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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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MAJUS.
und dünner Erde/ setzt über dieses Gefäß ein kleines
Geschirrlein/ darin im Boden ein kleines Löchlein ist/
schüttet eine Hand voll Erde darein/ und füllets vol-
lends mit Wasser/ so laufft das Wasser durchs Löch-
lein und befeuchtet die eingelegten Zweige gar be-
qvemlich. Der Spanische Jasmin, so aus Catalo-
nien kommet/ wird auf wilde Stämmlein ablactirt,
kan auch auf solche wilde Stämme/ so einer Tobacks-
Pfeiffen Dicke haben/ verpfropfft werden. Der wilde
Jasmin wird durchs Einlegen erwuchert/ man setzt ihn
in Töpffe und pfropfft darauf/ den Winter über muß
er in der Stube gehalten werden/ so dann hat man
im abgehendem Sommer die besten Blumen darauf.
Jm April wird er einer Handbreit über der Pfropf-
fung verkröpfft und abgeschnitten/ sprosset aber bald
wieder aus/ und erlanget dadurch eine Crone.

Es ist auch eine gelbe Art/ so den Americanischen
an Blumen gleich/ hat aber keinen Geruch/ und kan
des Winters wohl draussen stehen. Noch ist einer
mit gelben Blumen/ hat eine Rinde wie Pfriemen/
den kan man aus den Saamen haben/ stehen gern in
magerer Erde.

Uber dem sind noch zweyerley blaue Sorten; der
eine mit zerkerbten/ der ander mit unzerkerbten Blät-
tern/ diese tragen etwas kleiner Blumen als der Si-
ringis-
Baum/ werden aus der Wurtzel-Schößling
erzeuget/ und können draussen dauren.

Alle diese Sorten lieben insgesammt einen sonnigten
Ort/ und fleißige Begiessung. Der gemeine Jasmin
mit weissen Blümlein fängt im Julio an zu blühen/
und währt dessen Blüthe biß zu Ausgang des Sep-

tembris.

MAJUS.
und duͤnner Erde/ ſetzt uͤber dieſes Gefaͤß ein kleines
Geſchirrlein/ darin im Boden ein kleines Loͤchlein iſt/
ſchuͤttet eine Hand voll Erde darein/ und fuͤllets vol-
lends mit Waſſer/ ſo laufft das Waſſer durchs Loͤch-
lein und befeuchtet die eingelegten Zweige gar be-
qvemlich. Der Spaniſche Jasmin, ſo aus Catalo-
nien kommet/ wird auf wilde Staͤmmlein ablactirt,
kan auch auf ſolche wilde Staͤm̃e/ ſo einer Tobacks-
Pfeiffen Dicke haben/ verpfropfft werden. Der wilde
Jasmin wird durchs Einlegen erwuchert/ man ſetzt ihn
in Toͤpffe und pfropfft darauf/ den Winter uͤber muß
er in der Stube gehalten werden/ ſo dann hat man
im abgehendem Sommer die beſten Blumen darauf.
Jm April wird er einer Handbreit uͤber der Pfropf-
fung verkroͤpfft und abgeſchnitten/ ſproſſet aber bald
wieder aus/ und erlanget dadurch eine Crone.

Es iſt auch eine gelbe Art/ ſo den Americaniſchen
an Blumen gleich/ hat aber keinen Geruch/ und kan
des Winters wohl drauſſen ſtehen. Noch iſt einer
mit gelben Blumen/ hat eine Rinde wie Pfriemen/
den kan man aus den Saamen haben/ ſtehen gern in
magerer Erde.

Uber dem ſind noch zweyerley blaue Sorten; der
eine mit zerkerbten/ der ander mit unzerkerbten Blaͤt-
tern/ dieſe tragen etwas kleiner Blumen als der Si-
ringis-
Baum/ werden aus der Wurtzel-Schoͤßling
erzeuget/ und koͤnnen drauſſen dauren.

Alle dieſe Sorten lieben insgeſam̃t einen ſonnigten
Ort/ und fleißige Begieſſung. Der gemeine Jasmin
mit weiſſen Bluͤmlein faͤngt im Julio an zu bluͤhen/
und währt deſſen Bluͤthe biß zu Ausgang des Sep-

tembris.
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[276/0292] MAJUS. und duͤnner Erde/ ſetzt uͤber dieſes Gefaͤß ein kleines Geſchirrlein/ darin im Boden ein kleines Loͤchlein iſt/ ſchuͤttet eine Hand voll Erde darein/ und fuͤllets vol- lends mit Waſſer/ ſo laufft das Waſſer durchs Loͤch- lein und befeuchtet die eingelegten Zweige gar be- qvemlich. Der Spaniſche Jasmin, ſo aus Catalo- nien kommet/ wird auf wilde Staͤmmlein ablactirt, kan auch auf ſolche wilde Staͤm̃e/ ſo einer Tobacks- Pfeiffen Dicke haben/ verpfropfft werden. Der wilde Jasmin wird durchs Einlegen erwuchert/ man ſetzt ihn in Toͤpffe und pfropfft darauf/ den Winter uͤber muß er in der Stube gehalten werden/ ſo dann hat man im abgehendem Sommer die beſten Blumen darauf. Jm April wird er einer Handbreit uͤber der Pfropf- fung verkroͤpfft und abgeſchnitten/ ſproſſet aber bald wieder aus/ und erlanget dadurch eine Crone. Es iſt auch eine gelbe Art/ ſo den Americaniſchen an Blumen gleich/ hat aber keinen Geruch/ und kan des Winters wohl drauſſen ſtehen. Noch iſt einer mit gelben Blumen/ hat eine Rinde wie Pfriemen/ den kan man aus den Saamen haben/ ſtehen gern in magerer Erde. Uber dem ſind noch zweyerley blaue Sorten; der eine mit zerkerbten/ der ander mit unzerkerbten Blaͤt- tern/ dieſe tragen etwas kleiner Blumen als der Si- ringis-Baum/ werden aus der Wurtzel-Schoͤßling erzeuget/ und koͤnnen drauſſen dauren. Alle dieſe Sorten lieben insgeſam̃t einen ſonnigten Ort/ und fleißige Begieſſung. Der gemeine Jasmin mit weiſſen Bluͤmlein faͤngt im Julio an zu bluͤhen/ und währt deſſen Bluͤthe biß zu Ausgang des Sep- tembris.

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/292>, abgerufen am 22.11.2024.