[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787.Lukrezia läßt sich so in der reinsten Beleuchtung Hiermit sehen wir das Nackende, außer dem G 5
Lukrezia laͤßt ſich ſo in der reinſten Beleuchtung Hiermit ſehen wir das Nackende, außer dem G 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0113" n="105"/> Lukrezia laͤßt ſich ſo in der reinſten Beleuchtung<lb/> allein mit <choice><sic>allen</sic><corr type="corrigenda">allein</corr></choice> von einem Pinſel- und Palett-<lb/> mann in beliebige Stellung legen; und kein<lb/> Kuͤnſtler kann von ſo feſtem Gletſchereis ſeyn,<lb/> daß er bey Blicken von Sommerſonnen nicht<lb/> ſchmelzen ſollte. Und doch wollen die ehrwuͤrdi-<lb/> gen Herrn bey dem allgemeinen Menſchenver-<lb/> ſtand in keinen ſolchen Verdacht der Einfalt<lb/> kommen, daß ſie ſich auf die Seite der zuͤchtigen<lb/><hi rendition="#fr">Koer</hi> ſtellten, welche die bekleidete Venus vor-<lb/> zogen und kauften, da ſie die Wahl der nackten<lb/> Gnidiſchen hatten, und noch bis heut zu Tage<lb/> als Troͤpfe verlacht werden.</p><lb/> <p>Hiermit ſehen wir das Nackende, außer<lb/> dem einzelnen von Geliebten am Menſchen je-<lb/> doch nur entweder frech, oder in <choice><sic>unwegſamer</sic><corr type="corrigenda">unregſamer</corr></choice> Al-<lb/> bernheit; und die ſtaͤrkſte Einbildungskraft kann<lb/> es nicht ſo veredeln, daß es die freye gebildete<lb/> Natur des Alten haͤtte, wozu die edelſten und<lb/> weiſeſten und wohlgebildeſten des Volks von je-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 5</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0113]
Lukrezia laͤßt ſich ſo in der reinſten Beleuchtung
allein mit allein von einem Pinſel- und Palett-
mann in beliebige Stellung legen; und kein
Kuͤnſtler kann von ſo feſtem Gletſchereis ſeyn,
daß er bey Blicken von Sommerſonnen nicht
ſchmelzen ſollte. Und doch wollen die ehrwuͤrdi-
gen Herrn bey dem allgemeinen Menſchenver-
ſtand in keinen ſolchen Verdacht der Einfalt
kommen, daß ſie ſich auf die Seite der zuͤchtigen
Koer ſtellten, welche die bekleidete Venus vor-
zogen und kauften, da ſie die Wahl der nackten
Gnidiſchen hatten, und noch bis heut zu Tage
als Troͤpfe verlacht werden.
Hiermit ſehen wir das Nackende, außer
dem einzelnen von Geliebten am Menſchen je-
doch nur entweder frech, oder in unregſamer Al-
bernheit; und die ſtaͤrkſte Einbildungskraft kann
es nicht ſo veredeln, daß es die freye gebildete
Natur des Alten haͤtte, wozu die edelſten und
weiſeſten und wohlgebildeſten des Volks von je-
dem
G 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |