Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

MAJUS.
auch deren Zwiebeln gar klein und sehr nackicht seyn/
so hebet sie nicht öffters aus/ als wenn ihr die junge
Brut daran absondern wollet; Sie blühen gemei-
niglich im April.

3. Gladiolus, Welsche-Schwertel.

Sind von vier oder fünff Farben/ die Welschen
sind purpurfarbig/ sonsten auch weiß/ leibfarbig und
lichtbraunlich. Sie wachsen leichtlicht/ und wer-
den zu letzt im Augusto oder Anfangs Septembris
aus den Bollen vermehrt und verpflantzet. Die War-
tung belangend/ ist selbige den andern Bulben gleich/
ausser daß sie diese Unart an sich haben/ daß sie viele
junge ansetzen/ welche aber allemal von der Haupt-
Zwiebel im Versetzen abgenommen werden müssen.

4. Moly.

Hievon findet man drey oder vier Sorten/ mit
schmalen Blättern/ blühen fast wie Zwiebeln/ wer-
den auch unter die Zwiebel-Gewächs mit gerechnet.

Es sind auch welche mit breiten Blättern/ und
noch eine Art die aus Jndien kommet: Diese wol-
len in guter Erde auch nicht lange ausser derselben/
und zwar an warmen Orten gehalten seyn/ werden
bald im Septembr. verpflantzt/ blühen weiß im Ju-
lio/ auch wohl gelb/ aber im Majo/ verschlingt sich sehr
tieff in die Erde/ und wo es einmahl eingewuchert/
ists schwerlich wieder auszurotten.

Wird gebraucht sonderlich wider die Zauberey/
und hält man dafür/ daß Mercurius dem Ulyssi sol-
che Wurtzel gegeben/ um sich vor der Zauberey der
Cyrce zu bewahren.

JUNIUS.

MAJUS.
auch deren Zwiebeln gar klein und ſehr nackicht ſeyn/
ſo hebet ſie nicht oͤffters aus/ als wenn ihr die junge
Brut daran abſondern wollet; Sie bluͤhen gemei-
niglich im April.

3. Gladiolus, Welſche-Schwertel.

Sind von vier oder fuͤnff Farben/ die Welſchen
ſind purpurfarbig/ ſonſten auch weiß/ leibfarbig und
lichtbraunlich. Sie wachſen leichtlicht/ und wer-
den zu letzt im Auguſto oder Anfangs Septembris
aus den Bollen vermehrt uñ verpflantzet. Die War-
tung belangend/ iſt ſelbige den andern Bulben gleich/
auſſer daß ſie dieſe Unart an ſich haben/ daß ſie viele
junge anſetzen/ welche aber allemal von der Haupt-
Zwiebel im Verſetzen abgenommen werden muͤſſen.

4. Moly.

Hievon findet man drey oder vier Sorten/ mit
ſchmalen Blättern/ bluͤhen faſt wie Zwiebeln/ wer-
den auch unter die Zwiebel-Gewaͤchs mit gerechnet.

Es ſind auch welche mit breiten Blaͤttern/ und
noch eine Art die aus Jndien kommet: Dieſe wol-
len in guter Erde auch nicht lange auſſer derſelben/
und zwar an warmen Orten gehalten ſeyn/ werden
bald im Septembr. verpflantzt/ bluͤhen weiß im Ju-
lio/ auch wohl gelb/ aber im Majo/ verſchlingt ſich ſehr
tieff in die Erde/ und wo es einmahl eingewuchert/
iſts ſchwerlich wieder auszurotten.

Wird gebraucht ſonderlich wider die Zauberey/
und haͤlt man dafuͤr/ daß Mercurius dem Ulyſſi ſol-
che Wurtzel gegeben/ um ſich vor der Zauberey der
Cyrce zu bewahren.

JUNIUS.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0300" n="284"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">MAJUS.</hi></fw><lb/>
auch deren Zwiebeln gar klein und &#x017F;ehr nackicht &#x017F;eyn/<lb/>
&#x017F;o hebet &#x017F;ie nicht o&#x0364;ffters aus/ als wenn ihr die junge<lb/>
Brut daran ab&#x017F;ondern wollet; Sie blu&#x0364;hen gemei-<lb/>
niglich im April.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>3. <hi rendition="#aq">Gladiolus,</hi> <hi rendition="#fr">Wel&#x017F;che-Schwertel.</hi></head><lb/>
              <p>Sind von vier oder fu&#x0364;nff Farben/ die Wel&#x017F;chen<lb/>
&#x017F;ind purpurfarbig/ &#x017F;on&#x017F;ten auch weiß/ leibfarbig und<lb/>
lichtbraunlich. Sie wach&#x017F;en leichtlicht/ und wer-<lb/>
den zu letzt im Augu&#x017F;to oder Anfangs Septembris<lb/>
aus den Bollen vermehrt un&#x0303; verpflantzet. Die War-<lb/>
tung belangend/ i&#x017F;t &#x017F;elbige den andern Bulben gleich/<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er daß &#x017F;ie die&#x017F;e Unart an &#x017F;ich haben/ daß &#x017F;ie viele<lb/>
junge an&#x017F;etzen/ welche aber allemal von der Haupt-<lb/>
Zwiebel im Ver&#x017F;etzen abgenommen werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>4. <hi rendition="#aq">Moly.</hi></head><lb/>
              <p>Hievon findet man drey oder vier Sorten/ mit<lb/>
&#x017F;chmalen Blättern/ blu&#x0364;hen fa&#x017F;t wie Zwiebeln/ wer-<lb/>
den auch unter die Zwiebel-Gewa&#x0364;chs mit gerechnet.</p><lb/>
              <p>Es &#x017F;ind auch welche mit breiten Bla&#x0364;ttern/ und<lb/>
noch eine Art die aus Jndien kommet: Die&#x017F;e wol-<lb/>
len in guter Erde auch nicht lange au&#x017F;&#x017F;er der&#x017F;elben/<lb/>
und zwar an warmen Orten gehalten &#x017F;eyn/ werden<lb/>
bald im Septembr. verpflantzt/ blu&#x0364;hen weiß im Ju-<lb/>
lio/ auch wohl gelb/ aber im Majo/ ver&#x017F;chlingt &#x017F;ich &#x017F;ehr<lb/>
tieff in die Erde/ und wo es einmahl eingewuchert/<lb/>
i&#x017F;ts &#x017F;chwerlich wieder auszurotten.</p><lb/>
              <p>Wird gebraucht &#x017F;onderlich wider die Zauberey/<lb/>
und ha&#x0364;lt man dafu&#x0364;r/ daß <hi rendition="#aq">Mercurius</hi> dem <hi rendition="#aq">Uly&#x017F;&#x017F;i</hi> &#x017F;ol-<lb/>
che Wurtzel gegeben/ um &#x017F;ich vor der Zauberey der<lb/><hi rendition="#aq">Cyrce</hi> zu bewahren.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">JUNIUS.</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[284/0300] MAJUS. auch deren Zwiebeln gar klein und ſehr nackicht ſeyn/ ſo hebet ſie nicht oͤffters aus/ als wenn ihr die junge Brut daran abſondern wollet; Sie bluͤhen gemei- niglich im April. 3. Gladiolus, Welſche-Schwertel. Sind von vier oder fuͤnff Farben/ die Welſchen ſind purpurfarbig/ ſonſten auch weiß/ leibfarbig und lichtbraunlich. Sie wachſen leichtlicht/ und wer- den zu letzt im Auguſto oder Anfangs Septembris aus den Bollen vermehrt uñ verpflantzet. Die War- tung belangend/ iſt ſelbige den andern Bulben gleich/ auſſer daß ſie dieſe Unart an ſich haben/ daß ſie viele junge anſetzen/ welche aber allemal von der Haupt- Zwiebel im Verſetzen abgenommen werden muͤſſen. 4. Moly. Hievon findet man drey oder vier Sorten/ mit ſchmalen Blättern/ bluͤhen faſt wie Zwiebeln/ wer- den auch unter die Zwiebel-Gewaͤchs mit gerechnet. Es ſind auch welche mit breiten Blaͤttern/ und noch eine Art die aus Jndien kommet: Dieſe wol- len in guter Erde auch nicht lange auſſer derſelben/ und zwar an warmen Orten gehalten ſeyn/ werden bald im Septembr. verpflantzt/ bluͤhen weiß im Ju- lio/ auch wohl gelb/ aber im Majo/ verſchlingt ſich ſehr tieff in die Erde/ und wo es einmahl eingewuchert/ iſts ſchwerlich wieder auszurotten. Wird gebraucht ſonderlich wider die Zauberey/ und haͤlt man dafuͤr/ daß Mercurius dem Ulyſſi ſol- che Wurtzel gegeben/ um ſich vor der Zauberey der Cyrce zu bewahren. JUNIUS.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/300
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/300>, abgerufen am 21.11.2024.