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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
wohl mit allen andern Bäumen practiciret werden.

Die man Damascener-Rosen nennet/ wollen
freye Lufft/ einen sonnigten Ort und stete Begiessung
haben; Einige pflantzen solche auch in Gefäß und
bringen sie zu Winters-Zeit in Keller.

Denen Monat-Rosen/ Rosa menstrua, nimmt
man die Knöpffe und das Laub/ wann andere blü-
hen/ so treiben sie hernach später/ wann aber die an-
dern verblühet haben/ muß man ihnen frischen
Grund geben und fleißig begiessen. Alle Rosen lie-
ben insgemein einen guten Grund/ dann je besser die
Erde je schöner sie wachsen. Sie werden am füg-
ligsten im Frühling beschnitten und von altem Holtz
befreyet. Daß die Rosen gern beym Knobloch ste-
hen/ ist schon vorher beym Knobloch erwehnet/ und
wird im Julio zu letzt im abnehmenden Licht eine
Sorte auff die andere oculirt; Die Nahmen der
Rosen sind in Niederland diese: Muscus-Rosen/
Morlyne-Rosen/ Mond-Rosen/ einfache Muscus-
Rosen/ bleiche und braune Morlyne-Rosen/ Rosen
mit drey hundert Blättern/ Birntragende Rosen/
Provintz-Rosen/ gehle doppelte Provintz-Rosen/
Camelot-Rosen. Darnach noch drey Sorten der
Erd-Rosen/ Negelantier doppelt und einfache/ gelbe
Negelantier, Türckische-Rosen/ Canel- oder Zim-
met-Rosen/ und die rauche Rosen. Alle diese kan
man zu Hecken und andern Gesträuchen pflantzen/
ohne die doppelten Muscus-Rosen/ welche in Töpffe
gesetzet und des Winters über in Stuben müssen
erhalten/ oder auch mit Buch-Weitzen bedecket
werden.

Die
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Blumen-Garten.
wohl mit allen andern Baͤumen practiciret werden.

Die man Damaſcener-Roſen nennet/ wollen
freye Lufft/ einen ſonnigten Ort und ſtete Begieſſung
haben; Einige pflantzen ſolche auch in Gefaͤß und
bringen ſie zu Winters-Zeit in Keller.

Denen Monat-Roſen/ Roſa menſtrua, nimmt
man die Knoͤpffe und das Laub/ wann andere bluͤ-
hen/ ſo treiben ſie hernach ſpaͤter/ wann aber die an-
dern verbluͤhet haben/ muß man ihnen friſchen
Grund geben und fleißig begieſſen. Alle Roſen lie-
ben insgemein einen guten Grund/ dann je beſſer die
Erde je ſchoͤner ſie wachſen. Sie werden am fuͤg-
ligſten im Fruͤhling beſchnitten und von altem Holtz
befreyet. Daß die Roſen gern beym Knobloch ſte-
hen/ iſt ſchon vorher beym Knobloch erwehnet/ und
wird im Julio zu letzt im abnehmenden Licht eine
Sorte auff die andere oculirt; Die Nahmen der
Roſen ſind in Niederland dieſe: Muſcus-Roſen/
Morlyne-Roſen/ Mond-Roſen/ einfache Muſcus-
Roſen/ bleiche und braune Morlyne-Roſen/ Roſen
mit drey hundert Blaͤttern/ Birntragende Roſen/
Provintz-Roſen/ gehle doppelte Provintz-Roſen/
Camelot-Roſen. Darnach noch drey Sorten der
Erd-Roſen/ Negelantier doppelt und einfache/ gelbe
Negelantier, Tuͤrckiſche-Roſen/ Canel- oder Zim-
met-Roſen/ und die rauche Roſen. Alle dieſe kan
man zu Hecken und andern Geſtraͤuchen pflantzen/
ohne die doppelten Muſcus-Roſen/ welche in Toͤpffe
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erhalten/ oder auch mit Buch-Weitzen bedecket
werden.

Die
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[133/0149] Blumen-Garten. wohl mit allen andern Baͤumen practiciret werden. Die man Damaſcener-Roſen nennet/ wollen freye Lufft/ einen ſonnigten Ort und ſtete Begieſſung haben; Einige pflantzen ſolche auch in Gefaͤß und bringen ſie zu Winters-Zeit in Keller. Denen Monat-Roſen/ Roſa menſtrua, nimmt man die Knoͤpffe und das Laub/ wann andere bluͤ- hen/ ſo treiben ſie hernach ſpaͤter/ wann aber die an- dern verbluͤhet haben/ muß man ihnen friſchen Grund geben und fleißig begieſſen. Alle Roſen lie- ben insgemein einen guten Grund/ dann je beſſer die Erde je ſchoͤner ſie wachſen. Sie werden am fuͤg- ligſten im Fruͤhling beſchnitten und von altem Holtz befreyet. Daß die Roſen gern beym Knobloch ſte- hen/ iſt ſchon vorher beym Knobloch erwehnet/ und wird im Julio zu letzt im abnehmenden Licht eine Sorte auff die andere oculirt; Die Nahmen der Roſen ſind in Niederland dieſe: Muſcus-Roſen/ Morlyne-Roſen/ Mond-Roſen/ einfache Muſcus- Roſen/ bleiche und braune Morlyne-Roſen/ Roſen mit drey hundert Blaͤttern/ Birntragende Roſen/ Provintz-Roſen/ gehle doppelte Provintz-Roſen/ Camelot-Roſen. Darnach noch drey Sorten der Erd-Roſen/ Negelantier doppelt und einfache/ gelbe Negelantier, Tuͤrckiſche-Roſen/ Canel- oder Zim- met-Roſen/ und die rauche Roſen. Alle dieſe kan man zu Hecken und andern Geſtraͤuchen pflantzen/ ohne die doppelten Muſcus-Roſen/ welche in Toͤpffe geſetzet und des Winters uͤber in Stuben muͤſſen erhalten/ oder auch mit Buch-Weitzen bedecket werden. Die J 3

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/149>, abgerufen am 24.11.2024.