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/669>, abgerufen am 03.12.2024.