[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787.Amerika wären; und wir geriethen dann in ei- Ich fragte den Gabriotto noch, ob er viel- rer
Amerika waͤren; und wir geriethen dann in ei- Ich fragte den Gabriotto noch, ob er viel- rer
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Amerika waͤren; und wir geriethen dann in ei-
nen freundſchaftlichen Streit. Ich hatte die
unendlich ſchoͤnern Weiber, Maͤnner und Thiere
von weit edlerer Natur fuͤr mich: und er pries
und ruͤhmte zum Scherz die reichen Gold- und
Silberminen, womit man die ganze alte Welt
erkaufen koͤnnte, wenn man alle Beute heraus-
holte.“ Wir tranken alsdenn auf ſeine Geſund-
heit und baldige Befreyung.
Ich fragte den Gabriotto noch, ob er viel-
leicht den Ulazal von Perſon kenne? und er ſagte
mir, daß er ihn einmal zu Rhodi geſehen habe,
und ſchilderte mir ihn als einen andern Hanni-
bal auf der See Er machte hierbey die Beob-
achtung, wuͤrdig eines ſolchen Graubarts:
„Kolonna zog zu Rom im Triumph ein wegen
ſeines Drittelſiegs; wenn einer aber die Thaten
beyder in jenem Treffen genau abwiegen koͤnnte,
in welchem Glanze wu de da noch der fluͤchtige
Kalabreſer vor ihm erſcheinen! Ein ſolcher ſich-
rer
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Zitationshilfe: | [Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/250>, abgerufen am 16.02.2025. |