bald wirst auch du in mächtigem Fluge so über den Rund der Erde hangen! als Komet durch die Himmel schweiffen, Sonne Welten beglü- cken! und, stolzer Gedanke! wieder in das Meer des Wesens der Wesen einströmen!
Aber auch das Verächtlichste werden?
Wer weiß alles, woran das Wesen seine Freude hat? offenbar erscheint es uns in unend- lichen Gestalten. Und dann könnten wir noch für so viel Genuß ein wenig leiden, für so lange Herrschaft kurze Zeit dienen.
Eins zu seyn, und Alles zu werden, was uns in der Natur entzückt, ist doch etwas ganz anders, als das Schlaraffenleben, welches, ver- nünftiger Weise und aller Erfahrung nach un- denkbar, bezauberte Phantasien sich vorstellen.
Und warum sollten wir nicht in der ewigen Natur noch verehren, was wir im- mer wirksam, schön und gewaltig darin empfinden? Die ersten Ausgesandten, Die-
ner
bald wirſt auch du in maͤchtigem Fluge ſo uͤber den Rund der Erde hangen! als Komet durch die Himmel ſchweiffen, Sonne Welten begluͤ- cken! und, ſtolzer Gedanke! wieder in das Meer des Weſens der Weſen einſtroͤmen!
Aber auch das Veraͤchtlichſte werden?
Wer weiß alles, woran das Weſen ſeine Freude hat? offenbar erſcheint es uns in unend- lichen Geſtalten. Und dann koͤnnten wir noch fuͤr ſo viel Genuß ein wenig leiden, fuͤr ſo lange Herrſchaft kurze Zeit dienen.
Eins zu ſeyn, und Alles zu werden, was uns in der Natur entzuͤckt, iſt doch etwas ganz anders, als das Schlaraffenleben, welches, ver- nuͤnftiger Weiſe und aller Erfahrung nach un- denkbar, bezauberte Phantaſien ſich vorſtellen.
Und warum ſollten wir nicht in der ewigen Natur noch verehren, was wir im- mer wirkſam, ſchoͤn und gewaltig darin empfinden? Die erſten Ausgeſandten, Die-
ner
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bald wirſt auch du in maͤchtigem Fluge ſo uͤber
den Rund der Erde hangen! als Komet durch
die Himmel ſchweiffen, Sonne Welten begluͤ-
cken! und, ſtolzer Gedanke! wieder in das Meer
des Weſens der Weſen einſtroͤmen!
Aber auch das Veraͤchtlichſte werden?
Wer weiß alles, woran das Weſen ſeine
Freude hat? offenbar erſcheint es uns in unend-
lichen Geſtalten. Und dann koͤnnten wir noch
fuͤr ſo viel Genuß ein wenig leiden, fuͤr ſo lange
Herrſchaft kurze Zeit dienen.
Eins zu ſeyn, und Alles zu werden, was
uns in der Natur entzuͤckt, iſt doch etwas ganz
anders, als das Schlaraffenleben, welches, ver-
nuͤnftiger Weiſe und aller Erfahrung nach un-
denkbar, bezauberte Phantaſien ſich vorſtellen.
Und warum ſollten wir nicht in der
ewigen Natur noch verehren, was wir im-
mer wirkſam, ſchoͤn und gewaltig darin
empfinden? Die erſten Ausgeſandten, Die-
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/238>, abgerufen am 22.11.2024.
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