[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787.noch außerdem woll ihr der Kardinal wohl, der Diese Nachricht kam mir nun gelegen und Es *) Bianca war die Tochter eines Veneziani- schen Edelmanns, Bartolomeo Capello. Dessen Pallast gegen über hatte das Haus Salviati zu Florenz eine Bank, und darin zum Kassierer dem Pietro Bonaventu- ri. Dieser perliebte sich in ihre aufblühende Schön- S 3
noch außerdem woll ihr der Kardinal wohl, der Dieſe Nachricht kam mir nun gelegen und Es *) Bianca war die Tochter eines Veneziani- ſchen Edelmanns, Bartolomeo Capello. Deſſen Pallaſt gegen uͤber hatte das Haus Salviati zu Florenz eine Bank, und darin zum Kaſſierer dem Pietro Bonaventu- ri. Dieſer perliebte ſich in ihre aufbluͤhende Schoͤn- S 3
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noch außerdem woll ihr der Kardinal wohl, der
alles vermoͤge.
Dieſe Nachricht kam mir nun gelegen und
ungelegen, nach Lucindens Verwirrung; ich hatte
ganz andre Dinge im Kopfe zur Ausfuͤhrung:
aber Niemand kann ſich von ſeiner Wurzel los-
reißen; und ſo bin ich auf der Grenze. Der
junge Herzog iſt wenig Schritte von mir zu Piſa,
und bey ihm Bianca; von welcher man ſagt, daß
ſie ihm einen Zaubertrank eingegeben habe: ſo
ſehr haͤlt ſie ihn an ſich gefeſſelt. Beyde gebrau-
chen die Baͤder, weil ſie gern einen Erben von
ihm bekommen moͤchte *).
Es
*) Bianca war die Tochter eines Veneziani-
ſchen Edelmanns, Bartolomeo Capello.
Deſſen Pallaſt gegen uͤber hatte das Haus
Salviati zu Florenz eine Bank, und darin
zum Kaſſierer dem Pietro Bonaventu-
ri. Dieſer perliebte ſich in ihre aufbluͤhende
Schoͤn-
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Zitationshilfe: | [Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/283>, abgerufen am 22.07.2024. |