die Höhen der Freuden sich heben. Die Schen- kel steigen wie Säulen hernieder, und ver- bergen den Eingang der Lust mit einem gelinden Druck.
Die Waden sind straff und voll bis an die Kniekehlen ohne auszuschweiffen.
Sie erscheint von den Seiten her schmal, und von dem Rücken breit; alles Fleisch lebt, und nichts ist leer und müssig.
Aus dem Ganzen spricht jungfräulicher Ernst und Stolz, nichts lockendes; es ist In- begriff höchster weiblicher Liebesstärke. Sie blickt auf, wie eine Jugendgöttin, von den edel- sten angebetet.
Sie erhält den ersten Preis unter den weiblichen antiken Schönheiten. Ihr Gesicht schon für sich, das glücklich ganz unversehrt blieb, ergreift unaussprechlich reizend, mehr, als ir- gend ein andres; ist gewiß ursprünglich in der Natur selbst voll Geist und hohem eigenthümli-
chen
die Hoͤhen der Freuden ſich heben. Die Schen- kel ſteigen wie Saͤulen hernieder, und ver- bergen den Eingang der Luſt mit einem gelinden Druck.
Die Waden ſind ſtraff und voll bis an die Kniekehlen ohne auszuſchweiffen.
Sie erſcheint von den Seiten her ſchmal, und von dem Ruͤcken breit; alles Fleiſch lebt, und nichts iſt leer und muͤſſig.
Aus dem Ganzen ſpricht jungfraͤulicher Ernſt und Stolz, nichts lockendes; es iſt In- begriff hoͤchſter weiblicher Liebesſtaͤrke. Sie blickt auf, wie eine Jugendgoͤttin, von den edel- ſten angebetet.
Sie erhaͤlt den erſten Preis unter den weiblichen antiken Schoͤnheiten. Ihr Geſicht ſchon fuͤr ſich, das gluͤcklich ganz unverſehrt blieb, ergreift unausſprechlich reizend, mehr, als ir- gend ein andres; iſt gewiß urſpruͤnglich in der Natur ſelbſt voll Geiſt und hohem eigenthuͤmli-
chen
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die Hoͤhen der Freuden ſich heben. Die Schen-
kel ſteigen wie Saͤulen hernieder, und ver-
bergen den Eingang der Luſt mit einem gelinden
Druck.
Die Waden ſind ſtraff und voll bis an die
Kniekehlen ohne auszuſchweiffen.
Sie erſcheint von den Seiten her ſchmal,
und von dem Ruͤcken breit; alles Fleiſch lebt,
und nichts iſt leer und muͤſſig.
Aus dem Ganzen ſpricht jungfraͤulicher
Ernſt und Stolz, nichts lockendes; es iſt In-
begriff hoͤchſter weiblicher Liebesſtaͤrke. Sie
blickt auf, wie eine Jugendgoͤttin, von den edel-
ſten angebetet.
Sie erhaͤlt den erſten Preis unter den
weiblichen antiken Schoͤnheiten. Ihr Geſicht
ſchon fuͤr ſich, das gluͤcklich ganz unverſehrt blieb,
ergreift unausſprechlich reizend, mehr, als ir-
gend ein andres; iſt gewiß urſpruͤnglich in der
Natur ſelbſt voll Geiſt und hohem eigenthuͤmli-
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/286>, abgerufen am 10.06.2024.
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