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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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MARTIUS.
einem halben Qventlein gegeben/ die
Massern aus.

28. Mohr-Rüben oder gelbe Wur-
tzeln/ Möhren.

Werden jetzo auch im Majo gesäet/ wollen eine
sandige und etwas leimichte Erde haben/ das Land
darzu muß fast Knie tieff aufgehackt und umgegra-
ben werden/ damit sie sich lang strecken konnen.

Es sind aber deren verschiedene Arten/ aber un-
ter allen die rothgelben die besten.

Den Saamen zu erlangen/ läst man etliche den
Winter über im Garten stehen/ die dann das fol-
gende Jahr in Saamen schiessen/; Jedoch ist es
besser und gewisser/ daß man/ wann sie aufgenommen
werden/ die grösten und besten zu Saam-Wurtzeln
aussamlet/ des Winters im Keller im Sande ver-
wahret/ und im Frühling zur Besaamung wieder
in die Erde versetzet.

Wie sie in der Küche gebraucht werden/ ist jeder-
mann bekandt/ werden doch meistentheils in Fleisch-
Brühe gekochet/ müssen aber vorhero lang sieden/
dann sie sonst nicht wohl zu verdauen sind.

Sie bringen zwar keine überflüßige Nahrung/
ist aber doch gut/ und weit besser/ als was von an-
dern gemeinen Wurtzeln kommt/ sind auch etwas
windiger Art/ doch nicht so viel und sencken sich auch
so bald nicht als die weissen Rüben.

Wenn man die Möhren klein schneidet/
und mit
Koffend [Cerevisia secundaria, Hauß-
Bier] kochet/ und sich damit offt warm

gurgelt/

MARTIUS.
einem halben Qventlein gegeben/ die
Maſſern aus.

28. Mohr-Ruͤben oder gelbe Wur-
tzeln/ Moͤhren.

Werden jetzo auch im Majo geſaͤet/ wollen eine
ſandige und etwas leimichte Erde haben/ das Land
darzu muß faſt Knie tieff aufgehackt und umgegra-
ben werden/ damit ſie ſich lang ſtrecken konnen.

Es ſind aber deren verſchiedene Arten/ aber un-
ter allen die rothgelben die beſten.

Den Saamen zu erlangen/ laͤſt man etliche den
Winter uͤber im Garten ſtehen/ die dann das fol-
gende Jahr in Saamen ſchieſſen/; Jedoch iſt es
beſſer und gewiſſeꝛ/ daß man/ wann ſie aufgenommen
werden/ die groͤſten und beſten zu Saam-Wurtzeln
ausſamlet/ des Winters im Keller im Sande ver-
wahret/ und im Fruͤhling zur Beſaamung wieder
in die Erde verſetzet.

Wie ſie in der Kuͤche gebraucht werden/ iſt jeder-
mann bekandt/ werden doch meiſtentheils in Fleiſch-
Bruͤhe gekochet/ muͤſſen aber vorhero lang ſieden/
dann ſie ſonſt nicht wohl zu verdauen ſind.

Sie bringen zwar keine uͤberfluͤßige Nahrung/
iſt aber doch gut/ und weit beſſer/ als was von an-
dern gemeinen Wurtzeln kommt/ ſind auch etwas
windiger Art/ doch nicht ſo viel und ſencken ſich auch
ſo bald nicht als die weiſſen Ruͤben.

Wenn man die Moͤhren klein ſchneidet/
und mit
Koffend [Cereviſia ſecundaria, Hauß-
Bier] kochet/ und ſich damit offt warm

gurgelt/
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[176/0192] MARTIUS. einem halben Qventlein gegeben/ die Maſſern aus. 28. Mohr-Ruͤben oder gelbe Wur- tzeln/ Moͤhren. Werden jetzo auch im Majo geſaͤet/ wollen eine ſandige und etwas leimichte Erde haben/ das Land darzu muß faſt Knie tieff aufgehackt und umgegra- ben werden/ damit ſie ſich lang ſtrecken konnen. Es ſind aber deren verſchiedene Arten/ aber un- ter allen die rothgelben die beſten. Den Saamen zu erlangen/ laͤſt man etliche den Winter uͤber im Garten ſtehen/ die dann das fol- gende Jahr in Saamen ſchieſſen/; Jedoch iſt es beſſer und gewiſſeꝛ/ daß man/ wann ſie aufgenommen werden/ die groͤſten und beſten zu Saam-Wurtzeln ausſamlet/ des Winters im Keller im Sande ver- wahret/ und im Fruͤhling zur Beſaamung wieder in die Erde verſetzet. Wie ſie in der Kuͤche gebraucht werden/ iſt jeder- mann bekandt/ werden doch meiſtentheils in Fleiſch- Bruͤhe gekochet/ muͤſſen aber vorhero lang ſieden/ dann ſie ſonſt nicht wohl zu verdauen ſind. Sie bringen zwar keine uͤberfluͤßige Nahrung/ iſt aber doch gut/ und weit beſſer/ als was von an- dern gemeinen Wurtzeln kommt/ ſind auch etwas windiger Art/ doch nicht ſo viel und ſencken ſich auch ſo bald nicht als die weiſſen Ruͤben. Wenn man die Moͤhren klein ſchneidet/ und mit Koffend [Cereviſia ſecundaria, Hauß- Bier] kochet/ und ſich damit offt warm gurgelt/

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/192>, abgerufen am 21.11.2024.