Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.Sie blickte mich an so bedeutungsvoll, So innig, so treu, so wehe! Besaß eine schöne Seele gewiß, Doch war das Fleisch sehr zähe. Auch einen Schweinskopf trug man auf In einer zinnernen Schüssel; Noch immer schmückt man den Schweinen bei uns Mit Lorbeerblättern den Rüssel. Sie blickte mich an ſo bedeutungsvoll, So innig, ſo treu, ſo wehe! Beſaß eine ſchöne Seele gewiß, Doch war das Fleiſch ſehr zähe. Auch einen Schweinskopf trug man auf In einer zinnernen Schüſſel; Noch immer ſchmückt man den Schweinen bei uns Mit Lorbeerblättern den Rüſſel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0068" n="48"/> <lg n="8"> <l>Sie blickte mich an ſo bedeutungsvoll,</l><lb/> <l>So innig, ſo treu, ſo wehe!</l><lb/> <l>Beſaß eine ſchöne Seele gewiß,</l><lb/> <l>Doch war das Fleiſch ſehr zähe.</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Auch einen Schweinskopf trug man auf</l><lb/> <l>In einer zinnernen Schüſſel;</l><lb/> <l>Noch immer ſchmückt man den Schweinen bei uns</l><lb/> <l>Mit Lorbeerblättern den Rüſſel.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0068]
Sie blickte mich an ſo bedeutungsvoll,
So innig, ſo treu, ſo wehe!
Beſaß eine ſchöne Seele gewiß,
Doch war das Fleiſch ſehr zähe.
Auch einen Schweinskopf trug man auf
In einer zinnernen Schüſſel;
Noch immer ſchmückt man den Schweinen bei uns
Mit Lorbeerblättern den Rüſſel.
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