[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787.derzeit die Seele zur Empfänglichkeit stimmen. Der Parnaß ist wieder so ein geistig Bild Die Gerechtigkeit besteht aus drey vor- Dieses Zimmer war seine erste Arbeit zu und
derzeit die Seele zur Empfaͤnglichkeit ſtimmen. Der Parnaß iſt wieder ſo ein geiſtig Bild Die Gerechtigkeit beſteht aus drey vor- Dieſes Zimmer war ſeine erſte Arbeit zu und
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derzeit die Seele zur Empfaͤnglichkeit ſtimmen.
In verſchiednen Koͤpfen von Raphael herrſcht
eine Wirklichkeit, wobey man uͤber die friſche
Kraft ſeiner Phantaſie erſtaunen muß. Sein
heiliger Gregorius muß ein Theolog ſeyn, ſein
Pythagoras ein Philoſoph, und keine andre
Menſchen.
Der Parnaß iſt wieder ſo ein geiſtig Bild
der Poeſie. Homer improviſiert von Begeiſte-
rung hingeriſſen; Apollo iſt mit ſeinen ſchoͤnen
Augen verzuͤckt in himmliſche Phantaſien; Mu-
ſen, Laura, Sappho und die beſten Dichter,
die theatraliſchen ausgenommen, ſind dabey
zugegen.
Die Gerechtigkeit beſteht aus drey vor-
treflichen allegoriſchen Figuren: Klugheit, Staͤr-
ke zur Rechten, Maͤßigkeit zur Linken.
Dieſes Zimmer war ſeine erſte Arbeit zu
Rom; es bleibt aber doch das vorzuͤglichſte we-
gen Menge und Adel von Geſtalten. Seele
und
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Zitationshilfe: | [Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/19>, abgerufen am 22.07.2024. |