Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Blumen-Garten.
im Aprili aber schosset/ und giebet neue Zweige.

Die Vermehrung/ so durch Zerreisung geschicht/
kan am sichersten auff Bartholomaei geschehen/ denn
also befördert die Feuchte des Herbsts den Wachs-
thum; Solte es aber im Frühling vorgenommen wer-
den/ so muß es gar früh geschehen/ damit die Pflan-
tzen der Winter-Früchte in etwas noch geniessen kön-
nen. Wie sonst der Buchsbaum zu Blumen zu
pflantzen sey/ könnet ihr droben in V. Capitel weit-
läufftiger ersehen.

Es ist eine sonderliche Narcotische Krafft bey diesem
Kraut/ etliche nehmen dessen eine Hand voll/ zer-
hacken es und kochens in Cardobenedicten-Wasser/
siegen es durch/ und gebens denen/ so mit dreytägi-
gen Fiebern beladen/ für den Fieberlichen Anfall/
nicht ohne Nutzen ein/ sonderlich/ so ein Schweiß
darauf folget. Der Extract davon ist ein specificum
in der Epilepsie, Würmern/ Fäulnüß; die gröste
Dosis aber davon ist in Grösse einer kleinen Pillen.

Säet noch
1. Heragrostis, gramen amoris,
Liebegraß.

Hat einen Muscus-Geruch/ und ist vielerley Art/
als zwey weisse und zwey purpur/ und die beyderley
sind wieder einfach/ und doppelt. Man säet es im
Anfang dieses Monats an einen warmen Ort/ oder
auch aufs Mist-Bett/ wann es 4. oder 5. Blätter
gewonnen/ wird es verpflantzt. Die erste Blume
davon die Saat gehoben wird/ muß trucken abge-
pflücket/ und an einen solchen Ort/ da sie nicht schimm-
len/ gelegt werden.

Noch
Q

Blumen-Garten.
im Aprili aber ſchoſſet/ und giebet neue Zweige.

Die Vermehrung/ ſo durch Zerreiſung geſchicht/
kan am ſicherſten auff Bartholomæi geſchehen/ denn
alſo befoͤrdert die Feuchte des Herbſts den Wachs-
thum; Solte es aber im Fruͤhling vorgenom̃en wer-
den/ ſo muß es gar fruͤh geſchehen/ damit die Pflan-
tzen der Winter-Fruͤchte in etwas noch genieſſen koͤn-
nen. Wie ſonſt der Buchsbaum zu Blumen zu
pflantzen ſey/ koͤnnet ihr droben in V. Capitel weit-
laͤufftiger erſehen.

Es iſt eine ſonderliche Narcotiſche Kꝛafft bey dieſem
Kraut/ etliche nehmen deſſen eine Hand voll/ zer-
hacken es und kochens in Cardobenedicten-Waſſer/
ſiegen es durch/ und gebens denen/ ſo mit dreytaͤgi-
gen Fiebern beladen/ fuͤr den Fieberlichen Anfall/
nicht ohne Nutzen ein/ ſonderlich/ ſo ein Schweiß
darauf folget. Der Extract davon iſt ein ſpecificum
in der Epilepſie, Wuͤrmern/ Faͤulnuͤß; die groͤſte
Doſis aber davon iſt in Groͤſſe einer kleinen Pillen.

Saͤet noch
1. Heragroſtis, gramen amoris,
Liebegraß.

Hat einen Muſcus-Geruch/ und iſt vielerley Art/
als zwey weiſſe und zwey purpur/ und die beyderley
ſind wieder einfach/ und doppelt. Man ſaͤet es im
Anfang dieſes Monats an einen warmen Ort/ oder
auch aufs Miſt-Bett/ wann es 4. oder 5. Blaͤtter
gewonnen/ wird es verpflantzt. Die erſte Blume
davon die Saat gehoben wird/ muß trucken abge-
pfluͤcket/ und an einen ſolchen Ort/ da ſie nicht ſchim̃-
len/ gelegt werden.

Noch
Q
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0257" n="241"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi></fw><lb/>
im <hi rendition="#aq">Aprili</hi> aber &#x017F;cho&#x017F;&#x017F;et/ und giebet neue Zweige.</p><lb/>
              <p>Die Vermehrung/ &#x017F;o durch Zerrei&#x017F;ung ge&#x017F;chicht/<lb/>
kan am &#x017F;icher&#x017F;ten auff <hi rendition="#aq">Bartholomæi</hi> ge&#x017F;chehen/ denn<lb/>
al&#x017F;o befo&#x0364;rdert die Feuchte des Herb&#x017F;ts den Wachs-<lb/>
thum; Solte es aber im Fru&#x0364;hling vorgenom&#x0303;en wer-<lb/>
den/ &#x017F;o muß es gar fru&#x0364;h ge&#x017F;chehen/ damit die Pflan-<lb/>
tzen der Winter-Fru&#x0364;chte in etwas noch genie&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;n-<lb/>
nen. Wie &#x017F;on&#x017F;t der Buchsbaum zu Blumen zu<lb/>
pflantzen &#x017F;ey/ ko&#x0364;nnet ihr droben in <hi rendition="#aq">V.</hi> Capitel weit-<lb/>
la&#x0364;ufftiger er&#x017F;ehen.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t eine &#x017F;onderliche Narcoti&#x017F;che K&#xA75B;afft bey die&#x017F;em<lb/>
Kraut/ etliche nehmen de&#x017F;&#x017F;en eine Hand voll/ zer-<lb/>
hacken es und kochens in Cardobenedicten-Wa&#x017F;&#x017F;er/<lb/>
&#x017F;iegen es durch/ und gebens denen/ &#x017F;o mit dreyta&#x0364;gi-<lb/>
gen Fiebern beladen/ fu&#x0364;r den Fieberlichen Anfall/<lb/>
nicht ohne Nutzen ein/ &#x017F;onderlich/ &#x017F;o ein Schweiß<lb/>
darauf folget. Der <hi rendition="#aq">Extract</hi> davon i&#x017F;t ein <hi rendition="#aq">&#x017F;pecificum</hi><lb/>
in der <hi rendition="#aq">Epilep&#x017F;ie,</hi> Wu&#x0364;rmern/ Fa&#x0364;ulnu&#x0364;ß; die gro&#x0364;&#x017F;te<lb/><hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi> aber davon i&#x017F;t in Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e einer kleinen Pillen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Sa&#x0364;et noch</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>1. <hi rendition="#aq">Heragro&#x017F;tis, gramen amoris,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Liebegraß.</hi></head><lb/>
              <p>Hat einen <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;cus</hi>-Geruch/ und i&#x017F;t vielerley Art/<lb/>
als zwey wei&#x017F;&#x017F;e und zwey purpur/ und die beyderley<lb/>
&#x017F;ind wieder einfach/ und doppelt. Man &#x017F;a&#x0364;et es im<lb/>
Anfang die&#x017F;es Monats an einen warmen Ort/ oder<lb/>
auch aufs Mi&#x017F;t-Bett/ wann es 4. oder 5. Bla&#x0364;tter<lb/>
gewonnen/ wird es verpflantzt. Die er&#x017F;te Blume<lb/>
davon die Saat gehoben wird/ muß trucken abge-<lb/>
pflu&#x0364;cket/ und an einen &#x017F;olchen Ort/ da &#x017F;ie nicht &#x017F;chim&#x0303;-<lb/>
len/ gelegt werden.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#aq">Q</hi> </fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Noch</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0257] Blumen-Garten. im Aprili aber ſchoſſet/ und giebet neue Zweige. Die Vermehrung/ ſo durch Zerreiſung geſchicht/ kan am ſicherſten auff Bartholomæi geſchehen/ denn alſo befoͤrdert die Feuchte des Herbſts den Wachs- thum; Solte es aber im Fruͤhling vorgenom̃en wer- den/ ſo muß es gar fruͤh geſchehen/ damit die Pflan- tzen der Winter-Fruͤchte in etwas noch genieſſen koͤn- nen. Wie ſonſt der Buchsbaum zu Blumen zu pflantzen ſey/ koͤnnet ihr droben in V. Capitel weit- laͤufftiger erſehen. Es iſt eine ſonderliche Narcotiſche Kꝛafft bey dieſem Kraut/ etliche nehmen deſſen eine Hand voll/ zer- hacken es und kochens in Cardobenedicten-Waſſer/ ſiegen es durch/ und gebens denen/ ſo mit dreytaͤgi- gen Fiebern beladen/ fuͤr den Fieberlichen Anfall/ nicht ohne Nutzen ein/ ſonderlich/ ſo ein Schweiß darauf folget. Der Extract davon iſt ein ſpecificum in der Epilepſie, Wuͤrmern/ Faͤulnuͤß; die groͤſte Doſis aber davon iſt in Groͤſſe einer kleinen Pillen. Saͤet noch 1. Heragroſtis, gramen amoris, Liebegraß. Hat einen Muſcus-Geruch/ und iſt vielerley Art/ als zwey weiſſe und zwey purpur/ und die beyderley ſind wieder einfach/ und doppelt. Man ſaͤet es im Anfang dieſes Monats an einen warmen Ort/ oder auch aufs Miſt-Bett/ wann es 4. oder 5. Blaͤtter gewonnen/ wird es verpflantzt. Die erſte Blume davon die Saat gehoben wird/ muß trucken abge- pfluͤcket/ und an einen ſolchen Ort/ da ſie nicht ſchim̃- len/ gelegt werden. Noch Q

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/257
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/257>, abgerufen am 21.11.2024.