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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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FEBRUARIUS.
ran hängen/ schläget dessen blosses Holtz in das ge-
bohrte Löchlein/ und lässet die abgelösete Rinde
allenthalben hinzu gehen/ verkleibet folgends solches
Loch herum mit von Terpentin weich gemachten
Wachs/ verbindets ferner mit Mooß/ wann nun
der Safft gehet/ steigt solcher zwischen den Rinden
und der Reben und wächst aneinander. Desgleichen
kan man zwo Reben die gleich sind/ als von zweyer-
ley Art/ gleich auff und gegen einander peltzen.

Ebenmäßig kan man auch die altverfrorne Stöcke
oder welche sonst des kleinen Rebholtzes verlustig wer-
den/ auf solche Art wieder zurecht bringen/ wann nur
das alte Holtz in der Erden noch grün und gut ist/ sol-
chen falls kan man in sothanen alten Knorren wie-
der ein oder etliche gute Reben einpeltzen/ welche
dann gleich das erste oder andere Jahre ihre Früch-
te bringen.

Auch kan man/ wann der Weinstock beschnitten
wird/ etliche Büschel gute Reben/ so lange biß der
Safft gängig/ in Mistlacken stecken/ damit sie frisch
und gut bleiben/ alsdann wann der Safft gehen wil/
zu peltzen gebrauchen.

Obgemeldtes Peltz-Wachs bereitet man also:
Man nimmt 2. Loth Wachs und 1. Loth Terpentin/
zerlästs in einem eisern Löffel zum Gebrauch.

Man beschneidet auch in diesem Monat bey ab-
nehmendem Licht die Reben/ dann wann man die
jungen Reben im zunehmenden Mond beschneidet/
so geben sie groß und dick Holtz. Wann man sie
beschneidet gegen den vollen Mond/ wann der Mond
den Löwen und Wassermann durchläuft/ so thun die

Vö-

FEBRUARIUS.
ran hängen/ ſchlaͤget deſſen bloſſes Holtz in das ge-
bohrte Loͤchlein/ und laͤſſet die abgeloͤſete Rinde
allenthalben hinzu gehen/ verkleibet folgends ſolches
Loch herum mit von Terpentin weich gemachten
Wachs/ verbindets ferner mit Mooß/ wann nun
der Safft gehet/ ſteigt ſolcher zwiſchen den Rinden
und der Reben und waͤchſt aneinander. Desgleichen
kan man zwo Reben die gleich ſind/ als von zweyer-
ley Art/ gleich auff und gegen einander peltzen.

Ebenmaͤßig kan man auch die altverfrorne Stoͤcke
oder welche ſonſt des kleinẽ Rebholtzes verluſtig wer-
den/ auf ſolche Art wieder zurecht bringen/ wann nur
das alte Holtz in der Erden noch gruͤn und gut iſt/ ſol-
chen falls kan man in ſothanen alten Knorren wie-
der ein oder etliche gute Reben einpeltzen/ welche
dann gleich das erſte oder andere Jahre ihre Fruͤch-
te bringen.

Auch kan man/ wann der Weinſtock beſchnitten
wird/ etliche Buͤſchel gute Reben/ ſo lange biß der
Safft gaͤngig/ in Miſtlacken ſtecken/ damit ſie friſch
und gut bleiben/ alsdann wann der Safft gehen wil/
zu peltzen gebrauchen.

Obgemeldtes Peltz-Wachs bereitet man alſo:
Man nimmt 2. Loth Wachs und 1. Loth Terpentin/
zerlaͤſts in einem eiſern Loͤffel zum Gebrauch.

Man beſchneidet auch in dieſem Monat bey ab-
nehmendem Licht die Reben/ dann wann man die
jungen Reben im zunehmenden Mond beſchneidet/
ſo geben ſie groß und dick Holtz. Wann man ſie
beſchneidet gegen den vollen Mond/ wann der Mond
den Loͤwen und Waſſermann durchlaͤuft/ ſo thun die

Voͤ-
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[116/0132] FEBRUARIUS. ran hängen/ ſchlaͤget deſſen bloſſes Holtz in das ge- bohrte Loͤchlein/ und laͤſſet die abgeloͤſete Rinde allenthalben hinzu gehen/ verkleibet folgends ſolches Loch herum mit von Terpentin weich gemachten Wachs/ verbindets ferner mit Mooß/ wann nun der Safft gehet/ ſteigt ſolcher zwiſchen den Rinden und der Reben und waͤchſt aneinander. Desgleichen kan man zwo Reben die gleich ſind/ als von zweyer- ley Art/ gleich auff und gegen einander peltzen. Ebenmaͤßig kan man auch die altverfrorne Stoͤcke oder welche ſonſt des kleinẽ Rebholtzes verluſtig wer- den/ auf ſolche Art wieder zurecht bringen/ wann nur das alte Holtz in der Erden noch gruͤn und gut iſt/ ſol- chen falls kan man in ſothanen alten Knorren wie- der ein oder etliche gute Reben einpeltzen/ welche dann gleich das erſte oder andere Jahre ihre Fruͤch- te bringen. Auch kan man/ wann der Weinſtock beſchnitten wird/ etliche Buͤſchel gute Reben/ ſo lange biß der Safft gaͤngig/ in Miſtlacken ſtecken/ damit ſie friſch und gut bleiben/ alsdann wann der Safft gehen wil/ zu peltzen gebrauchen. Obgemeldtes Peltz-Wachs bereitet man alſo: Man nimmt 2. Loth Wachs und 1. Loth Terpentin/ zerlaͤſts in einem eiſern Loͤffel zum Gebrauch. Man beſchneidet auch in dieſem Monat bey ab- nehmendem Licht die Reben/ dann wann man die jungen Reben im zunehmenden Mond beſchneidet/ ſo geben ſie groß und dick Holtz. Wann man ſie beſchneidet gegen den vollen Mond/ wann der Mond den Loͤwen und Waſſermann durchlaͤuft/ ſo thun die Voͤ-

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/132>, abgerufen am 24.11.2024.