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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Distillier-Kunst.
man Rosen-Violen-Camillen-Müntz-Wermuth-
Basilien-Roßmarin-Dillen- und Lilien-Oehl.

Rosen-Oehl zu machen.

Nehmet gut Baum-Oehl/ und thut es in einen
Topff/ nehmet alsdann Rosen-Blätter/ schneidet
das weisse unten ab/ reibt sie ein wenig/ und schüt-
tet sie in das Oehl/ stopffet darnach den Topff fest
mit Leim zu/ und setzt ihn in einen Topff voll siedend
Wasser/ und lasts eine Stund lang darinn sieden/
last ihn darnach die Nacht auf warmer Asche stehen;
Den folgenden Tag nehmt das Oehl und zwingt es
aus den Rosen-Blättern in ein Glaß/ thut etliche
frische Rosen-Blätter drein/ welche auch gleichfals
zuvorn unten müssen abgeschnitten seyn/ stopfft es
wohl zu und setzt es alle Tage in die Sonne/ ohnge-
fehr 14. Tage oder 3. Wochen lang. Jst sehr gut
für die Stärckung des Magens/ so man selben da-
mit schmieret/ und kühlet den hitzigen Magen.

Ein anders.

Man macht auch Rosen-Oehl solcher Gestalt oh-
ne Baumöhl: Die Blätter werden in ein Glaß ge-
than und dichte zugestopffet/ hernach also 1. Monat
lang in Pferde-Mist vergraben/ davon wird ein
Safft oder Oehl/ so aus dermassen herrlich von Ge-
ruch ist. Solches kan man mit Violen/ Lilien/ Ma-
joran/ Krausemüntze/ Flieder- oder Holunder-Blüt/
auch andern Blumen oder Kräutern thun.

Kräuter-Wein zu machen.

Die Kräuter/ wornach der Wein seinen Schmack
überkommen soll/ müssen in der Zeit/ wenn sie am kräff-
tigsten sind/ als nemlich vom halben Augusto an (wie

schon
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Diſtillier-Kunſt.
man Roſen-Violen-Camillen-Muͤntz-Wermuth-
Baſilien-Roßmarin-Dillen- und Lilien-Oehl.

Roſen-Oehl zu machen.

Nehmet gut Baum-Oehl/ und thut es in einen
Topff/ nehmet alsdann Roſen-Blätter/ ſchneidet
das weiſſe unten ab/ reibt ſie ein wenig/ und ſchuͤt-
tet ſie in das Oehl/ ſtopffet darnach den Topff feſt
mit Leim zu/ und ſetzt ihn in einen Topff voll ſiedend
Waſſer/ und laſts eine Stund lang darinn ſieden/
laſt ihn darnach die Nacht auf warmer Aſche ſtehen;
Den folgenden Tag nehmt das Oehl und zwingt es
aus den Roſen-Blaͤttern in ein Glaß/ thut etliche
friſche Roſen-Blaͤtter drein/ welche auch gleichfals
zuvorn unten muͤſſen abgeſchnitten ſeyn/ ſtopfft es
wohl zu und ſetzt es alle Tage in die Sonne/ ohnge-
fehr 14. Tage oder 3. Wochen lang. Jſt ſehr gut
fuͤr die Staͤrckung des Magens/ ſo man ſelben da-
mit ſchmieret/ und kuͤhlet den hitzigen Magen.

Ein anders.

Man macht auch Roſen-Oehl ſolcher Geſtalt oh-
ne Baumoͤhl: Die Blätter werden in ein Glaß ge-
than und dichte zugeſtopffet/ hernach alſo 1. Monat
lang in Pferde-Miſt vergraben/ davon wird ein
Safft oder Oehl/ ſo aus dermaſſen herrlich von Ge-
ruch iſt. Solches kan man mit Violen/ Lilien/ Ma-
joran/ Krauſemuͤntze/ Flieder- oder Holunder-Bluͤt/
auch andern Blumen oder Kraͤutern thun.

Kraͤuter-Wein zu machen.

Die Kraͤuter/ wornach der Wein ſeinen Schmack
uͤberkom̃en ſoll/ muͤſſen in der Zeit/ wenn ſie am kraͤff-
tigſten ſind/ als nemlich vom halben Auguſto an (wie

ſchon
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[121/0499] Diſtillier-Kunſt. man Roſen-Violen-Camillen-Muͤntz-Wermuth- Baſilien-Roßmarin-Dillen- und Lilien-Oehl. Roſen-Oehl zu machen. Nehmet gut Baum-Oehl/ und thut es in einen Topff/ nehmet alsdann Roſen-Blätter/ ſchneidet das weiſſe unten ab/ reibt ſie ein wenig/ und ſchuͤt- tet ſie in das Oehl/ ſtopffet darnach den Topff feſt mit Leim zu/ und ſetzt ihn in einen Topff voll ſiedend Waſſer/ und laſts eine Stund lang darinn ſieden/ laſt ihn darnach die Nacht auf warmer Aſche ſtehen; Den folgenden Tag nehmt das Oehl und zwingt es aus den Roſen-Blaͤttern in ein Glaß/ thut etliche friſche Roſen-Blaͤtter drein/ welche auch gleichfals zuvorn unten muͤſſen abgeſchnitten ſeyn/ ſtopfft es wohl zu und ſetzt es alle Tage in die Sonne/ ohnge- fehr 14. Tage oder 3. Wochen lang. Jſt ſehr gut fuͤr die Staͤrckung des Magens/ ſo man ſelben da- mit ſchmieret/ und kuͤhlet den hitzigen Magen. Ein anders. Man macht auch Roſen-Oehl ſolcher Geſtalt oh- ne Baumoͤhl: Die Blätter werden in ein Glaß ge- than und dichte zugeſtopffet/ hernach alſo 1. Monat lang in Pferde-Miſt vergraben/ davon wird ein Safft oder Oehl/ ſo aus dermaſſen herrlich von Ge- ruch iſt. Solches kan man mit Violen/ Lilien/ Ma- joran/ Krauſemuͤntze/ Flieder- oder Holunder-Bluͤt/ auch andern Blumen oder Kraͤutern thun. Kraͤuter-Wein zu machen. Die Kraͤuter/ wornach der Wein ſeinen Schmack uͤberkom̃en ſoll/ muͤſſen in der Zeit/ wenn ſie am kraͤff- tigſten ſind/ als nemlich vom halben Auguſto an (wie ſchon h 5

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/499>, abgerufen am 23.11.2024.